Kamenz, Schüler & Zeitung

Cyber Mobbing – Als Streich begonnen, als Mord geendet

Psychisch zerstört wegen Cybermobbing! Bild: Alina Konstantinov Ist Mobbing im Internet und im realen Leben das gleiche? NEIN! Cyber Mobbing und Live Mobbing unterscheiden sich! Die Drohungen, die von den Mobbern im Internet anonym versendet werden können, machen ihnen die Arbeit leichter. Die meisten Menschen, die im Internet gemobbt werden, werden auch im echten Leben unfair behandelt und auch andersrum. Warum machen Menschen so etwas?

Das Ziel der Mobber ist es,ihren Willen auf böse und hinterhältige Art und Weise umzusetzen. Vor allem Jugendliche sind davon betroffen und Menschen die anders sind z.B. vom Charakter, Aussehen und Herkunft. Die meisten Jugendlichen schaffen es nicht, alleine aus dem Teufelskreis zu entkommen und die Eltern sind oft auch keine große Hilfe. Aber die Angst steigt von Tag zu Tag und der Mensch wird immer schwächer.  

Mit der Frage „Wie soll es mit dem Leben weiter gehen?“, fangen die meisten Opfer an über Selbstmord nachzudenken! Vielen Opfern kann man noch helfen, aber es gibt auch Vorfälle bei denen es zu spät ist z.B. Amanda Todd ( 15 ) aus Kanada nahm sich selber das Leben weil sie über mehrere Jahre gemobbt wurde .Was sagt die Polizei zu dieser Mobbingart ?

Viele Cyber Mobbing Opfer konnten einen Ausweg finden in dem sie sich der Polizei anvertrauten. Durch das Interview mit einem Polizisten konnten wir mehr über Mobber und deren Opfer rausbekommen. Jedes Opfer geht anders damit um. „Jeder verarbeitet es anders. Der eine gut der andere schlechter. Deshalb sind manchmal keine Folgen zu Spüren. Das kommt aber leider selten vor. Meist sind es psychische Schäden bis hin zu Selbstmord.“, so der Polizist.

Das Motiv der Mobber ist meist Rache oder purer Hass. Manchmal auch Langeweile! Deswegen müssen die Mobber mit Konsequenzen rechnen. Diese sind meist Sozialstunden und der Schulverweis.

Wir haben einem 16 jährigen Mädchen Fragen gestellt, wie sie darauf reagieren würde, wenn es bei ihr mit Cyber-Mobbing anfangen würde, was sie tun würde, ob sie mit jemanden darüber reden würde und wie sie sich davor schützt. Als Antworten gab sie uns, dass sie als erstes schauen würde, wie es sich weiter entwickelt, ob es schlimmer wird, oder wieder aufhört. Wenn sie es nicht mehr aushalten würde, würde sie mit einer richtig guten Freundin darüber sprechen. Als wir sie fragten, wie sie sich vor Cyber-Mobbing schützte, musste sie erst kurz darüber nachdenken, doch sie antwortete, dass sie auf keinen Fall irgendwelchen wildfremden Menschen, Bilder von sich schicken würde und wenn ihr jemand schreibt, denn sie nicht kennt und der sie belästigt, auf keinen Fall zurück schreiben!

G.-E.-Lessing- Gymnasium Kamenz
Vilja Baur ( 8a), Alina Konstantinov (8c), Alexander Hubert (8a)

Kamenz, Schüler & Zeitung

Ein Netzwerk – zwei „Gesichter“

Facebook: das Wichtigste im Leben eines Jugendlichen?! Foto: Anne HeschelÜber Facebook hört man viel, sei es positiv oder negativ.

Die Schüler können nicht genug von Facebook bekommen und das Gegenteil beweisen die Eltern. Größtenteils können sie sich nicht mit Facebook anfreunden und kommen auch nicht damit klar. Doch man fängt ja bekanntlich mit dem Positiven an. Über Facebook kann man kostenlos mit Freunden, Familie, Bekannten, Kollegen, usw. chatten und den Kontakt pflegen.

