Dresden

Work-Life-Balance zwischen Kraut und Rüben

Um vier Uhr klingelt bei Ralf Naumann der Wecker. Für den Gärtnereibesitzer und Selbstvermarkter, der in Dresden Stetzsch mit seiner Ehefrau und acht Mitarbeitern 2,3 Hektar im Freiland und unter Glas bewirtschaftet, beginnt der Arbeitstag.

Nach einem schnellen Kaffee steigt Ralf in seinen weißen Kleinlaster und fährt zum zehn  Kilometer entfernten Großmarkt. Dort kauft er als Ergänzung zu seinem selbsterzeugten Gemüse Obst ein. Mit geschultem Blick taxiert der Gärtner Qualität und Preis der angebotenen Ware. Ananas sind heute teuer – also lieber nicht so viele. Nach einer knappen Dreiviertelstunde hat er seine Einkäufe im Laster verstaut.

Danach geht es erstmal zurück in die Gärtnerei, wo Kohl, Möhren, Wirsing, Rote Rüben, Petersilie, Feldsalat, Kohlrabi und Porree zugeladen werden. Außerdem müssen noch Lufttemperatur und Bewässerung in den Gewächshäusern programmiert werden. Ralf prüft, ob die Radieschen bald geerntet werden können und wie sich die Salatjungpflanzen entwickeln. Für die vier Mitarbeiter erstellt er die Arbeitsanweisungen für den Tag.

Um sechs Uhr starten Ralf und zwei Mitarbeiterinnen mit Kleinlaster und Anhänger, der einen zusammengeklappten grün-orange-gestreiften Marktstand verbirgt, nach Blasewitz, wo dienstags, donnerstags und samstags Markttag ist. Dort müssen der Stand aufgebaut, die Ware ausgeladen und auf den Verkaufsflächen platziert und die Preisschilder angebracht werden. Wenn das Verkaufszelt steht, ist endlich Zeit für ein kurzes Frühstück: Kaffee aus der Thermoskanne und die Schnitten, die Ralfs Frau Ulrike eingepackt hat.

Schon kurz vor neun Uhr kommen die ersten Kunden. Bedient werden sie von den langjährigen Mitarbeiterinnen Janny und Ute. Ralf räumt leere Kisten weg und füllt neue Ware aus dem Laster nach, der auch über eine Kühlung und eine Heizung verfügt. Bei sehr großem Andrang bedienen sie zu dritt. Nicht nur Qualität und Frische des selbst erzeugten Gemüses, sondern auch die freundliche Bedienung sorgen dafür, dass Ralf Naumann sehr viele Stammkunden hat.

Das Wichtigste: ordentliches Schuhwerk

Gegen Mittag beginnt es zu schneien. Ralf montiert die Luftpolsterfolie rund um den Marktstand und schaltet die Gasheizgeräte ein, damit das Obst nicht erfriert. Was für Ralf und seine Mitarbeiterinnen an den Markttagen am wichtigsten ist, sind bequeme, warme Schuhe. „Man steht den ganzen Tag auf dem harten kalten Pflaster. Da kann man sich schnell eine Erkältung holen“, sagt Janny. Die 43-Jährige arbeitet schon seit 1990 mit. Damals übernahm Ralf Naumann die Gärtnerei aus einer staatlichen Produktionsgenossenschaft. Seitdem hat er viel Geld und Arbeit investiert: Er errichtete moderne, energiesparende Gewächshäuser, verbesserte den Boden durch schonende Bewirtschaftung und baute mehr Sorten an.

Nach Marktschluss müssen die Kisten wieder im Laster verstaut, der Stand zusammengeklappt und am Laster montiert werden. Erst kurz nach halb acht kann Ralf abfahren. Zurück in der Gärtnerei, muss die übrig gebliebene Ware sortiert und im Kühlhaus gelagert werden.

Ralfs Tag ist noch nicht zu Ende: Nach dem Abendessen wartet oft noch „Bürokram“ auf ihn:  Belege sortieren, Lohnabrechnungen schreiben, Überweisungen ausfüllen. Das dauert manchmal bis 22 Uhr.

Ist Ralf glücklich, obwohl er kaum Freizeit hat? Was bedeutet für ihn „Work-Life-Balance“?  Ralf lächelt, dann sagt er: „Zweimal im Jahr fahren wir für eine Woche zum Wandern in die Berge. Da erholen wir uns. Ich bin mit Leib und Seele Gärtner. Das kann man entweder ganz oder gar nicht machen. Unser Betrieb, den wir aufgebaut haben, ist unser Leben, meine Mitarbeiter gehören zur Familie.“

Luzia Hebeis und Elisa Kühne, St. Benno-Gymnasium Dresden, Klasse 10a

Markt1

Der Marktstand am Schillerplatz: Hier verkauft Ralf Naumann dreimal in der Woche sein Gemüse.

Markt2

Gärtner mit Leib und Seele: Ralf Naumann liebt seine Arbeit.

Dresden

Eckige Welt

Eckige WeltSeit einigen Jahren schon begeistert Minecraft seine treue Anhängerschaft. Doch was macht dieses Spiel aus dem Entwicklerstudio Mojang aus?

