Schüler & Zeitung

Die SZ in Schüler-Hand

Muss das sein? Zum Beispiel Handys in der Pause, ein Verbot der NPD oder Markenklamotten? Antworten nicht nur darauf gab es in der jüngsten SZ-Wochenendausgabe. Und zwar von Schülern.

Der Altersdurchschnitt bei der Sächsischen Zeitung war vergangenen Freitag deutlich niedriger als sonst. Etwa 80 Jugendlichen waren den ganzen Tag im Dresdner Haus der Presse und in den Lokalredaktionen im gesamten Verbreitungsgebiet zu Gast. Über Monate haben sich die Schüler mit den Projektredakteuren getroffen, recherchiert und Artikel geschrieben – und zwar zum diesjährigen Motto: „Muss das sein?“. Am Freitag konnten die 14- bis 17-Jährigen dann endlich genau verfolgen, was mit ihren Artikeln passiert, bevor sie in der Wochenendausgabe der Schüler-SZ landen – vom Layout und Foto über letzte Korrekturen und neue Überschriften. Höhepunkt war das Shooting für das Titelfoto. Da war voller Körpereinsatz gefragt. „Anstrengend – aber spannend“, sagen die Schüler.

Lisa Marie Pigulla hat schon zum dritten Mal bei Schüler-SZ mitgemacht. Gemeinsam mit Lukas Oswald und Lewin Schurig ist sie der Frage nachgegangen, warum es im Fußball zuerst um Erfolg geht. Dazu haben die drei Dynamos Sportdirektor Ralf Minge interviewt.

 

Im Newsroom der SZ: Die Schüler Lewin Schurig (r.) und Lukas Oswald besprechen ihr Interview für den Sportteil mit dem stellvertretenden Chefredakteur Olaf Kittel. Foto: Robert Michael
Im Newsroom der SZ: Die Schüler Lewin Schurig (r.) und Lukas Oswald besprechen ihr Interview für den Sportteil mit dem stellvertretenden Chefredakteur Olaf Kittel. Foto: Robert Michael.

 

Am Freitagvormittag starteten die Schüler und die Projektredakteure in den Ressorts Politik, Kultur, Sport und Lokales mit der Arbeit an den Texten. In der Mittagskonferenz mit allen Ressortleitern kam die Kritik zur aktuellen SZ-Ausgabe diesmal von den Schülern. Nach der Mittagspause konnten sie vier SZ-Volontäre zu deren journalistischen Biografien befragen, bevor das Fotoshooting für die Titelseite und die letzten Korrekturen an den Schüler-Texten folgten. Zum Abschluss des Tages gab es für die Schüler und ihre Eltern eine Führung durch die Druckerei. (SZ/sca/dab)

 

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Zeitung machen wie die Profis

Fotografieren, interviewen, Reportagen schreiben, layouten – kurzum: Zeitung machen wie die Profis. Die Schüler-SZ macht’s möglich. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie eine Zeitung entsteht und das vor allem selber ausprobieren möchte, kann sich jetzt bewerben. Die SZ erklärt, wie.

Thomas KretschelWie läuft das Projekt Schüler-SZ ab?

Die Schüler-SZ ist eine Ausgabe der Sächsischen Zeitung, die zum großen Teil von Schülern gestaltet wird, sowohl in den 20 Lokalredaktionen als auch in den Zentralredaktionen in Dresden: etwa Politik, Wirtschaft, Sport oder Kultur. Unter der Anleitung von vielen erfahrenen Redakteuren werden die Schüler recherchieren und schreiben. Am Sonnabend, 6. Juli, landet die Schüler-SZ in den Briefkästen der Leser.

Um welche Themen geht es?

Wir wollen mit der Schüler-SZ Themen aufgreifen, die 14- bis 18-Jährige bewegen – eine Generation, die mit Internet, Handy und Smartphone aufgewachsen ist. Deshalb heißt das Motto in diesem Jahr: „Alles digital?!“ Die Artikel sollen das Leben im digitalen Zeitalter aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten, beispielsweise Schule, Freundschaft, Liebe, Gesellschaft, Beruf.

Wer kann mitmachen?

Das Projekt richtet sich an Schüler der achten bis zwölften Klassen an Mittelschulen und Gymnasien im gesamten Verbreitungsgebiet der SZ. Wer sich für das tagesaktuelle Geschehen interessiert, gerne und gut schreibt, Fragen stellt und neugierig auf die Welt schaut, ist bei der Schüler-SZ genau richtig. Außerdem suchen wir talentierte Fotografen. Auch wer auf diesem Gebiet schon Erfahrungen gesammelt hat, sollte sich jetzt bewerben.

Wie geht die Bewerbung?

Schreibe bis zum 8. März eine E-Mail an [email protected], in der Du Dich kurz vorstellst (Name, Adresse, Telefonnummer, Interessen), uns sagst, warum du an dem Projekt teilnehmen willst – und in welcher Redaktion du am liebsten mitarbeiten würdest. Die erfolgreichen Kandidaten bekommen kurz darauf eine Einladung zur ersten Redaktionsversammlung.

