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Umfrage zeichnet gutes Bild der Schule

Die Ergebnisse zur Elternumfrage für den SZ-Schulnavigator Mittelschulen hat die Sächsische Zeitung in den vorigen Wochen veröffentlicht. Die Eltern sollen so bei der Schulwahl unterstützt werden. Das Forscherteam der Technischen Universität Dresden zieht nun ein Resümee.

Wenige Tage bevor die rund 29.000 Viertklässler in Sachsen ihre Bildungsempfehlung erhalten, zieht das Forschungsteam Schulevaluation der Technischen Universität Dresden mit Prof. Dr. Wolfgang Melzer und den Diplom-Soziologen Nelly Schmechtig und Matthias Ritter, die die Befragung und deren Auswertung leiteten, ein Resümee.

Wie ist die Beteiligung der Schulen und Eltern an der Befragung zu bewerten?

Die hohe Bereitschaft der Eltern, sich an der Befragung zu beteiligen, hat uns positiv überrascht. Der Erfolg des Projektes „Eltern raten Eltern“ ist auch der Unterstützung der jeweiligen Schulleitungen zu verdanken – oftmals äußerten diese, ein solches Projekt jederzeit wieder unterstützen zu wollen. Es bleibt zu hoffen, dass die Veröffentlichungen jene Schulleiter überzeugen, die sich aus uns nicht bekannten Gründen nicht beteiligt haben. Förderlich für den guten Rücklauf war sicherlich auch die Unterstützung der Erhebung durch das Kultusministerium.

Sind die Schulen mit dem Bild, das die Eltern per Umfrage zeichnen, einverstanden?

Die Resonanz auf die Veröffentlichungen und Kommentierung der Umfrageergebnisse waren in der Mehrzahl äußerst positiv. Uns erreichte eine Reihe von Zuschriften, darunter Dank, Anregungen, aber natürlich auch Kritik – Letztere fast ausschließlich von Schulleitungen und verständlicherweise dadurch motiviert, das Image ihrer Schule zu verbessern. Uns wurde auch signalisiert, dass eine Reihe von Mittelschulen die Ergebnisse insbesondere als Anstoß dafür nehmen, die Zusammenarbeit mit den Eltern zu verbessern. Wenn dies zuträfe, wäre viel erreicht!

Welches sind die am häufigsten geäußerten Resonanzpunkte?

Zahlreiche Schulleitungen werten die Daten für ihre Schule in Verbindung mit den Durchschnittswerten aller Schulen als gute Basis zukünftiger pädagogischer Arbeit bzw. als Impuls für die Elternarbeit und somit der Schulentwicklung. Sehr häufig wurde in den uns vorliegenden Zuschriften der Befund bestätigt, dass ein pädagogischer Handlungsbedarf in Bezug auf das Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler besteht.

Gibt es Parallelen oder gravierende Unterschiede zum Schulnavigator Gymnasien?

Die Fragebögen stimmten in beiden Schularten zwar in großen Teilen überein, waren aber nicht völlig identisch. Daher lassen sich auch die Gesamtnoten nur innerhalb der jeweiligen Schulart vergleichen. Bemerkenswert ist, dass wir bei beiden Schulformen von einem hohen Niveau schulischer Zufriedenheit seitens der Eltern ausgehen können. Im Hinblick auf die Schulqualität sind es die Eltern der Mittelschüler, die sich zufriedener äußern. Im Vergleich zu den Gymnasialeltern sind für Eltern von Mittelschülern Ganztagsangebote ein entscheidendes Motiv bei der Schulwahl. Der größte Unterschied besteht eindeutig in der Einschätzung der Gewaltproblematik an der Schule. Trotz einer leicht abgewandelten Fragestellung ist der Anteil der Eltern, der zumindest „leichte Probleme“ mit Gewalt und Kriminalität an der Schule wahrnimmt, an Mittelschulen (45 Prozent) doppelt so groß wie an den Gymnasien (22 Prozent).

Empfinden Eltern den Navigator bei der Schulwahl als Entscheidungshilfe?

Einer Reihe von Zuschriften und persönlichen Rücksprachen entnehmen wir das. Uns war für eine ausgewogene Beurteilung wichtig, neben der Elternperspektive die Sicht der Schulleitungen einzuholen. Diese wurden danach gefragt, warum Eltern gerade diese Schule wählen sollten. In Verbindung mit den für jede Schule dokumentierten Grunddaten wie Schülerzahl, Lehrerzahl, Unterrichtsausfall, Prüfungsergebnisse sowie der Dokumentation und Kommentierung der Ergebnisse der Elternumfrage ist, so meinen wir, ein recht gutes Bild jeder einzelnen Mittelschule entstanden. Selbstverständlich wissen wir, dass man sich mit diesen Methoden der Schulwirklichkeit jedoch nur annähern kann.

Alle Ergebnisse des Schulnavigators unter www.sz-online.de/schulnavigator

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