Das Erfolgsrezept dieses Spiels liegt vermutlich in der bis zu diesem Zeitpunkt noch nie dagewesenen Freiheit für den Spieler. So ist es der freien Kreativität überlassen, ob man gigantische Gebäude oder geniale Maschinen entwirft – oder aber ein magisches Abenteuer mit Zaubertränken, Hexen und verschiedenen Welten erlebt.

Das alles ist möglich, da das Spiel auf einer bahnbrechend einfachen Funktionsweise beruht, die im Wesentlichen auf der Form des Würfels basiert. Alles in der Spielwelt, in der sich der Spieler befindet, also jeder Baum und jeder Berg, ja sogar jedes Tier, sieht wie ein dreidimensionaler Pixelhaufen aus. Der Spieler hat die Möglichkeit, einzelne Blöcke abzubauen und sie an anderen Stellen zu platzieren.

Für Langzeitspielspaß ist außerdem gesorgt, da das Spiel zur Verwunderung vieler eingefleischter Computerspieler kein vorgegebenes Ziel oder gar Spielende enthält. Jedes Ziel ist selbst gewählt, beispielsweise das Errichten einer mittelalterlichen Burg. Der Spieler wird an einer zufälligen Position innerhalb seiner Spielwelt in das Spiel geworfen. Schon bald fällt er mit den bloßen Händen einen Baum und erhält dafür Holz. Damit baut er sich Werkzeuge wie etwa eine Spitzhacke, mit der er sich dann auf die Suche nach wertvollen Erzen begeben kann.

Der Fantasie freien Lauf lassen

Er wird sich des Nachts gegen Monster verteidigen müssen und tagsüber nach Lebensmitteln suchen. Außerdem wird er die unendlichen Weiten der Spiellandschaft erkunden, wobei er nie an eine Grenze stoßen wird, da der Computer automatisch nach Zufallsprinzip neue Landschaftsabschnitte generiert. Neben dem regulären Modus gibt es auch einen Kreativ-Modus, in dem einem unendlich viele Rohstoffe zur Verfügung stehen, um noch größere Projekte zu realisieren und seinen Ideen freien Lauf zu lassen.

Obwohl Minecraft schon seit über zwei Jahren auf dem Markt ist und immer mehr Modifikationen und Textur-Pakete für das Spiel entwickelt werden, mit denen man das Spielerlebnis und das Aussehen jedes einzelnen Blockes verändern kann, ist Minecraft von Anfang an nur als Download-Titel verfügbar. Das erleichtert auch das illegale Kopieren des Spiels. Um das illegale Verbreiten von kopierten Versionen einzudämmen, werden immer mehr Mehrspieler-Server veröffentlicht, bei denen man nur über einen gekauften Account spielen kann. Generell wird der Mehrspieler-Modus immer beliebter, da so die Interaktion mit anderen menschlichen Spielern möglich ist.

Um für noch mehr Spielspaß zu sorgen, entwickeln Hobby- sowie professionelle Programmierer immer mehr Modifikationen. Diese ermöglichen beispielsweise das Einfügen von Fahrzeugen, um die Welt zu erkunden, andere erstellen neue Monster und Landschaften mit neuen Eigenschaften. Unabhängig von allen Modifikationen wird das Spiel immer weiter entwickelt.

Begonnen wurde mit der ersten Alpha-Version am 29. Juni 2010, am 13. März 2013 wurde die neueste Beta-Version 1.5 veröffentlicht. Die Versionen können die Spieler als Update downloaden.

Julius Noack und Claudius Döhn, St. Benno-Gymnasium Dresden, Klasse 10a

Dresden

„Warum woanders mehr bezahlen?“

Sarah, 15, ist heute zum ersten Mal auf dem Weg in einen Second-Hand-Shop. Sie hat den Tipp von einer Freundin bekommen und will sich jetzt selbst ein Bild machen. Ihr erstes Ziel ist das Geschäft Resales in der Nähe der Prager Straße, eine von zwei Dresdner Filialen der größten Second-Hand-Shop Kette in Deutschland. Als sie eintritt, schlägt ihr ein muffiger Geruch entgegen.Vor ihr erstrecken sich lange Reihen von Kleiderständern, an denen die Bügel dicht an dicht aufgereiht sind. Sofort fallen ihr einige geschmacklose Teile ins Auge: ein wollenes T-Shirt mit unendlich weitem Rückenausschnitt und Strasssteinen – so etwas findet man sonst nirgends. Sie grinst und beginnt zu suchen.

Entgegen der allgemeinen Vorstellung, Second-Hand-Läden seien unhygienisch und voller Plunder, hat sich in den letzten Jahren ein Trend zu Artikeln aus zweiter Hand entwickelt. Gerade bei Jugendlichen, die von der Hipsterszene geprägt sind, gewinnen gebrauchte Kleidung und Retro-Style an Beliebtheit.

Für sie bietet die Kette Humana mit ihrer Vintageabteilung der 50er bis 90er Jahre und Kleidung aus Omas und Opas Zeiten eine reiche Auswahl. Durch die große Nachfrage gibt es Humana  inzwischen in vielen Städten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt und Köln. Dresden hat eine Filiale am Postplatz und eine in der Neustadt vorzuweisen. Humana wirbt nicht nur mit seinem umfangreichen Sortiment, sondern auch mit Hilfsprojekten in afrikanischen Entwicklungsländern. Das Konzept ist simpel. Die Kleidung aus Containern in der ganzen Stadt wird in einer Sammelstelle sortiert. Gut erhaltene Ware wird in den Läden verkauft, alles andere geht nach Afrika. Dort verteilen es ehrenamtliche Entwicklungshelfer an Bedürftige.