Wie groß ist der zeitliche Aufwand?

Die Treffen von Schülern mit den Projektredakteuren finden Ende März bis Anfang April statt in den Redaktionen in Bautzen, Döbeln, Dresden, Görlitz, Meißen und Pirna. Hier werden erste Ideen für die Artikel entwickelt, in den Tagen danach entsteht ein Redaktionsplan. Zwischen April und dem Erscheinungstermin der Schüler-SZ im Juli finden etwa zwei Treffen pro Monat statt. Zudem benötigen die Schüler Zeit, um ihre Geschichten zu recherchieren.

Um welche Redaktionen geht es?

Wir suchen talentierte Schüler für alle 20 Lokalredaktionen der Sächsischen Zeitung. Lokaljournalisten sind nah dran am Puls der Zeit und am Alltag der Menschen. Wer in Dresden und Umgebung wohnt, kann sich auch für eine der Zentralredaktionen bewerben. Wer unbedingt mal einen Minister löchern will, sollte das Politikressort als Wunsch angeben. Wer gerne ins Theater geht oder über Kunst diskutiert, soll auch in der Kultur darüber schreiben dürfen. Wer verrückt nach Fußball ist, ist im Sport gut aufgehoben. Jeder soll sich dort verwirklichen können, wo seine Interessen liegen. Die SZ versucht, die Wünsche zu berücksichtigen.

Wie läuft der Produktionstag ab?

Am Tag vor dem Erscheinungstermin der Schüler-SZ, also am 5. Juli, werden alle beteiligten Schüler in den Redaktionen sein und an der Redaktionskonferenz teilnehmen. Abends sind die Schüler außerdem in die Druckerei der Sächsischen Zeitung eingeladen: Hier bekommen sie eine Führung durchs Haus und dürfen sich ihr persönliches Exemplar der Zeitung druckfrisch abholen.

Und nach der Schüler-SZ?

Wir wollen zeigen, wie spannend es ist, Zeitung zu machen. Außerdem sind wir auf der Suche nach Talenten. Für besonders begabte Schüler kann das Projekt Schüler-SZ Türen öffnen – für ein Praktikum, eine freie Mitarbeit oder einen Fördervertrag für journalistischen Nachwuchs.

Von Anna Hoben

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Journalisten von morgen gesucht!

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Vom 25. Februar bis 21. März 2013 steht die Sächsische Zeitung in vielen Klassen der Stufen 8 bis 11 wieder auf dem Stundenplan. Dann startet erneut das Projekt „Schüler und Zeitung“. Rund 4.500 Schüler haben die Chance, den Aufbau einer Zeitung kennenzulernen, sich als Reporter auszuprobieren und ihre Texte und Fotos hier bei journalist-werden.de zu veröffentlichen. Heute sind 90 der teilnehmenden Lehrer zum Vorbereitungs-Workshop im Foyersaal im Haus der Presse zu Gast. Von 10 bis 14 Uhr werden den Lehrern das Projekt und die einzelnen Redaktionen vorgestellt sowie der newSZroom und das Archiv gezeigt.

Das Projekt erhält dabei Unterstützung vom medienpädagogischen Institut PROMEDIA Wolff. Seit 1993 haben mehr als 76.000 Mädchen und Jungen beim Projekt „Schüler und Zeitung“ teilgenommen. Sie haben die Sächsische Zeitung im Unterricht gelesen, waren auf Recherche und haben Nachrichten, Berichte und Reportagen geschrieben. 

 Schüler-SZ geht in die zweite Runde

Ergänzend zum Projekt SCHÜLER und ZEITUNG bot die Sächsische Zeitung 2012 erstmalig das Projekt Schüler-SZ an. Das Projekt gibt Schülerinnen und Schülern aus dem Verbreitungsgebiet die Chance, hinter die Kulissen des professionellen Qualitätsjournalismus zu schauen. Für fast ein halbes Jahr können die Schüler in die Rolle der Zeitungsmacher schlüpfen. Ziel des Projektes ist eine Ausgabe der Sächsischen Zeitung – zum größten Teil von den Jugendlichen selbst gestaltet. Die 20 verschiedenen Lokalausgaben werden am 6. Juli unter dem Motto „Alles digital“ erscheinen.

Gesucht werden dafür die Journalisten von morgen, die eine Ausgabe ihrer Tageszeitung gestalten möchten. Von der Idee über die Recherche bis zum Schreiben der Artikel – alles liegt in den Händen der Schülerinnen und Schüler.

Wer bei der Schüler-SZ mitmachen will, kann sich ab sofort bewerben. Schickt euer Motivationsschreiben einfach an Monika Dänhardt ([email protected]).

 

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Mittendrin im Redaktionsalltag

Kevin Schwarzbach hat bei der Schüler-SZ mitgemacht. Er erzählt, wie es nach dem Projekt für ihn in der Riesaer Redaktion weiterging.

