Mehr als die Hälfte der Volontäre in deutschen Redaktionen sind Frauen, zählte das Medienmagazin Drehscheibe vor fünf Jahren. Die Redaktionen dürften inzwischen noch „weiblicher“ geworden sein. In der letzten Abschlussklasse der Deutschen Journalisten Schule etwa waren gerade mal zwei Männer. Auch bei der Sächsischen Zeitung setzen sich in den Vorstellungsgesprächen mehr Bewerberinnen durch. Hat sich das Verhältnis also grundlegend gedreht? Wer genau hinsieht, erkennt: Es gibt zwar immer mehr Frauen im Journalismus – Chefs bleiben aber oft die Männer.
Die Organisation „pro Quote“, die sich für einen verbindlichen Frauenanteil von 30 Prozent auf allen Führungsebenen in den Medien ausspricht, hat in diesem Jahr die Frauen in den Redaktionen der wichtigsten 16 Redaktionen in Deutschland gesucht – und nicht überall viele gefunden. Journalist-werden.de zeigt drei Beispiele.
Quelle: http://www.pro-quote.de/statistiken/
Aber wie sieht es eigentlich bei uns mit dem Frauenanteil aus?
In den Redaktionen der Sächsischen Zeitung ist immerhin jeder dritte Chef eine Frau. Damit überbietet sie nicht nur die Süddeutsche Zeitung, den Focus und die Bild, sondern auch das Handelsblatt und die Wochenzeitung Die Zeit. In der Analyse von pro Quote hat nur die Berliner Zeitung (40 Prozent) und die taz mehr „entscheidende“ Frauen. In der Redaktion der taz sind übrigens die Hälfte der Chefs Frauen – kein Wunder, denn die hat sie schon, die Quote.
Quelle: eigene Darstellung
Text: Britta Veltzke