Doch was auf den ersten Blick umwelt- und menschenfreundlich aussieht, schadet der afrikanischen Textilindustrie enorm. Ehemalige Mitarbeiter fühlten sich zudem ausgebeutet und berichten von unorganisierter und in keiner Weise zielführenden Entwicklungsarbeit. Außerdem wird dem Verein vorgeworfen intransparent zu sein, da mitunter Spendengelder verschwanden. In Rheinland-Pfalz wurde sogar das Humana-Symbol mit den drei Weltkugeln auf dem Container verboten, weil diese einen humanitären Eindruck erwecken. Über ausbleibende Kundschaft kann die Kette sich trotz Kritik nicht beschweren.

Jeder Fünfte kauft im Second-Hand-Laden ein

Markenbewusste Käufer wenden sich jedoch eher an ein unauffällige Geschäft am Körnerplatz: etikette.  „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Außergewöhnliches und Qualität zu verbinden“, sagt die Besitzerin. „Natürlich ist unsere Kleidung teurer als in anderen Second-Hand-Läden. Aber unser Konzept funktioniert. Unsere Kunden kommen aus allen möglichen Stadtteilen.“ Von Joop-Schuhen bis Hilfiger-Jacken findet man hier alles, was Rang und Namen hat, allerdings in begrenztem Ausmaß. Das Geschäft kauft Überhänge von Läden mit bekannten Labels auf und nimmt die Kleidung ihrer Kunden in Kommission. „Wir haben ein vielseitiges und ständig wechselndes Sortiment. Bei uns findet man nur Einzelteile“, sagt die Besitzerin ein klein wenig stolz.

Doch was die Kunden von etikette mit allen anderen Second-Hand-Fans gemeinsam haben, ist die Suche nach Außergewöhnlichem und Günstigem jenseits des Mainstreams. Und das durch alle Generationen. Während Leute der Altersgruppe 40 plus bei Resales einkaufen, suchen Teenager ab 15 Jahren eher Humana auf. Trotzdem sind die Zahlen der Käufer immer noch recht niedrig. Nur 20 Prozent der Dresdner Befragten waren jemals in einem Second-Hand-Shop. Die wenigsten von ihnen sind dort regelmäßig. Und 95 Prozent der Kundschaft sind weiblich. Billig alleine bedeutet für viele eben nicht alles.

Sarah ist letztendlich doch noch fündig gewurden: drei T-Shirts für 5 Euro – kein Standardpreis! Sogar der unangenhme Geruch fällt ihr gar nicht mehr auf. Sie ist ganz der Begeisterung verfallen, Second-Hand zu kaufen. Und stellt sich genau wie Resales die Frage: „Warum woanders mehr bezahlen?“

Josefine Velde und Friederike Lürken, St. Benno-Gymnasium Dresden, Klasse 10a

Dresden

Deutschland ist noch lange nicht tolerant genug

Früher war Migration in Deutschland kein großes Thema – mittlerweile sind wir tolerant. Obwohl viele mit dieser Aussage mitgehen würden, muss sie trotzdem in Frage gestellt und darf nicht für selbstverständlich gehalten werden.

Etwa 15 bis 16 Millionen Immigranten leben in Deutschland, davon besitzt ungefähr die Hälfte einen deutschen Pass. Personen mit Migrationshintergrund sind zu einem festen Bestandteil der deutschen Gesellschaft geworden.

Trotzdem sind nicht alle ihnen gegenüber offen. Schon wenn jemand die deutsche Sprache nicht oder nur bruchstückhaft beherrscht, ist das für viele ein Grund, ihn schief anzusehen. Nicht selten werden Deutsche dann verbal aggressiv und bedienen sich der untersten Schublade ihres Vokabulars.

Auch die Religion scheint ein Grund für Feindseligkeiten zu sein. Viele Einwanderer sind Anhänger des Islams oder gehören der orthodoxen Kirche an. Immer wieder liest man in den Zeitungen, dass es zu gewaltsamen Konflikten zwischen Deutschen und Immigranten gekommen ist. Mit Toleranz hat das nichts zu tun.

Obwohl Deutschland die Heimat von vielen Migranten geworden ist, gibt es doch noch häufig Benachteiligungen. Bildung ist einer der wichtigsten Punkte dabei. Viele Kinder, deren Eltern nach Deutschland eingewandert sind, müssen eine Realschule besuchen, statt aufs Gymnasium gehen zu können.

Am Beispiel Dresden ist dennoch klar zu erkennen, dass viele Leute mit Migrationshintergrund auch sehr angesehene Berufe ausüben. Zum Beispiel gibt es sehr viele ausländische Professoren an der Technischen Universitäten Dresden oder am Fraunhofer-Institut.

Deutschland profitiert von Einwanderern

Allerdings besitzen nicht alle Immigranten einen hohen Bildungsstand. Es ist bekannt, dass sich unter den Personen mit Migrationshintergrund sowohl ausgesprochen gebildete befinden, aber auch einige, die nur über eine schlechte Bildung oder sogar gar keine verfügen. Zwischen diesen beiden Extremen klafft jedoch eine große Lücke. Deshalb entsteht teilweise ein falschen Eindruck, und es bilden sich Vorurteile. 