Kevin Schwarzbach hat an der entscheidenden Stelle die Hand gehoben und schon ging es für ihn hinein in die journalistische Praxis. In Deutsch wedelte die Lehrerin mit einem Artikel der Sächsischen Zeitung und fragte, wer bei der Schüler-SZ mitmachen wolle. Kevin zögerte nicht lange und bewarb sich: „Wenige Tage später habe ich per Mail die Zusage bekommen und war glücklich“, sagt der 18-Jährige.

Erste Texte schrieb Kevin schon für seinen Fußballverein. Wöchentlich berichtete über die Spiele der SG Canitz. Bei der Schüler-SZ probierte er andere Themen und Texttypen aus: Er testete die bekanntesten Riesaer Jugendeinrichtungen und listete deren Vor- und Nachteile auf. Er interviewte Riesas Oberbürgermeisterin Gerti Töpfer dazu, wie die Stadtverwaltung Jugendliche unterstützt und besprach die neue Faust-Inszenierung an seiner Schule, dem Werner-Heisenberg-Gymnasium.

Jeder Artikel hat seine eigene spannende Geschichte

Kevin fühlte sich wohl in der Redaktion, weil die Mitarbeiter auf Augenhöhe mit ihm reden. „Mir wurde sofort das Du angeboten“, erzählt der Zwölftklässler. Als letzter Jugendredakteur verließ er die Redaktion. Der Einsatz zahlte sich für Kevin aus, der Redaktionsleiter machte ihm am Ende klar, dass er ihn nicht aus den Augen verlieren wolle. Es folgten zwei Wochen Praktikum, in denen er freier arbeiten konnte als bei der Schüler-SZ.

Nun rief er selbst die Fotografen an und bestellte sie zum Termin. „Jetzt stecke ich mittendrin im Redaktionsalltag“, sagt er. Denn auch nach dem Praktikum ging es für Kevin weiter. Als freier Mitarbeiter ist er oft am Wochenende für die SZ in Riesa unterwegs. An Themen beackert er alles von A bis Z. „Jeder Artikel hat seine eigene, spannende Geschichte“, sagt er. Ob das nun die Hochzeitsmesse, das Drachenfest oder der Gullydeckeltest sei.

Kevin will Lesern die Geschichten erlebbar machen, sie dazu bringen, über bestimmte Themen nachzudenken und ihnen für Probleme Lösungen anbieten. Das Sammeln vieler Erfahrungen hat sich ausgezahlt: „Ich bekomme heute viel mehr Texte und Überschriften ohne Korrekturen durch als früher “, erzählt er. Das Wissen kann er nun an anderer Stelle weitergeben, als Chefredakteur der Schülerzeitung und der Abi-Zeitung.

Von Dagny Rößler

Hier erreichst du die Redaktion in Riesa.

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„So wollen wir leben“ – Schüler gestalten eine SZ

Am vergangenen Samstag erschien eine Ausgabe der Sächsischen Zeitung, die den Rahmen des Gewohnten sprengte. Die meisten Beiträge, Fotos und Zeichnungen trugen an diesem Tag nicht die Handschrift der gestandenen Redakteure, sondern die von Schülern im Alter zwischen 14 und 18 Jahren.

Konzeptausgabe „SchülerSZ“ hieß das Projekt, bei dem sich die Redaktion der Sächsischen Zeitung auf Neuland wagte. Sie öffneten eine Ausgabe für potentielle Nachwuchsjournalisten. So konnten sich die Schüler für eine ganze Ausgabe unter dem Motto „So wollen wir leben“ als Reporter ausprobieren und für diese besondere Ausgabe recherchieren, fotografieren, zeichnen, Interviews führen und schließlich Artikel schreiben. Begleitet wurden sie dabei seit April von den Redakteuren des Dresdner Haupthauses und allen 19 Lokalredaktionen.

Viele der rund 200 Schüler, die am Projekt beteiligt waren, kamen am Produktionstag in die Redaktionen, um zu erleben, wie aus ihren Beiträgen eine Ausgabe wurde. Entsprechend lebendig ging es in den Redaktionszimmern und bei den Sitzungen zu. Bei der erweiterten Redaktionssitzung 12 Uhr hielten die Schüler auch mit kritischen Einschätzungen der „normalen“ SZ-Ausgaben nicht zurück. Sie wünschten sich mehr Themen, die mit ihrem Leben zu tun haben, frische, freche Überschriften, die neugierig machen und weniger Unglücksmeldungen. Die meisten gaben an, zwischen 15 und 30 Minuten fürs tägliche Zeitungslesen übrig zu haben. Und eine Schülerin bekannte, dass es die Karikatur und der Beitrag „Auch das gibt`s“ auf der Titelseite seien, die darüber entschieden, ob sie die Zeitung an diesem Tag weiterliest. Für einige rundete sich der Produktionstag schließlich mit einem Besuch der SZ-Druckerei ab. Dort sahen sie staunend zu, wie aus den vielen Seiten Zeitungen wurden.

Fazit der Schüler nach dem Projekt: Redakteur sein bietet abwechslungsreiche Arbeit, bringt Kontakte mit interessanten Menschen, aber auch sehr lange Arbeitstage. Trotzdem könnten sich einige vorstellen, später Journalist zu werden.

Fotos: Schüler übernehmen die SZ