Volontäre stellen sich vor: Nina Schirmer arbeitet seit 2015 für die Sächsische Zeitung.
Klick gemacht hat es nach dem Abi. Ich habe für ein Jahr bei einem Bürgerradio in meiner Heimat in Thüringen gearbeitet. In der Zeit bin ich quer durch den ganzen Landkreis gekutscht und habe über alle Themen berichtet, die mir vor die Füße gefallen sind . Das ist nie langweilig geworden. In dem Jahr ist dann der Wunsch gewachsen, als Journalistin zu arbeiten.
Vor dem Volo hätte ich nie gedacht, dass ein „launiger Bericht“ etwas Gutes ist. Während meines ersten Monats hier hat ein Redakteur zu mir gesagt, ich hätte einen launigen Text geschrieben. Ich dachte, dass sei total schlecht und ich müsse alles ändern. Aber eigentlich hat er es als Lob gemeint. Inzwischen habe ich dieses ganze Zeitungsvokabular, glaube ich, ganz gut drauf.
Mein Leben ohne Journalismus hätte so ausgesehen: Journalistin ist mein realistischer Traumberuf. Aber irgendwie hat ja jeder auch einen unrealistischen Wunsch. Ich wäre gern Ballerina. Vielleicht kann ich ja irgendwann mal über eine Ballettaufführung schreiben.
An diese Geschichte erinnere ich mich oft: In meiner ersten Woche wurde eine Behelfsbrücke in Dresden abgerissen. Ich musste früh um 6 vor Ort sein und den Abriss beobachten. Auf dem Weg dorthin war meine Laune, sagen wir mal, mittelmäßig. Aber dann gab`s einen richtig schönen Sonnenaufgang. Das frühe Aufstehen hatte sich allein deshalb total gelohnt. Ohne Zwang hätte ich mir ja nie so zeitig den Wecker gestellt. Außerdem wurde mein Text später gelobt. Gerade wenn man neu ist, freut man sich darüber sehr.
Ich bin Spezialistin für: die kleinen Geschichten hinter dem großen Knall. Oft stößt man auf die spannendsten Sachen, wenn man sich das Drumherum genauer anguckt ‑ egal bei welchem Thema. Ansonsten interessiere ich mich sehr für Kultur und bin auf meine Volostation im Kulturressort gespannt.
Dass ich bei der SZ richtig bin, habe ich gemerkt als ich gleich an meinem ersten Tag einen Text schreiben durfte und in der ersten Woche einen Aufmacher. Inzwischen, nach nicht ganz zwei Monaten, habe ich schon eine richtig schöne Sammlung an Texten. Mir war am allerwichtigsten, dass ich einbezogen werden und selbst viel schreiben darf. Das läuft richtig gut.