Dresden

Weg mit den Plastiktüten – ein Aufruf

In den Medien wird in letzter Zeit sehr viel über Plastiktüten geredet – aber nur geredet, nichts getan. Deswegen sollten wir jetzt handeln: einfach anfangen, denn wenn einer anfängt, zieht auch der nächste nach.

Wir alle wissen, dass Plastiktüten schlecht für die Umwelt sind – sie verschmutzen unsere Ozeane und werden von Tieren verschluckt, die dann krank werden oder gar ersticken. Die Plastiktüten sammeln sich in riesigen Teppichen in unseren Ozeanen, wie in dem drei Millionen Tonnen schweren Müllteppich zwischen Kalifornien und Hawaii. In diesen Teppichen verheddern sich Tiere und erdrosseln sich letztendlich selbst.

Aber was tun wir dagegen? Ob eine höhere Steuer etwas bringen würde?

Sind die höheren Steuern nicht einfach nur dafür da, damit der Staat mehr verdient? Wird das Geld wirklich in die Forschung investiert? Ob wir uns wirklich keine Plastiktüten mehr kaufen, wenn diese 22 Cent mehr kosten? Wohl kaum. Außerdem gibt es Tüten in Klamotten- und Schuhläden kostenlos.

Erst wenn alle Plastiktüten einen Preis erreicht haben, der dem Einzelnen weh tut, machen wir uns doch mal darüber Gedanken und dann ist vielleicht bald das Ziel erreicht. Erst dann könnten wir einen Erfolg wie in Irland beobachten. In Irland haben sie es geschafft, den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 328 auf 8 Tüten zu senken. Ob dies auch funktioniert, wenn die meisten Plastiktüten kostenlos bleiben?

Tüten werden nur 25 Minuten benutzt

Fakt ist, dass jeder EU-Bürger im Schnitt 500 Plastiktüten im Jahr kauft und dass 90 Prozent dieser Plastiktüten in unseren Wäldern, Seen, Flüssen und Ozeanen landen. Im Durchschnitt wurden die Tüten zuvor nur 25 Minuten benutzt.

Wollen wir das? Nein! So viele Leute – Politiker wie einfache Bürger – wollen das ändern. Man muss anfangen, etwas zu verändern, und zwar jetzt. Das ist keine unmögliche Aufgabe. Es gibt so viele Wege und Alternativen.

In vielen Staaten sind Plastiktüten per Gesetz verboten, was die effektivste Variante ist. Zum Beispiel in Teilen von Australien gibt es ein gesetzliches Verbot von Plastiktüten. Und die Leute kommen sehr gut damit zurecht. Mit diesem Gesetz hat es Australien geschafft, seinen Verbrauch auf vier Milliarden pro Jahr zu senken. China dagegen benötigt drei Milliarden pro Tag.

Das Problem liegt nicht darin, ohne Plastiktüten auszukommen – denn als sie noch nicht erfunden waren, haben wir ja auch überlebt. Leider ist das einfacher gesagt als getan. Unser Vorreiter Italien hat durch das gesetzliche Verbot von Plastiktüten nun ein Strafverfahren am Hals, weil dieses Gesetz gegen die Verpackungsrichtlinie der EU verstößt. Da muss man sich fragen: Warum?

Um unsere Welt in Zukunft zu schützen, muss das EU-Gesetz geändert werden. Das ist ein Haufen Arbeit, der da vor uns steht. Aber dieser Haufen Arbeit ist um einiges kleiner als der Haufen an Plastiktüten, der bereits jetzt in unseren Ozeanen treibt. Solange wir nicht bei uns anfangen, bleibt der Haufen Arbeit genauso groß. Der Haufen in unseren Ozeanen bleibt nicht gleich groß – er wächst. Ständig.

Bleibt zu hoffen, dass die EU-Konferenz vom 10. bis 12. April mit erfolgsversprechenden Plänen endet.

Nadine Schärmann, Gymnasium Bürgerwiese, Klasse 8/4

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