Viele Menschen in Deutschland haben völlig antiquierte Ansichten, was andere Kulturen, Religionen und Länder angeht. Durch die Vergangenheit Deutschlands sind viele Irrtümer bestehen geblieben, welche manche Leute immer noch rassistisch handeln lassen.

Was einige nicht erkennen, ist, dass Deutschland von Immigranten profitiert. Wenn man sich überlegt, wie viel neue Technologie und Forschung durch sie nach Deutschland gebracht wurde, wird deutlich, dass Deutschland ohne Einwanderer heute ein bei Weitem nicht so fortschrittliches Land wäre.

Auch was unsere Essgewohnheiten anbelangt, hat Einwanderung viel Innovation mit sich gebracht. Chinesisches Essen und Pizza gehören mittlerweile für viele zum Alltag und sind nicht mehr wegzudenken. Wenn man in die Stadt geht, kommt man zwangsläufig an vielen Restaurants vorbei, welche nur ausländische Gerichte im Angebot haben.

Im Sport wäre Deutschland ohne Sportler ausländischer Herkunft kaum so erfolgreich. Man denke nur an Fußballer wie Mesut Özil oder Lukas Podolski, die ausländische Wurzeln haben und von allen gefeiert werden.

Deutschland ist schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr nur von Deutschen bewohnt. Das Interesse, in unserem Land zu leben und zu arbeiten lässt eine gestiegene Toleranz der Deutschen erkennen. Doch zu vollständiger Akzeptanz fehlt noch vieles. Jeder sollte sich dessen bewusst sein, dass dieses Thema uns vor allem in Zukunft bewegen wird.

Elizabeth Baines und Sophie Pette, St. Benno-Gymnasium Dresden, Klasse 10a

Dresden

Curry & Co. – eine Dresdner Erfolgsgeschichte

Glaubt man Jumbo Schreiner, dem als „XXL-Tester“ aus dem Fernsehen bekannten Restaurant- und Imbisstester, gibt es die zweitbeste Currywurst Deutschlands in Sachsen, genauer gesagt in Dresden. Wo? Im Fastfood-Restaurant „Curry & Co“. Wir gingen der Erfolgsgeschichte nach.

Alles begann mit einer spontanen Idee der Dresdner Schwestern Simone und Susanne Meyer-Götz. Das erzählt uns Danny, einer der Mitarbeiter in der Filiale am Schillerplatz. Die Idee wurde bald Realität: durch den ersten Laden auf der Louisenstraße in der Neustadt. Weil der Laden gleich so gut lief, wurde 2010 die zweite Filiale am Schillerplatz in Dresden und später noch eine dritte in Leipzig eröffnet.

Aber warum wurde „Curry & Co“ so schnell bekannt und beliebt? Das liegt bestimmt am Menü des Fastfood-Restaurants, das den deutschen Imbissverkaufsschlager Currywurst ganz modern „wiedererfindet“. So kann man zwischen geräucherter, gebrühter, einer aus 100 Prozent Rindfleisch, Geflügel-, und sogar veganer Wurst entscheiden und neben Currysauce auch eine andere Sauce nach Wahl aussuchen. Man hat die Wahl zwischen einer milden Currysauce, einer scharfen Currysauce, Erdnuss-Sauce, Honig-Senf-Sauce, Zwiebel-Chilisauce und der Monatssauce, die jeden Monat aktualisiert wird, um die Wurst oder auch die Pommes zu verfeinern und Abwechslung zu bringen. Diesen Monat ist Käse-Jalapenosauce im Angebot, die wir empfehlen können.

Auf die Frage, wo die Rezepte entdeckt wurden, antwortet Danny: „Alles ist selbst entwickelt, egal ob Würste oder Saucen. Simone und Susanne haben dafür selbst in der Küche experimentiert!“ Die Rezepte wurden dann an einen Fleischer geschickt, der die Rezepturen in großen Mengen umsetzt und damit die Läden beliefert.

Die besten Pommes Deutschlands?

Aber nicht nur die 150 bis 200 täglich verkauften Würste in jedem Laden sind ein großer Erfolg. Ein weiteres Highlight sind die Pommes von „Curry & Co“. Der Fernsehsender Kabel 1 kürte sie zu den „besten Pommes Deutschlands“: außen knusprig und innen weich. Entweder in Größe M für 1,70  Euro, in Größe L für 2 Euro oder als Beilage zum Currywurst-Menü. Einer unserer Testesser sagt: „Die Pommes bei Curry & Co sind einfach die besten, ich hab noch nie woanders so gute Pommes bekommen“, eine andere meint: „Ich liebe die Pommes von Curry & Co, und sie sind auch echt nicht teuer. Nur zwei Euro für eine große Tüte und davon wird man wirklich satt.“ Viele Jugendliche sind begeistert, das bestätigt auch Mitarbeiter Danny: „Die Nachfrage wird immer größer!“

In der Dresdner Neustadt und in Leipzig gehen auch viele Studenten regelmäßig hier essen, weil es für sie zum einen spezielle Preisangebote gibt und jeden Tag geöffnet ist, auf der Louisenstraße in Dresden freitags und samstags sogar bis zwei Uhr in der Nacht.

