Gitarren- statt Wortgewitter – die SZ macht jetzt Musik. Bei „The Deadlines“ geben vier Redakteure den Ton an.
Die Filmkritik ist fertig getippt, die Kolumne für das Magazin eingetroffen, der Lokal-Aufmacher über den Stau im Elbepark korrigiert. Feierabend im Haus der Presse. Der Fahrstuhl saust ins Erdgeschoss – und für manchen Mitarbeiter noch eine Etage tiefer. Bei der Sächsischen Zeitung gibt es einen neuen Redaktionsschluss: die Hausband „The Deadlines“, vier Redakteure, die sich vor knapp einem Jahr im Keller eingerichtet haben, um einen neuen Ton zu finden.
Gitarren-Solo statt Pressekonferenz, Surf-Sound statt Wortgewitter. Schon lange gab es die Idee vom Musizieren nach dem Tagesgeschäft, doch plötzlich fügten sich ungeahnte Talente wie Puzzlestücke zusammen. Iris Hellmann ist nicht nur Expertin für lokale Aufreger, sondern kann außerdem Gitarre spielen. Nicht minder gewandt als ihr Kollege Tom Vörös, der hauptamtlich das Ausgehmagazin „Augusto“ bespaßt. Marcus Krämer, verantwortlich für das Wochenend-Magazin, hatte keine Lust mehr, immer nur allein Schlagzeug zu spielen. Und Kino-Kritiker Oliver Reinhard träumte schon ewig davon, endlich mal wieder seinen Bass in die Hand zu nehmen.
Monatelang rumpelte und röhrte es im SZ-Keller, dann endlich stand die Band das erste Mal auf der Bühne – bei einer Feuerprobe vor Kollegen. Man staunte nicht schlecht und klatschte noch mehr, denn „The Deadlines“ klingen wie aus der Pistole geschossen. Nach Elvis Presley und Fats Domino, nach Spaghetti-Western und Schwarzwaldklinik. Das Beste von Gestern und Schönste von Heute, musikalisch getrimmt und zu feinstem Rock ’n’ Roll verarbeitet. Alles leere Worte? Man soll nicht alles glauben, was in der Zeitung steht? Dann hilft nur ein musikalisches Probe-Abo. Gelegenheit gibt es am 19. August beim Dresdner Stadtfest, ab 19.15 Uhr spielen „The Deadlines“ auf dem Altmarkt. (SZ)