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Regionalgruppe von ProQuote für Mitteldeutschland gegründet

Seit über zwei Jahren kämpfen Journalistinnen – und auch einige Journalisten – für eine bundesweit verbindliche Frauenquote von 30 Prozent auf allen Führungsebenen. Bis 2017 soll die Quote in allen Print- und Onlinemedien sowie TV und Radiostationen gelten. Nun haben haben sich auch einige Journalistinnen aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt zusammengetan und eine Regionalgruppe gegründet.

Johanna Lemke,   Kulturredakteurin  Sächsische Zeitung
Johanna Lemke,
Kulturredakteurin
Sächsische Zeitung

Sächsische Journalistinnen haben in Dresden die  -Medien-Regionalgruppe Mitteldeutschland gegründet. Der Verein setzt sich für eine verbindliche Frauenquote von mindestens 30 Prozent auf allen Ebenen bis in die Chefredaktion ein – bis 2017. 95 Prozent der deutschen Tageszeitungen werden von Männern geführt. Auch die Online-, Radio und Fernseh-Redaktionen haben zum überwiegenden Teil männliche Chefs. An der Gründung der Regionalgruppe waren Mitarbeiterinnen der Sächsischen Zeitung, der Dresdner Neusten Nachrichten, des Leipziger Stadtmagazins Kreuzer sowie des Mitteldeutschen Rundfunks beteiligt.

Britta Veltzke,  stellv. Lokalchefin  Sächsische Zeitung Riesa
Britta Veltzke,
stellv. Lokalchefin
Sächsische Zeitung Riesa

Neben der Berliner ProQuote-Gruppe in Berlin ist es die erste offizielle Vertretung in Ostdeutschland des 2012 gegründeten Vereins, dem so namhafte Journalistinnenwie Anne Will, Antonia Rados oder Lisa Ortgies angehören. „Trotz formaler Gleichstellung kämpfen Frauen immer noch gegen informelle Männerbünde an, in denen sich Kollegen mit Informationen versorgen und ihre Karrieren gegenseitig befördern. Wir wollen Frauen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ermutigen und dabei unterstützen, das auch zu tun“,  erklärt Initiatorin Johanna Lemke, Kulturredakteurin der Sächsischen Zeitung.

Bei den vierteljährlichen Treffen der Regionalgruppe soll es vor allem darum gehen, sich über Probleme in den Redaktionen auszutauschen, mit erfolgreichen Journalistinnen ins Gespräch zu kommen und Daten über das Chef-Chefinnen-Verhältnis aus den Redaktionen zusammenzutragen. Ziel ist eine Steigerung der Frauenquote auf allen Hierarchieebenen in allen mitteldeutschen Medienhäusern. Das nächste Treffen findet Ende Mai in Leipzig statt. Auch männliche Unterstützer sind willkommen. Interessentinnen und Interessenten können sich an Johanna Lemke oder Britta Veltzke wenden. 

 

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