Für alle Wurstliebhaber scheint „Curry & Co“ also genau das Richtige! Es ist auch schon ein viertes Geschäft in Planung, es wurde jedoch noch keine gute Location gefunden. Wir hoffen, dass sich das so schnell wie möglich ändert, so dass demnächst alle die besten Pommes Deutschlands in ihrer Nähe genießen können.

Akira Schroth und Juliane Willner, St. Benno-Gymnasium Dresden, Klasse 10a

Dresden

Mehrzahl der Dresdner zufrieden mit Bus und Bahn

TramDresden ist hinsichtlich der öffentlichen Verkehrsmittel allgemein zufriedenstellend und anderen Städten in Deutschland oft weit voraus. Zu diesem Schluss kommt man, wenn man Dresdner zu ihren Erfahrungen und Meinungen über die Dresdner Verkehrsbetriebe befragt.

Die Mehrzahl gibt an, regelmäßig die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen und auf sie angewiesen zu sein. Sauberkeit und Pünktlichkeit der Busse und Bahnen werden gelobt und lassen kaum Wünsche offen. Die zehnminütigen Wartezeiten an den Werktagen werden von den Fahrgästen als durchaus angemessen und akzeptabel empfunden.  Ebenso die modernen Anzeigetafeln, die schnell darüber informieren, wann der nächste Bus oder die nächste Bahn kommt.

Durchsagen an den Haltestellen ermöglichen auch ortsunkundigen Fahrgästen eine leichte Orientierung. Keiner der Befragten beschwerte sich über verschmutzte Bahnen oder Haltestellen. Selbst die Fahrzeiten im Internet und in Apps sind sehr genau und werden immer häufiger spontan genutzt. Vor allem die jüngere Generation nutzt immer öfter ihre Handys, um sich schnell und einfach über die aktuellen Fahrzeiten und Umleitungen zu informieren und so unnötige Wartezeiten zu vermeiden.

Dresdner wünschen sich mehr Nachtfahrten

Auch im Vergleich mit anderen Städten schnitt Dresden in unserer Umfrage gut ab. So in den Kategorien allgemeine Pünktlichkeit, Sauberkeit, Zustand der eingesetzten Fahrzeuge und entsprechende Modernität. Dabei verglichen die Befragten Dresden mit anderen sächsischen Städten wie Leipzig und Chemnitz. 

Erst wenn man die Fahrgäste direkt nach Verbesserungen fragt, kommen zögerlich Ideen für noch mehr Komfort in Bus und Bahn. Mehrere wünschen sich, dass Nachtlinien häufiger verkehren, dass Bauarbeiten an Straßenbahnstrecken nicht alle auf einmal durchgeführt und besser geplant werden, und dass die Fahrgäste über diese besser informiert werden.

Und wie sieht es mit der Bereitschaft aus, Zwischenfälle wie Streiks zu tolerieren? Hier gehen die Meinungen auseinander. Die von den öffentlichen Verkehrsmitteln abhängigen Personen ohne Auto sahen beispielsweise den Streik vom 25. Februar 2013 sehr kritisch, da sie zur Schule und zur Arbeit laufen, mit dem Fahrrad fahren oder sich ein teures Taxi leisten mussten. Nicht so stark eingeschränkte Personen fanden den Streik durchaus gerechtfertigt und als einmalige Aktion vollkommen akzeptabel. Eine Befragte freute sich besonders über die vielen laufenden und Fahrrad fahrenden Personen in der Stadt. Allgemein den Streik verurteilen und dessen Sinn in Frage stellen wollte jedoch keiner.

Unsere Umfrage zur Zufriedenheit mit den Dresdner Verkehrsbetrieben lässt darauf schließen, dass die allgemeine Qualität der öffentlichen Verkehrsmittel sehr hoch ist und nur wenige Verbesserungen gewünscht werden.

Conrad Oelke und Justus Rasenberger, St. Benno-Gymnasium Dresden, Klasse 10a

Dresden

Was bei Haustieren zu beachten ist

HaseImmer mehr Menschen in Deutschland stellen sich die Frage nach einem Haustier. Eine Umfrage in Dresden ergab, dass hier vor allem Hunde und Katzen beliebt sind, während das Interesse an exotischen Tieren wie zum Beispiel Schlangen oder Echsen eher gering ausfällt. Die Dresdner verwenden unterschiedlich viel Zeit für ihre Haustiere. Einige gaben an, dass ihr Tier ein ständiger Begleiter ist. Andere jedoch antworteten, dass sie nicht viel Zeit für ihre Haustiere aufbringen können.

Erst seit dem vergangenen Jahrhundert wird stark zwischen Nutz- und Haustier getrennt. Weit vorn auf der Beliebtheitsskala der Deutschen liegen gerade Katzen mit ungefähr 12,3 Millionen Tieren. Es folgen die Hunde mit 7,4 Millionen, die weiteren Plätze belegen Nagetiere (Mäuse, Hamster und Hasen), Vögel und Fische. Interessant ist, dass in jedem dritten deutschen Haushalt ein Haustier gehalten wird. Während es im Westen Deutschlands 27,8 Prozent der Haushalte sind, liegt der Anteil im Osten bei 36,8 Prozent.

