Radeberg

Die Schildkröten vom Pulsnitztal

Noch schlafen sie. Aber sobald die Schneemassen des Winters verschwunden sind, kriechen die Schildkröten von Lothar Weise aus ihren Winterquartieren. Er züchtet die exotischen Tiere bereits seit zehn Jahren und hat schon viele Erfolge gehabt. Nachzuchten gelangen ihm bereits bei griechischen Landschildkröten, Breitrandschildkröten, Vierzehen-Steppenschildkröten und sogar bei Spornschildkröten (Riesenschildkröten).

Im geräumigen Gehege mit Sonnen- und Schattenplätzen fühlen sich die Tiere sichtlich wohl. Schwieriger sei die Unterbringung im Winter, berichtet der Züchter. Bei den extrem kalten Temperaturen habe er schon so manche Schildkröte verloren – trotz Wärmedämmung.

Sobald die ersten Sonnenstrahlen sie aus dem Winterschlaf aufwecken, beginnen die Schildkröten mit der Paarung. Nicht lange danach graben die trächtigen Weibchen Löcher, um ihre Eier darin abzulegen. Am erfolgreichsten ist die Zucht der „Griechen“, wie der Besitzer sie nennt. In einem Jahr können bei ihnen bis zu zehn Jungtiere schlüpfen. Neben den genannten Arten gibt es in Oberlichtenau auch Wasserschildkröten. Ein paar Europäische Bachschildkröten und Sumpfschildkröten gibt es ebenfalls zu sehen, außerdem eine Schmuckschildkröte. Meist sonnen sie sich am Rand des Teiches im Garten. Ihre Nachzucht gestaltet sich allerdings schwierig, da die Tiere ihre Eier oft ins Wasser legen, wodurch die Embryos absterben.

Lothar Weise hat seine gepanzerten Lieblinge auch der Öffentlichkeit vorgestellt. Bis vor Kurzem war er oft Aussteller auf der Rassetierschau im Lindengasthof zu Oberlichtenau. Allerdings waren zur Schauzeit viele Tiere bereits im Winterschlaf, und so beschloss er, nicht mehr auszustellen. Schade für die Besucher, aber verständlich: Das Wohl der Tiere steht nun mal an erster Stelle.

Markus Weise, Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasium Großröhrsdorf, Klasse 9b

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