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„Fakten allein erzählen keine Geschichten“

Foto: Nikolai Schmidt
                                   Foto: Nikolai Schmidt

Volontäre stellen sich vor: David Berndt (32) ist seit Juli bei der Sächsichen Zeitung. Vorher hat er in der Lokalredaktion Görlitz und für verschiedene Radioprojekte gearbeitet. Für die Ausbildung hat er das „Großstadtleben“ in Leipzig beendet und ist in die Oberlausitz zurückgekehrt.

Klick gemacht hat es, … als ich in der Schule gemerkt habe, wie spannend das Spiel mit der Sprache ist. Dazu kommen meine vielfältigen Interessen von Literatur und  Zeitgeschichte über Fußball bis hin zu regionalen Themen. All das gibt es in Tageszeitungen. Deswegen ist die SZ für mich der ideale Ort, um meiner Neugier freien Lauf zu lassen und dabei immer wieder vom Alltag überrascht zu werden. Auch wenn mein Weg zur Zeitung ein wenig länger war und ich wahrscheinlich als Quereinsteiger gelte.

Vor dem Volo hätte ich nicht gedacht, dass … „Blattmachen“ so viel Spaß machen kann. Zurzeit bin ich in Dresden im Ressort Politik/Wirtschaft und kümmere ich mich regelmäßig um bestimmte Seiten. Das bedeutet, Texte zu redigieren, Bilder zu suchen und mit einer Bildunterschrift zu versehen, Agenturmeldungen auszuwählen und auf die richtige Länge zu bringen und die passenden Überschriften und Untertitel zu schreiben. Da sind wir wieder beim Thema Spiel mit der Sprache.

Mein Leben ohne Journalismus hätte so ausgesehen, … Ich wäre nur Zeitungsleser, aber nicht auch Zeitungsmacher.

An diese Geschichte erinnere ich mich oft… Natürlich habe ich meine persönlichen Lieblingsgeschichten. Aber ich erinnere mich eher an bestimmte Szenen oder an charakteristische Personen. Das kann zum Beispiel eine Sitzung im Stadt- oder Gemeinderat sein. Dort geht es oft sehr emotional zu und die Tagesordnung wird schnell mal zur Nebensache. Das ist manchmal anstrengend, weil zeitraubend, aber dafür spannend und unterhaltsam. Da erfährt man mindestens genauso viel über die Stimmung und Atmosphäre in Stadt oder Dorf XY wie durch die nüchternen Beschlussfassungen. Und dann gibt es Menschen, die einfach eine interessante Geschichte erzählen, die man „nur“ noch aufschreiben muss.

Ich bin Spezialist für…  Menschen, weniger für Fakten. Letztere sind natürlich notwendig, erzählen allein aber keine Geschichte.

Dass ich bei der SZ richtig bin, habe ich gemerkt… als ich immer wieder ins kalte Wasser geworfen wurde. Egal in welcher Redaktion. Zwar unter Anleitung, aber doch immer mit großer Verantwortung, die mich eher beflügelt als gehemmt hat.