Kamenz, Schüler & Zeitung

„Der deutschen Sprache sollte man mächtig sein.“

„Heute Lust auf Kino? Sehen uns in der Schule, freu mich“ Foto: Justus FiedlerSie gilt als Feind der deutschen Sprache, die sogenannte „Netzsprache“. Sie wird hauptsächlich in sozialen Netzwerken, vor allem von der jungen Generation genutzt. Die „Internetsprache“ ist gekennzeichnet durch verschiedene Abkürzungen für Wörter oder Wortgruppen. Doch das typische Vorzeigebeispiel der Netzsprache sind die Smilies, welche auch Emoticons genannt werden.

Wörtermischmasch und Denglisch?!
Einige befürchten die Verarmung unserer Muttersprache – so auch Patrick Schreiber, Mitglied im sächsischen Landtag und Jugendpolitischer Sprecher der CDU. Er benutze zwar Smilies, hat aber weniger Bezug zur im Trend stehenden Internetsprache, denn es sei: „generationsbedingt“. Dennoch versuchte er sich in die Lage der jungen „Netzsprachler“ zu versetzen. Zum einen sieht er Vorteile, die Abkürzungen funktionieren zeitsparend und effizient, was sehr gut in die heutige schnelllebende Zeit passt, doch die Nachteile überwogen: Es wäre keine Form von Ausdruck mehr und sagte: „Manchmal versteht man gar nicht, was der andere eigentlich will.“ Da diese Sprache eher von Jugendlichen verwendet wird, liegt es auch in der Verantwortung der Eltern und der Lehrer schon früh in der Erziehung auf eine korrekte Sprache zu achten.

Eine Umfrage ergab, dass zwei Drittel der Deutschen befürchten, die deutsche Sprache würde „untergehen“. Dazu befragten wir auch den CDU-Politiker: Er aber sah keinen Verfall der deutschen Sprache in näherer Zukunft, man solle sie aber immer „pflegen“. Auch zu der Frage, ob diese Netzsprache eine Rolle in seinem politischen Engagement spielt, war er der Meinung in der Form keine Begegnungen zu haben. Wir vermuten dies ist ebenfalls generationsbedingt. Gleichzeitig ist es für Patrick Schreiber undenklich Gespräche mit diesen Kürzeln zu führen. In Texten sind bestimmte Abkürzungen akzeptabel, wie zum Beispiel „usw.; etc.“, doch neue Abkürzungen zu erfinden und damit auch eventuell ganze Sätze kurz zufassen, ist „unzumutbar“, da einige junge Leute teilweise keinen Bezug mehr zur Rechtschreibung haben und dadurch kaum in der Lage sind einen anspruchsvollen Text verfassen zu können.

Eine Frage die sich unser Interviewpartner stellte: „Wer soll denn das alles verstehen? Dazu muss ein neues Wörterbuch geschrieben werden und man sitzt stundenlang vor einem Satz um ihn zu entschlüsseln.“ Wahrscheinlich wird es für diese Hieroglyphen wirklich bald ein neues Buch zur Entschlüsselung geben, wer weiß?!

Zum Sprachmischmasch und der Mischung von Deutsch und Englisch, dem „Denglisch“, hat der 33-jährige auch eine klare Meinung: „Wenn man schon deutsche mit englischen Begriffen mixt, dann doch wenigstens sinnvoll, korrekt geschrieben und an der richtigen Stelle.“

Von Sophie Stephan, Lisa Steinborn, Fabian Langer, Justus Fiedler; Klasse 8D
G.-E.-Lessing-Gymnasium Kamenz

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