Die 16-jährige Cosima Schalk hat sieben Wochen Praktikum in der Stadtredaktion gemacht. Aus der Waldorfschule in die Stadtredaktion – hier schildert sie ihre Eindrücke.
Warum ein Praktikum bei der Lokalzeitung?
Schon seit ein paar Jahren konnte ich mir Journalismus als zukünftige Berufsrichtung vorstellen. Als das erste Mal die Zeit kam, von der Schule aus ein Praktikum zu machen, hatte ich aber gerade andere Pläne im Kopf. Zum Beispiel im Zoo oder in der Apotheke zu arbeiten. Jetzt, in der elften Klasse, wollte ich dann unbedingt zur Zeitung.
Was hat mich überrascht?
Ich wusste nicht, dass man als 16 Jährige Schülerin ohne Kenntnisse des Journalismus in der Redaktion überhaupt mehr als Zeitungen sortieren darf! Doch ich konnte Artikel schreiben, Menschen und Firmeninhaber interviewen und die Vielfalt des Journalismus richtig kennenlernen. Mich überraschte es, wie bereitwillig Menschen mit Fremden über persönliche Themen reden. Manchmal war ich so im Gespräch drin, dass ich die Zeit einfach vergaß.
Was hat mir Spaß gemacht?
In den ersten paar Tagen brauchte ich viel Mut, um die Sache richtig an mich zu reißen. Alleine an fremde Orte zu fahren, um fremde Menschen und ihre Arbeit kennen zu lernen war für mich neu, doch dabei wurden mir so viele Türen geöffnet: das Klärwerk, die Wildvogelauffangstation und den Dresdner Zoo zu besuchen waren unter anderem die Highlights aus den sieben Wochen. Das Praktikum ließ mich auch in so viele andere Jobs reinschauen.
Während ich meine ersten Notizen zu Berichten verfasste, dachte ich noch, dass jeder Mitarbeiter hier Wochen für einen Bericht braucht. Doch bald wurde mir klar, dass die Mitarbeiter pro Tag mehrere Berichte veröffentlichen und ich mir einfach zu viel Zeit ließ. Ich machte mir immer Gedanken, wie ich meine Sätze formulieren soll und wie sie am professionellsten klingen, doch im Endeffekt leben wir im Jetzt und nicht im 19. Jahrhundert.
Was werde ich mitnehmen?
Am Ende dieser kurzen Zeit werde ich diese Dinge mitnehmen: Wichtige Infos aufgreifen und merken, mit Leuten kommunizieren können und respektvoll seine eigene Meinung in die Welt zu setzen, das gehört alles dazu. Die Erfahrungen bestätigten meine Vorstellungen von der Arbeit und ich hoffe, ich kann in naher Zukunft weitere Zeit bei der SZ verbringen.
Foto: Martin von Creytz/privat
Anmerkung: Wir bekommen oft Anfragen von Schüler*innen wegen Praktika. Darüber freuen wir uns, doch sind die Zeiten von zwei Wochen oft zu kurz, um euch wirklich etwas beizubringen. Im Falle von Cosima waren es sieben Wochen – und das für sie und für uns ein Glücksfall.