Radeberg

Pinkeln mit Bezahlschranke – ein Kommentar

Wieso kann ein Mensch nicht seinen Bedürfnissen nachgehen, ohne etwas dafür zu bezahlen? Jeder Mensch muss während einer langen Autofahrt mal auf die Toilette und steht dann vor einem Automaten, in den er 70 Cent reinstecken muss.

Ich verstehe ja, dass die Reinigungskräfte auch ihren Bonus dafür haben wollen, dass sie den ganzen Tag ‚,Dreck’’ von anderen Leuten wegräumen müssen. Aber dafür reicht doch ein kleines Schälchen, in das man etwas hineinlegen kann. Laut einer Umfrage des Kölner Meinungsforschungsinstituts YouGov finden 80 Prozent der Befragten die Benutzung der sanitären Anlagen an Raststätten viel zu teuer.

Einer der häufigsten Anbieter für Autobahntoiletten ist Sanifair. Einst musste man hier noch 50 statt 70 Cent bezahlen. Zwar sind die Toiletten sauber, aber nicht jeder hat mal schnell 70 Cent zur Hand. Bei Sanifair kriegt man einen Bon, der einen Wert von 50 Cent hat. Diesen kann man in der Raststätte einlösen. Somit sind nur 20 Cent für die Toilettenbenutzung gedacht. Da aber die Toilettenbenutzung teurer geworden ist, weichen immer mehr Leute auf Raststätten ohne WC aus und pinkeln ins Gebüsch. Laut „Spiegel Online“ wird dies mit einem saftigen Bußgeld bestraft.

In Kaufhäusern ist es aber meist so, dass man nur ein kleines Schälchen vorfindet. Man wird nicht dazu genötigt, etwas zu zahlen. Jeder kann somit frei entscheiden wie viel ihm ein Toilettenbesuch wert ist. Das finde ich in Ordnung.

Mein Fazit ist folgendes: Um die ,,Wildpinkler’’ von der Benutzung von sanitären Anlagen an Raststätten zu überzeugen, sollte man die Gebühren für die Toilettenbenutzung senken oder diese Automaten ganz abschaffen. Damit wäre sowohl der Umwelt geholfen als auch den ,,Wildpinklern’’, die kein Bußgeld aufgebrummt bekommen.  

Lilly Höltkemeier, Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasium Großröhrsdorf

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