Man muss sich aber erst mal damit auseinander setzen, doch wenn man Facebook „verstanden“ hat, ist es wirklich nützlich. Leider gibt es auch Nachteile am „erfolgreichsten Netzwerk“ der Welt. Diese liegen größtenteils an dem Datenschutz: Denn Facebook verkauft Daten zu Werbezwecken an Firmen. Obwohl es die „ Privatsphäre Einstellung“ gibt, kann man dies leider nicht verhindern. Dadurch, dass man sieht was andere Menschen tolles aus ihrem Leben posten, fühlt man sich minderwertig.      

In einem Interview sagte uns die 13 Jährige Schülerin Pia Frenzel wie sie zu dem Thema steht: „Es ist äußerst positiv dass man den Kontakt zu Freunden, Bekannten und Verwandten auch über weite Entfernungen aufrecht erhalten kann. Es ist auch nicht schlecht, dass man sehen kann was die andern Menschen denken und machen – vorausgesetzt sie posten es. Das Cybermobbing finde ich eindeutig negativ. Ich nutze Facebook aus einer Art Gruppenzwang, es ist cool wenn man dort angemeldet ist. Ich nutze es aller zwei Tage, um mit Freunden zu schreiben. Meistens nutze ich es mit dem Laptop. Ich denke schon, dass es gefährlich ist, weil man ja oft in den Nachrichten hört des es zu Streit und dann zu Selbstmord kommen kann.“

Babette Steinmetz (37 Jahre) hat sich als Mutter ebenfalls zu diesem Thema geäußert: „Ich finde, dass der Umgang mit Facebook akzeptabel ist, wenn man seine Pflichten dadurch nicht vernachlässigt.“

Unser Fazit lautet: „Im Großen und Ganzen finden wir Facebook in Ordnung, wenn man darauf achtet, die wirklich wichtigen Sachen im Leben nicht zu vergessen.“

G.-E.-Lessing Gymnasium Kamenz
Vivien Simmang; Anne Heschel; Anja Pawlowski

Kamenz, Schüler & Zeitung

Handysucht – gibt es sie wirklich?!

Handys sind immer wichtiger, aber werden sie auch wichtiger als Freunde? Foto: Annemarie RichterVermutlich hatte schon jeder von uns ein Smartphone in der Hand oder besitzt selber eins. Längst sind sie zu zu einem Statussymbol geworden. Sie sind ja auch wirklich praktisch: man ist immer auf dem Laufenden, immer mit seinen Freunden verbunden und kann auf zahlreiche Apps zugreifen.

Egal, ob sie nun zur Unterhaltung dienen oder den Alltag erleichtern. Man benutzt sein Smartphone täglich und vermehrt auch den gesamten Tag über. Da ist doch die Frage berechtigt, ob es nun doch eine Handysucht gibt. In diesem Gebiet ist noch nicht allzu weit geforscht worden, jedoch hat sie schon längst einen eigenen Namen bekommen: Nomophobie.

Durch die starke Nutzung der Smartphones oder auch Handys allgemein, kann es schon zu sogenannten Phantomanrufen kommen, d.h. man bildet sich ein, dass das Handy klingelt obwohl niemand anruft. Dieses Phänomen kann dadurch hervorgerufen werden, dass man Angst hat einen wichtigen Anruf oder Nachricht zu verpassen. Durch diese Angst ist man viel angespannter, was der Gesundheit natürlich nicht besonders gut tut. Man sieht heut zu Tage immer jüngere Kinder mit teuren Handys herumlaufen – gan so,  als wäre es das normalste der Welt. Anstatt sich zu treffen und miteinander zu reden, schreiben die meisten Jugendlichen fast ausschließlich SMS oder chatten auf Social Networks wie etwa Facebook. So geht der soziale Kontakt von Angesicht zu Angesicht natürlich stark zurück.

Ob man sich in ein paar Jahren überhaupt noch einmal so treffen wird, um sich unterhalten, oder ob die Kommunikation nur noch digital von statten gehen wird, steht noch in den Sternen. Was fest steht ist, dass unser heutiges Leben stark von Handys, Smartphones und Co. geprägt ist. Handys werden täglich und zu fast jeder Zeit genutzt, sowohl in der Schule als auch in der Freizeit. Im Unterricht stören Handys jedoch erheblich, meint Gabriela Michala, Lehrerin am Lessinggymnasium Kamenz. Die meisten Schüler sehen es natürlich nicht so.

