Er ist hier der Chef.
Nein, er war hier der Chef. Dieser Text ist am 05. Januar 2012 erschienen. Das ist jetzt etwas mehr als sieben Jahre her. Ich bin beim Aufräumen dieses Blogs darauf gestoßen. In diesen sieben Jahren hat sich so ziemlich alles verändert, und der Text ist ungefähr so aktuell wie das Frauenbild in Kabale und Liebe. Er beschreibt damals die fast noch als Sonderling betrachtete Online-Redaktion. Inzwischen setzt die Zeitung „online first“ um, und unsere Internetseite sächsische.de ist das Hauptthema im Newsroom. Warum das hier trotzdem lesenswert ist? Weil es eine beinahe unterhaltsame Aufbruchsstimmung vermittelt. Und dann merkt man erst, wie viel sich verändert hat. Sorry Mirko, aber auch als Online-Chef der Stadtredaktion Dresden machst du einen tollen Job. Und das „keck-über-die-Schulter-gucken“ beherrschst du noch immer wie kein Zweiter. /Max
Hätte mich vor 15 Jahren jemand gefragt, ob ich nicht Journalist werden möchte, ich hätte dankend abgelehnt und gesagt, dass ich zwar schon immer über ein gewisses Mitteilungsbedürfnis verfüge, mich die sich rasant entwickelnde Computerbranche und das Internet aber viel mehr fesseln. Schließlich schraubte ich mir damals meinen ersten PC zusammen, kannte mich mit dem Netz aus. Schon während meines Studiums bot mir die Redaktion einer Suchmaschine einen Praktikumsplatz an, ich schnupperte Redaktionsluft – und bin davon nicht wieder losgekommen. Es folgte ein Job bei einem TV-Sender und als die SZ für ihr Onlineportal schließlich einen freien Mitarbeiter in meiner Heimatstadt suchte, bezog ich ein Büro im Dresdner Haus der Presse.
Jahre später, mittlerweile als Redaktionsleiter der Onliner, fasziniert mich das nicht mehr ganz so neue Medium mit all seinen Möglichkeiten zwar immer noch, vor allem bringt mich aber die Kreativität der Redaktion ins Staunen. Aus Ideen werden Geschichten gemacht – und das oft ganz schnell. Einen typischen Tag gibt es in der Onlineredaktion nicht, und doch haben die meisten etwas gemein: Sie sind spannend, oft überraschend und fast immer lang.
Das ist die Online-Redaktion
Wir sind die „jüngste“ Redaktion der Sächsischen Zeitung. Uns gibt es erst seit 1996. Damals bestand die Onlineredaktion gerade mal aus einem Mitarbeiter, ein weiterer kümmerte sich um die überschaubare Technik. Heute gibt es keine Einzelkämpfer mehr: Mittlerweile wird sz-online.de von fünf Redakteuren und mit Unterstützung freier Mitarbeiter rund um die Uhr mit neuen Inhalten „gefüttert“.
Meist sind wir auch diejenigen, die nicht nur ihre Rechner und Laptops einschalten, sondern auch die Kaffeemaschine im SZ-NewSZroom wecken. Denn fast immer sind wir die ersten, die hier Agenturen sichten, Fotos auswählen, Nachrichten schreiben, Meldungen auf Facebook platzieren, Aktuelles twittern und und und. Ganz oft wird der Kaffee schnell wieder kalt, weil die Zeit knapp wird: Neben dem Blick für die relevanten Webseiteninhalte gibt es für uns in Schichten arbeitenden Onliner mehrere Sitzungen und viele Absprachen mit den Kollegen aus anderen Ressorts, es werden Dutzende Telefonate mit Reportern, Pressestellen, Fotografen und Lesern geführt. Am späten Abend ist dann zumindest für unsere Newszroom-Computer Schluss, denn wir haben auch die Möglichkeit, Inhalte von jedem beliebigen Rechner auf die Website zu stellen. Und auch die Kaffeemaschine hat dann Feierabend.
So erreichst du die Online-Redaktion:
Du willst ein Praktikum in der Online-Redaktion machen, als freier Mitarbeiter arbeiten oder du hast einfach nur eine Frage? Dann schreib‘ der Redaktion eine Mail oder ruf an:
Telefon: (0351) 4864 2076
Mail: [email protected]