Wichtige Faktoren bei der Entscheidung, ein Tier zu kaufen, sind finanzielle Mittel (Nahrung, Spielzeug, Käfig, Arztkosten), Lebensdauer des Tieres, ausreichender Platz und die Bereitschaft, dem Tier genügend Zuwendung geben zu können. Tiere haben zwar ähnliche Bedürfnisse wie Menschen, man sollte sie jedoch nicht vermenschlichen. Außerdem sollte man beachten, dass manche Tiere Allergien auslösen können.

Wohin mit dem Tier im Urlaub?

Bei Hunden ist ausreichend Platz und Beschäftigung sehr wichtig. Man muss sich bewusst sein, dass vor allem Hunde und Katzen eine Erziehung brauchen – hinter jeder Schmusekatze steckt immer noch ein Raubtier. In der Anfangszeit ist die Pflege sehr wichtig und muss intensiv sein, besonders bei Welpen und neugeborenen Katzen. Man erkennt gute Pflege und Zuwendung an einem strahlenden oder glänzenden Fell. Vor allem bei Hunden und Katzen muss man sich die lange Lebenserwartung bewusst  machen. Hunde haben zum Beispiel eine Lebenserwartung von rund 15 Jahren. Daher sind für junge Leute, die noch nicht gebunden sind, Nagetiere ratsamer.

Eine schwierige Frage ist die Betreuung der Tiere im Urlaub. Nicht alle Tierhalter haben Verwandtschaft, die sich um die Tiere kümmern kann. Tierheime sind  keine Alternative für die Urlaubsbetreuung. Andere Alternativen wie Tierpensionen oder Kurzzeitbetreuung sind noch nicht weit verbreitet und außerdem mit weiteren Kosten verbunden.

Generell gilt: Wenn man zur Miete wohnt, sollte man mit dem Vermieter reden, auch wenn dieser kein pauschales Haustierverbot aussprechen kann, sofern sich andere Mieter nicht gestört fühlen. Haustiere können sehr gute Begleiter sein, da sie sich gut an Menschen binden können. Auch gilt es als erwiesen, dass Kinder, die mit Haustieren aufwachsen, für Natur- und Tierschutz empfänglicher sind.

Man sollte sich den Kauf eines Tieres gut überlegen, da Tiere durch schlechte Haltung gravierende Schäden davontragen. Es kann schwierig sein, ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren, da es meist eine Vorgeschichte gibt und sich das Tier bestimmte Verhaltensmuster angewöhnt hat, die schwer abzugewöhnen sind. Doch bei guter Pflege und Haltung sind Tiere eine Bereicherung fürs Leben. 

Lisa Schleehauf und Antonia Krebs, St. Benno-Gymnasium Dresden, Klasse 10a

Dresden

Wo machen die Deutschen am liebsten Urlaub?

Deutschland ist über die Ostsee im Norden bis zu den Alpen im Süden sehr vielfältig. Es bietet alles: Meer, Berge und große Städte. Alles in allem: Ein Land, auf das man stolz sein kann. Doch kann Deutschland mit dem Ausland Schritt halten? Zu welcher Jahreszeit machen die meisten Dresdner Urlaub und an welchem Ort?

Machen Sie gerne in Deutschland Urlaub? „Ja klar! Wir machen immer in Deutschland Urlaub.“

Bei unserer Umfrage unter Dresdnern haben wir meistens eine ähnliche Antwort auf diese Frage bekommen. Von insgesamt 80 Befragten machen 62 Personen gerne und oft in Deutschland Urlaub. Besonders die etwas Älteren wissen Deutschland zu schätzen. Die Jüngeren dagegen fahren lieber in die südlichen Länder Europas. Besonders beliebt sind Spanien, Italien und Südfrankreich, die ein deutlich wärmeres Klima aufweisen.

Die Frage nach dem richtigen Urlaubsort ist auch eine Preisfrage. Viele Leute, die es sich leisten können, fahren am liebsten ins Ausland. Besonders beliebt ist die Küste am Mittelmeer oder viel weiter entfernte Urlaubsträume. Doch ein Flugticket ist teuer, auch die Fahrt mit dem Zug ist zeitaufwendig und eine lange Autofahrt nervenraubend. Warum dann nicht gleich im eigenen Land bleiben?

Grundsätzlich machen die Deutschen gern in Deutschland Urlaub. Die Ostsee hat vielleicht nicht das südländische Flair und das türkisfarbene Wasser des Mittelmeers, dafür aber einen ganz eigenen Charme. Die Hälfte der Befragten verbringt ihren Urlaub in Deutschland am liebsten an der See. Besonders mögen die Deutschen an ihrer Ostsee die frische, raue und gesunde Seeluft. Natürlich fahren die meisten im Sommer an die Ostsee, dann sind Sandstrand und Salzwasser ideal zum Abkühlen. Familien, Partner oder Rentner – alle lieben die Ostsee. Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen beispielsweise auf den Inseln Usedom oder Rügen sind im Sommer ausgebucht, die Strände überfüllt. Besonders für Familien ist die Ostsee geeignet. Kinder können im Sand spielen und die Eltern legen sich in die Sonne. Neben dem Strand ist Mecklenburg-Vorpommern im Inland auch zum Fahrradfahren gut geeignet.