G.-E.-Lessing-Gymnasium Kamenz
Emilia Mauer, Annemarie Richter, Anne Lorenz
Klasse 8A

Kamenz, Schüler & Zeitung

Unser surfendes Klassenzimmer

Ein Raum voller Elektronik, sieht so das Klassenzimmer der Zukunft aus? Man schreibt auf einem Tablet-PC anstatt in einem Schulheft, man sucht im Internet anstatt im Schulbuch. Vorteil oder Nachteil für Schüler?

Tablets, Smartphones und andere Geräte bringen eine Gewisse Ablenkungsgefahr mit sich, aber dennoch wäre es fortschrittlich für deutsche Schulen. Für eine digitale Schulstunde würde der Unterricht in Echtzeit sprechen. Haben die Kinder mal eine Frage, so können die Antworten gleich recherchiert werden und bleiben nicht unbeantwortet. Außerdem wäre es für die Schüler besser, leichte Tablets anstatt schwerer Schulbücher mit sich herum zu tragen. Die digitalen Medien würden außerdem den Umgang mit der Technik fördern und das selbstständige Arbeiten. „Medienpädagogische Kompetenzen bei Schülern müssen gefördert werden!“, sagte Andreas B. im Interview. Karolin K. sagte, dass „der Unterricht mehr mit der Digitalität verbunden werden sollte“. Auf die die Frage: „Was würdest du an unserer Schule, in Bezug auf die technische Ausrüstung ändern?“, kam oft die Antwort: „Neue Computer an- und Fernseher abschaffen“, „die Fernseher machen immer diese hellen Fiebgeräusche, könnte man nicht lieber Beamer benutzen?“ Aber was, wenn die Technik mal versagt? Wenn beim Beamer plötzlich die Lampe kaputt oder bei einem Tablet-PC plötzlich die Batterie leer ist? Das kann bei einer altmodischen Kreidetafel nicht passieren. Und was ist, wenn die Schüler mehr wissen als die Lehrer? „Lehrer müssen im Umgang mit Technik viel gefördert werden, es gibt nur wenige, die davon Ahnung haben, und unsere Ausstattung auch benutzen“ sagte Andreas. „Würdest du die Initiative ergreifen, wenn sich Lehrer, Schule und Schüler dazu bereiterklären würden, den ersten Schritt in Richtung digitalen Unterricht zu machen?“ „Ja! Ich würde mir noch ein bis zwei andere Schüler mit ins Boot holen, denn alleine wäre das nicht zu bewältigen, aber ich würde mich auf jeden Fall dafür einsetzen!“, sagte der Stellvertretende Schülersprecher. In einer 7. Klasse wurde geäußert, dass der Unterricht dann mehr Spaß machen würde, und das man dadurch besser lernen könnte“. Doch davon gibt es auch eine Kehrseite, zum Beispiel die Ablenkungsgefahr, die Tablet-PCs bieten. Mit sogenannten „Applikationen“ kurz „Apps“ kann viel bei einem solchen PC verändert werden, das Betriebssystem so manipulieren, das selbst geschulte Lehrer keine Macht mehr darüber haben. Und was ist, wenn ein Schüler einen Lehrer mit seinem Smartphone fotografiert? Wo bleibt der Datenschutz, wenn die Kinder das Foto anschließend ins Netz stellen? Das alles sind Nachteile einer Digitalen Welt. Aber will eine Schule auf dem neuesten Stand bleiben, wird sie um die Veränderung des Unterrichts nicht drum herum kommen.

André Lange, 8. Klasse, Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium, Kamenz

Dippoldiswalde, Schüler & Zeitung

„Mamboly hazo“ – Bäume pflanzen

Die letzten Sommerferien verbrachte Luisa mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in Madagaskar, um ein Regenwaldprojekt zu unterstützen. 

Jens Weber, mein Vater, war schon fünf Wochen vor uns in dem Dorf Anjahambe (sprich Ansambee). Er ist Mitglied in dem kleinen Regenwaldverein Ranoala aus Dresden. Er betreut außerdem die Madagaskar-AG am „Glückauf“-Gymnasium Altenberg, an der auch meine Schwester Anja und ich teilnehmen. In dem vergangenem Schuljahr hatte die Madagaskar-AG einen Film über sich und ihr alltägliches Leben zusammengestellt, den wir den Kindern in Anjahambe vorführen sollten. Unsere Aufgabe war es außerdem, einen ähnlichen Film zusammen mit den madagassischen Schülern zu drehen.

