Nachwuchsjournalisten haben beim Jugendpressetag im Sächsischen Landtag die Chance, mit Abgeordneten ins Gespräch zu kommen.
Fragen haben die Redakteure von Schülerzeitungen schon wie gestandene Journalisten, nur trauen sie sich noch nicht, die Tischmikros zu benutzen. Rund 20 Schüler aus Sachsen sitzen im Fraktionssaal der SPD und führen ein Pressegespräch mit Martin Dulig. Der Finger von Vanessa aus der siebten Klasse der 64. Mittelschule in Dresden schnellt als Erster nach oben: „Was halten Sie davon, dass neue Schulen gebaut werden, aber es nicht genug Lehrer gibt?“
Das Thema Bildung liegt den Schülern besonders am Herzen, aber sie löchern den Fraktionsvorsitzenden der SPD im sächsischen Landtag auch mit Fragen zur Legalisierung von Cannabis, mehr Graffiti-Flächen in Städten und immer jünger werdenden Rauchern. Außerdem wollen sie wissen, wie die Politiker der einzelnen Fraktionen miteinander umgehen.
Sonst kennen die Jugendlichen Politiker nur aus kurzen Fernseh-Ausschnitten. Zum fünften Jugendpressetag im Sächsischen Landtag sind die Schüler gekommen, um den Einblick in die Arbeitsweise von Politikern zu kriegen. „Beim Mittagessen haben wir festgestellt, dass Politiker auch nur Menschen sind“, sagt August von der Parkschule in Zittau. Mit einem ehemaligen Minister hat er über dessen Schulzeit und Weg in die Politik geredet.
Spannend finden die Jugendlichen auch die aktuelle Debatte über steigende Mieten, die sie von der Besucherbühne des Plenarsaals aus mitverfolgen konnten. Jascha findet es interessant, die Ansichten der Politiker zu hören und gerade deren Art zu antworten. Der Zwölftklässler vom Evangelischen Schulzentrum Leipzig sagt: „Die haben schon eine beeindruckende rhetorische Taktik.“
Von Dagny Rößler