Doch auch Deutschlands Gebirge und Wälder gefallen den Bewohnern. Rund ein Achtel der Befragten fährt gern in die Alpen, bekannt für Berge und klare Seen. Die etwas Jüngeren mögen die hohen Berge eher im Winter zum Skifahren, während die Älteren im Frühling, Sommer oder Herbst am liebsten wandern gehen. Trotzdem eignen sich auch die Alpen für jede Altersklasse. Von Familie bis Rentnerehepaar macht das Wandern in den Bergen jedem Spaß.

Ostsee beliebter als Nordsee

Als drittbeliebtestes Reiseziel in Deutschland stellt sich die Nordsee heraus. Sechs von 80 der Befragten fahren im Urlaub an die Nordsee. Mit dem besonders ausgeprägten Phänomen von Ebbe und Flut unterscheidet es sich von allen anderen Meeren und macht auch immer wieder die Dresdner neugierig. Im Sommer allerdings ist die Ostsee den Dresdnern zufolge um einiges schöner als die Nordsee.

Städtereisen sind bei den Dresdnern auch sehr beliebt. Wer noch nicht in den großen Städten Deutschlands war, hat einiges verpasst. Städte wie Hamburg oder Berlin haben immer viel zu bieten. Entspannend kann man solch einen Urlaub zwar nicht nennen, zum Besichtigen von Museen und Denkmälern und zum Shoppen sind sie dafür aber ideal.

Mehr als die Hälfte (49) der Befragten machen am liebsten im Sommer in Deutschland Urlaub. Zweitbeliebteste Jahreszeit ist der Herbst mit 26 Befragten. Gleich danach kommt der Frühling. Nicht sehr populär ist Deutschland im Winter. „Da ist es bei uns zu matschig und grau“, sagte ein Dresdner. Und es ist wahr: Wenn der Schnee fällt, fährt man zum Skifahren eher selten in die deutschen Alpen oder zu den Skihängen in der Nähe. In den Winterurlaub fahren die meisten Dresdner nach Österreich. „Da sind die größten Skihänge“, meinte ein junger Mann.

Während junge Leute und Berufstätige nur in der Hauptsaison fahren können, sind Rentner ganz unabhängig und fahren lieber weg, wenn vergleichsweise weniger Urlauber da sind, zumal die Preise in der Nebensaison deutlich niedriger sind. Der Preis eines Urlaubs ist immer entscheidend. Denn auch wenn sich jeder danach sehnt, andere Kulturen kennenzulernen und in die Ferne zu reisen – in der Heimat fühlt man sich immer wohl, kann sich in seiner Muttersprache verständigen und kommt damit auch noch preisgünstig davon. Wenn auch nicht unbedingt im Winter, so bevorzugen es die Dresdner dennoch, in Deutschland zu bleiben. Denn ein Urlaub ist dazu da, aus dem Alltag auszubrechen und sich zu entspannen, und das kann man allemal an der Ostsee und an vielen anderen schönen Orten Deutschlands.

Jonathan Schubert und Margarethe Finger, St. Benno-Gymnasium Dresden, Klasse 10a

 

 

Dresden

Der verzweifelte Kampf der Löwen

EislöwenEishockey? Kein Problem! Die Dresdner Eislöwen lieferten diese Saison spannende Spiele. Von haushohen Siegen bis hin zu bitteren Niederlagen war alles dabei. Es blieb spannend bis zum Schluss. Ihre Fans stehen ihnen treu in jeder Situation mit Trommeln und Fangesängen zur Seite. Aber wofür kämpfte unser Verein eigentlich genau? Jeder Eishockeyverein in der  2. Eishockey-Bundesliga  hat den Wunsch, in die Play-Offs zu kommen. Doch was genau ist das Besondere an den Play-Offs?

Die Play-Offs – im Deutschen auch als Stichkampf bezeichnet -, sind ein Ausscheidungswettkampf. Nach der Hauptrunde, in der alle Eishockeyteams der Liga teilnehmen, qualifizieren sich die acht besten Teams für die nächsten Spiele. Die Mannschaften spielen dann in den sogenannten Play-Offs. Es wird in mehreren Runden gekämpft. Wer verliert, fliegt raus. Eine sogenannte K.O.-Runde. Die Gegner werden nach folgendem Prinzip festgelegt: Der Tabellen-Erste spielt gegen den Tabellen-Letzten, der Tabellen-Zweite gegen den Tabellen-Siebten, usw. Am Ende der Play-Offs gibt es ein großes Finale, in dem der glückliche Sieger der 2. Bundesliga bestimmt wird. Für die Mannschaften ist das Erreichen der Play-Offs sehr wichtig und ein großes Ziel. Man hat in mehr Spielen zu kämpfen, das bedeutet mehr Einnahmen für den Verein bei den Spielen. Die Mannschaften kämpfen um Ruhm und Ehre. 

Unsere starken Eislöwen kämpften hart. Lange Zeit standen sie auf dem 8. Platz, der ihnen einen Einzug in die Play-Offs gewährt hätte. Sie gaben die Hoffnung nie auf. Doch leider reichte es dann doch nicht ganz für die nächste Runde.                                                                                                           

Obwohl die Löwen es diesmal leider nicht in die Play-Off Runde geschafft haben, feierten die Fans trotzdem ihre Helden. Christian Hacker, Max Pommersberger, Martin Heidner, Jari Pietsch, Jan Benda, Andre Huebscher, Sami Kaartinen, Patrick Jarrett, Jan Zureck und Carsten Gosdeck, die besten Spieler dieser Saison, sind in ihren Augen richtige Eishockeygötter.