Es war für mich das erste Mal, dass ich ein so fernes Land bereiste. Am Anfang war ich total überwältigt. Anjahambe ist vielleicht von der Einwohnerzahl vergleichbar mit Altenberg. Viele kleine Bambushütten drängen sich entlang der Hauptstraße. Je nachdem ob es vorher geregnet hat oder nicht, ist die Straße entweder von Staub oder Schlamm bedeckt. Und sehr, sehr, sehr viele Menschen sind unterwegs: Frauen, die ihre Einkaufstaschen auf dem Kopf ballancieren, Männer, die Zebus vor sich hertreiben und viele Kinder.  

Viele Kinder saßen auch immer vor unseren Bungalows und schauten uns zu. Denn nichts ist schließlich spannender, als ein Vazaha (madagassisch für Weißer oder Fremder), der mit einem Benzinkocher Essen macht.  Und nichts ist komischer, als ein Vazaha, der versucht mit einem winzigen Taschenmesser eine Kokosnuss zu knacken und dann die Milch fast verschüttet.

Als wir den Film aus Altenberg vorführen wollten, mussten wir eines feststellen: Egal, was man in Madagaskar plant, es fängt selten pünktlich an. Wir hatten einen Laptop und einen Beamer aus Deutschland mitgebracht. Man sagte uns, dass wir den Film  im Grundschulgebäude zeigen könnten, da es dort auch Strom gibt.  Doch als wir am Abend vor der Tür standen, war niemand da, der uns aufschließen konnte. Also mussten wir erst mal mit den Zuschauern zusammen eine halbe Stunde warten, bis jemand den Schuldirektor gefunden hatte. Die Vorführung wurde dennoch ein Erfolg. Das Klassenzimmer war sehr voll und viele Menschen drängten sich vor dem Fenster und schauten hinein. Es besitzen zwar fast alle, die Strom haben, einen Fernseher, doch Kino auf der großen Leinwand hatten sie noch nicht gesehen.

Nach der Filmvorführung begannen wir mit vielen begeisterten Schülern den Madagaskarfilm zu drehen.  So trafen wir uns zum Beispiel eines Morgens mit rund 30 Kindern, um zusammen ein Reisgericht zu kochen. Gemeinsam besuchten wir ein Fußballspiel, das einen höheren Unterhaltungswert als manches Bundesligaspiel hatte. Es hatte vorher stark geregnet und der Platz war sehr matschig. Das Wasser spritzte in alle Richtungen, wenn die Spieler durch die Pfützen rannten und der Ball blieb das ein oder andere Mal auch stecken.

Da sich der Film auch um das Aufforstungsprojekt drehen sollte, planten wir eine Bäumchenpflanzaktion. 95% des ursprünglichen Regenwaldes Madagaskars ist bereits abgeholzt. Um das Grundnahrungsmittel Reis anbauen zu können, roden die Bauern den Wald. Doch diese Flächen reichen schon nicht mehr, um die immer größer werdende Bevölkerung zu ernähren. Deshalb muss Reis aus Ländern wie Pakistan importiert werden. An den Stellen, wo der Regenwald verschwunden ist, kommt es zu starken Bodenerosionen. Viele Tiere, die nur in Madagaskar leben, sind ebenfalls bedroht. Nur an wenigen Stellen gibt es noch Restregenwald, zum Beispiel in Anjahambe. Daher versucht seit acht Jahren der Regenwaldverein Ranoala den Wald zu schützen und langsam wieder aufzuforsten. Außerdem bemühen sich Ranoala den Bauern alternative Formen der Landwirtschaft zu zeigen. Seit 2010 besteht die Partnerschaft zwischen den Schülern des Altenberger Gymnasiums und den Schülern in Anjahambe.  Um die Schüler zu der Pflanzaktion zu motivieren, stellten wir für die Teilnehmer eine Exkursion in den bekannten Andasibe National Park in Aussicht. Unter der Aufsicht einiger Waldarbeiter pflanzten wir mit 12 Schülern ca. 500 kleine Bäumchen.  

Zwei Tage später starteten wir um fünf Uhr morgens die Fahrt im Buschtaxi zum Andasibe National Park. Die Fahrt dauerte zwölf Stunden und wir saßen mit 18 Leuten in diesem Kleinbus, wo in Deutschland höchstens 8 Personen sitzen würden. Wir wären vielleicht nur acht Stunden unterwegs gewesen, wenn der Fahrer keine Umwege gemacht hätte. Dort einen Sack Reis und drei Hühner abholen, da der Tante guten Tag sagen und hier einen Sack Reis und drei Hühner wieder abgeben. Aber so ist es in Madagaskar, der Taxifahrer ist der Boss und wenn man anfängt Hektik zu machen, dauert es nur noch länger.  Doch  schließlich kamen wir gegen 17 Uhr auf dem Zeltplatz am Rande des National Parks an. Am nächsten Tag brachen wir früh zu unserer Tour durch den Regenwald auf.  Der National Park ist neben seinem wunderschönen Wald auch dafür berühmt, dass man viele Lemuren aus nächster Nähe beobachten kann. Deshalb ist Andasibe auch bei den Touristen aus aller Welt sehr beliebt. Für die Kinder aus Anjahambe war es ein großartiges Erlebnis. Noch nie hatten sie einen richtigen, intakten Regenwald gesehen. Es ist zwar sehr grün um Anjahambe herum, aber bis auf ein kleines, schwer erreichbares Stück, gibt es keinen richtigen Wald mehr. Lemuren leben schon seit 25 Jahren nicht mehr in Anjahambe. Neben den Halbaffen, beobachteten die Schüler auch die vielen europäischen Touristen sehr interessiert. Zugegeben, mit ihrer Hightech-Regenwaldausrüstung, den Hochglanz-Wanderschuhen und der weißen Schutzkleidung, gegen giftige Tiere, die es in Madagaskar gar nicht gibt, müssen sie für die Jugendlichen eher wie Marsmännchen ausgesehen haben. 

Die Exkursion hat die Schüler sehr beeindruckt. Das zeigte sich, als wir uns mit ihnen unterhielten. „Wir können in der Baumschule Unkraut jäten und beim Pflanzen helfen“, schlugen vor. Das war ein großer Fortschritt,  denn bei der Bäumchenpflanzaktion hatten sie schon nach einer Stunde leicht die Lust verloren.

Nach drei Wochen, verließen wir Anjahambe wieder. Es waren sehr spannende aber teilweise auch anstrengende Wochen für mich gewesen. Solange ohne Strom, fließendes Wasser und ohne Fernseher auszukommen ist schon schwer. Aber man schafft alles, wenn man es versucht. Heute denke ich vor allem an die vielen netten Menschen, die ich kennengelernt habe. Ich würde auf jeden Fall wieder hinfahren.

Luisa Weber, 9. Klasse, Glückauf Gymnasium, Altenberg

News

„Zeitungmachen kann auch ruhig und entspannt sein“

Andrea_nVolontäre stellen sich vor: Andrea Schawe (29) ist seit Juni SZ-Volontärin. Vorher hat sie bereits in der Lokalredaktion in Dresden gearbeitet. Für die Ausbildung hat sie “ihren“ Stadtteil aufgegeben.

Klick gemacht hat es, … als ich 2004 zu Beginn meines ersten Praktikums bei der SZ die Lokalredaktion Pirna betreten habe. Die Hektik, das ständige Telefonklingeln und Redakteure, die wild durcheinander reden… Genau das wollte ich machen!

Vor dem Volo hätte ich nicht gedacht, dass … Zeitungmachen auch ruhig und entspannt sein kann. Nach über zwei Jahren tagesaktueller Produktion in der Lokalredaktion Dresden und als Verantwortliche für den Dresdner Westen ist das Arbeiten Ressort Leben & Stil etwas ganz anderes.

Mein Leben ohne Journalismus hätte so ausgesehen, … wahrscheinlich hätte ich mich für Politik-Beratung entschieden… obwohl… nein. Es bleibt bei: mit Leib und Seele Journalistin.  

An diese Geschichte erinnere ich mich oft… unzählige! Das Gute an diesem Job ist, dass man an einem Tag so viele Geschichten erleben und Menschen treffen kann, dass einem ganz schwindlig wird. Ich stand auf der Bühne der Semperoper und durfte hinter die Kulisse gucken, habe am Steuer einer Straßenbahn gesessen und sie durch Gorbitz und Löbtau gelenkt und Leute auf der Straße danach gefragt, was sie von Körperbehaarung halten.