„Natürlich ist es schade, dass es dieses Mal nicht gereicht hat, aber wir stehen voll hinter den Spielern. Das was letztendlich zählt, ist, dass sie alles gegeben haben“, sagt ein Eislöwen-Fan. Ein anderer meint: „Es ist immer wieder toll, die Löwen spielen zu sehen. Der Sport und die Leidenschaft für den Verein verbinden. Das, was immer bleibt, egal ob wir gewinnen oder verlieren, ist die Gemeinschaft und die Begeisterung für Eishockey.“ 

Nun freuen sich schon alle großen und kleinen Fans riesig auf den nächsten Saisonstart Ende September/Anfang Oktober. Auf  geht’s, Löwen, kämpfen und siegen!

Anna Klinitzke & Amelie Hünting, St. Benno-Gymnasium Dresden, Klasse 10a

Foto: Amelie Hünting

 

 

 

 

Dresden

Zwischen Supermarkt und Lebenshilfe

CAPJeder kennt die Supermärkte von nebenan, aber was hinter manchen steckt, weiß kaum einer. Die CAP-Märkte sind zwar auf den ersten Blick ganz normale Läden, aber wenn man hinter die Fassade guckt, erkannt man, welche Tragweite das Ganze wirklich hat. Die Märkte sind nicht auf höchsten Profit angesetzt, sondern wollen das Einkaufserlebnis wirklich für jedermann angenehm machen, egal ob jung oder alt. Sie liegen oft in großen Wohngebieten und sind leicht für jeden zu Fuß zu erreichen.

Eine der großen Besonderheiten, die man in fast keinem anderen Supermarkt findet, ist das begleitete Einkaufen für ältere Menschen, die sich nicht mehr in der Lage fühlen, alleine einzukaufen. Hier hilft ein Mitarbeiter, der den Kunden den ganzen Einkauf über begleitet. Er zeigt dem Kunden, wo er die gewünschten Produkte findet, und trägt diese auch – wenn gewünscht – bis zur Kasse. Für die Menschen, denen es nicht mehr möglich ist, ihren Einkauf alleine zu bewältigen, bieten die meisten CAP-Märkte, darunter auch die beiden in Dresden, einen kostengünstigen Lieferservice an.

Um uns ein eigenes Bild von der Kundenzufriedenheit zu machen, haben wir im Dresdner CAP-Markt an der Pillnitzer Straße eine Kundenumfrage durchgeführt. Dabei zeigte sich eine große Kundenzufriedenheit in einem Ausmaß, wie wir sie selbst nicht erwartet hatten. Jeder befragte Kunde war mit dem Einkaufserlebnis zufrieden, dabei wurde oft die auffällige Sauberkeit angesprochen. Oft wurden Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter gelobt.

Konzept mit Auszeichnungen gekrönt

Weiterhin wurde deutlich, dass die Kunden die Auswahl an regionalen Produkten sehr zu schätzen wissen. Was uns auch überraschte, war das Beispiel eines Mannes, welcher ein bestimmtes Produkt suchte, das im Sortiment zu dem Zeitpunkt nicht vorhanden war – und die Reaktion eines Mitarbeiters, der es wie selbstverständlich bestellte.

Eine weitere Besonderheit aller CAP-Märkte sind die Mitarbeiter selbst. Denn in jedem der Märkte sind Menschen mit Behinderungen eingestellt. Dies ist eine der wenigen Möglichkeiten für diese Menschen, einen Arbeitsplatz außerhalb einer Behindertenwerkstatt zu finden. Unserer Meinung nach einer der besten Wege, Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft zu integrieren. Im CAP-Markt wird diesen Menschen ein fester Tagesablauf mit sicherem Einkommen geboten. Bei unserer Umfrage war ihr Feedback durchweg positiv. Im Einzelnen waren sie mit ihren Arbeitsbedingungen und den ihnen übertragenen Aufgaben sehr zufrieden und fühlten sich an ihrem Arbeitsplatz sehr wohl und gut aufgehoben.

Dieses Konzept wurde in den letzten Jahren auch mehrfach mit Auszeichnungen geehrt. Dazu zählen der „Handelsinnovationspreis“ der Handelskammer Deutschland, der „Rudolf-Freudenberg-Preis für soziale Unternehmen“ sowie des Qualitätszeichen „Generationsfreundliches Einkaufen“.

Wenn Sie also das nächste Mal etwas einkaufen wollen, überlegen Sie sich doch einmal, ob Sie nicht einen CAP-Markt in der Nähe haben, und überzeugen Sie sich selbst von der Qualität des Supermarktes und der Freundlichkeit der Mitarbeiter. Denken Sie daran, dass Sie mit jedem Euro, den sie dort lassen, nicht nur gute Produkte erhalten, sondern ganz nebenbei, aber nicht nebensächlich, behinderte Menschen unterstützen und Ihnen ein Leben ermöglichen, wie es auch jeder andere verdient hat.

Julius Fohrmann und Johannes Eulitz, St. Benno-Gymnasium Dresden, Klasse 10a