Ich bin Spezialistin für… alle Geschichten, die mit Sätzen wie  „Das wird schwierig, aber…“, „Das Thema ist heikel…“ und „Vielleicht findest du Jemanden, der…“ beginnen.

Dass ich bei der SZ richtig bin, habe ich gemerkt… als ich schon als Praktikantin Verantwortung übernehmen durfte. Ich wurde gefördert, aber auch gefordert – man merkt ziemlich schnell, ob man bei der Zeitung richtig ist oder nicht.

News

„In deutschen Städten fühle ich mich frei“

MélanieMélanie Gonzalez studiert Journalismus an der renommierten Pariser Universität Sorbonne. Als Praktikantin schreibt sie derzeit Artikel für die Lokalredaktion der Sächsischen Zeitung in Dresden. Auch in Zukunft möchte die 24-Jährige in Deutschland leben und arbeiten. Warum, erzählt sie uns im Interview.

Mélanie, du schreibst auf Französisch und Deutsch – welche ist die tollere Sprache?

Französisch. Aber einfach nur, weil ich mehr verstehe und mich besser ausdrücken kann. Im Deutschen bekomme ich noch nicht alle Feinheiten mit. Aber Deutsch ist für mich die schönste Fremdsprache, die es gibt.

Warum?

Es klingt sehr schön. Männlich irgendwie – wie eine Mischung aus Ernst und Melancholie. Wie ein starkes Gefühl. Als Frau gefällt mir das.

Was ist das Kniffligste an der deutschen Sprache?

Die Deklination. Die Fälle, also Akkusativ, Dativ, Genitiv und Nominativ. Ich muss auswendig lernen, wann es „den“ und wann es „dem guten Wein“ heißt. Das ist mühsam. Und natürlich die Artikel. Im Französischen gibt es nur „la“ und „le“, also „die“ und „der“. „Das“ ist für mich einfach immer noch komisch.

Welche Hilfsmittel nutzt du, wenn du Artikel für die Sächsische Zeitung schreibst?

Ich nutze zwei Online-Wörterbücher, die immer geöffnet sind, wenn ich schreibe. Und meinen kleinen Deklinationsspicker.

Hamburg, Berlin und Frankfurt sind in Deutschland die großen Medienstädte – warum hast du dich für Dresden entschieden?

Ich habe sechs Bewerbungen nach Deutschland geschickt und vier Zusagen in Köln, Leipzig, Berlin und Dresden bekommen. Insgesamt mache ich drei Praktika. Da habe mich für die drei Städte im Osten im entschieden.

Ach so, warum?

Ich habe zwei Jahre in Hamburg gelebt und wollte noch mal was Neues kennenzulernen. Aber da steckt auch noch eine kleine Anekdote hinter. Meine erste große Liebe, mit elf Jahren (lacht!), kam aus Dresden. Damit war die Stadt für mich immer ein bisschen mysteriös. Ich wollte Dresden dann selbst gern kennenlernen. Der Hauptgrund war letztlich aber, dass ich gehört habe, dass man als Praktikantin hier, bei der Sächsischen Zeitung, viel lernen kann. Und das stimmt auch. Ich werde gut betreut und habe viel zu tun.

Wenn du die Sächsische Zeitung mit den Zeitungen in Frankreich vergleichst – wo liegen die Unterschiede?

Die Lokalzeitungen in Deutschland sind erfolgreicher. Oder sagen wir etablierter. Hier in der Region ist die Sächsische Zeitung das wichtigste Blatt. In Frankreich ist die Lokalpresse nicht so beliebt. Dort sind die großen nationalen Zeitungen, wie Le Monde, Libération oder Le Figaro bedeutender.

Der klassische Printjournalismus ist im Wandel: Auflagen sinken, Inhalte wandern ins Internet ab. Welche Antworten hat man darauf in Frankreich?

Mehr Lokales lautet die Antwort darauf. Die Nachrichten aus der Region findet man nicht im Internet. Wenn die Presse überleben will, muss sie sich aufs Lokale fokussieren.

Also ähnlich wie in Deutschland. Du studierst deutsch-französischen Journalismus in Paris. Woher kommt dein Interesse für Deutschland?

Meine Mutter hat selbst als junge Frau einige Zeit in Deutschland gelebt. Sie hat das Interesse für das Land an mich weitergegeben. Ich erinnere mich genau an die erste Reise nach Deutschland, als ich elf Jahre alt war. Damals sind wir nach Nürnberg gefahren. Seit meinem ersten Besuch in Deutschland bin ich jedes Jahr mindestens ein Mal nach Deutschland gekommen.

Was gefällt dir hier?

Mir gefällt die Stimmung. Die Leute nutzen die vielen Parks, die es in den Städten gibt. Sie grillen dort, spielen oder machen einfach nichts. In Frankreich sind die Städte stressiger, eng. Paris ist zwar schön, aber ich bin lieber in Hamburg oder Dresden. In deutschen Städten fühle ich mich frei.

Gibt es etwas, was du in Deutschland eigenartig findest?

Manche Deutsche lassen den Schaum nach dem Spülen am Geschirr. Das finde ich komisch. Hmmh, was noch? In einem Bett für zwei, also für ein Paar, gibt es immer zwei Bettdecken. In Frankreich gibt es immer nur eine große Decke. Blöd nur, wenn einer daran zieht.

In welchem der beiden Länder möchtest du einmal leben?

Ich will auf jeden Fall in Deutschland leben. Am liebsten in Hamburg. Ich vermisse zwar mein Dorf Nandax in der Nähe von Lyon und meine Familie, aber ich kann es mir nicht vorstellen in Frankreich zu arbeiten. Ich denke das kommt daher, dass ich in Deutschland erwachsen geworden bin. Hier habe ich angefangen zu arbeiten.

Die Fragen stellte Britta Veltzke

Info I: Mélanie Gonzalez ist Stipendiatin der Robert-Bosch-Stiftung. Die Stiftung bietet ein Austauschprogramm für deutsche und französische Nachwuchsjournalisten an. Bewerben können sich dafür Berufsanfänger und Journalisten in Ausbildung mit guten Französischkenntnissen.

http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/5980.asp

Info II: Mélanie bloggt auch http://klecksandthecities.wordpress.com

News

Schreibwerkstatt I – Die Meldung

CameraZOOM-20130524130942691Was macht eigentlich eine gute Reportage aus? Wie schreib ich eine knackige Meldung? Und was war noch einmal ein Feature? In unserer neuen Serie „Schreibwerkstatt“ wollen wir euch beibringen, worauf es bei den verschiedenen journalistischen Darstellungsformen ankommt. Teil I: Die Meldung.

Die Meldung, genauer gesagt die Agentur- oder Zeitungsmeldung, ist die kürzeste aller journalistischen Darstellungsformen – und sie kommt sehr häufig vor. Man findet sie überall. Egal ob im Politikressort oder im Sport, im Feuilleton und in der Wirtschaft. Meldungen schreiben gehört also zum wichtigsten Handwerkszeug eines Journalisten.

Ziel der Meldung ist es, zu informieren – kurz und knapp, sachlich und ausgewogen. Sie verzichtet auf schmückendes Beiwerk und blumige Sprache. Die Maxime lautet:  „KISS“ – keep it short and simple.

Jedoch müssen Meldungen auch ausreichend Hintergrund und Beschreibung enthalten, damit der Leser alles verstehen und einordnen kann. Als Journalist kann man sich an den sogenannten sieben  W-Fragen orientieren – auch wenn diese nicht immer alle zwingend in einer Meldung beantwortet werden müssen. Die sieben W-Fragen lauten:

Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Woher? (Quelle)

  • Ein Beispiel: Madrid. Trainer José Mourinho verlässt Real Madrid zum Saisonende. Das verkündete Präsident Florentino Pérez am Abend bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Mourinho hatte den spanischen Fußball-Rekordmeister knapp drei Jahre lang trainiert. Der 50-jährige Portugiese verpasste in dieser Saison die Titelverteidigung in Spanien und scheiterte das dritte Mal in Serie im Halbfinale der Champions League. Spanischen Medienberichten zufolge könnte er zu seinem Ex-Verein Chelsea nach London wechseln. (dpa) 20.05.2013 20:20 Uhr

 

Die klassische Meldung folgt einem strengen Aufbau. Sie beginnt mit dem „Lead“ oder „Leadsatz“. In unserem Beispiel „Trainer José Mourinho verlässt Real Madrid zum Saisonende.“ Er enthält die wichtigste und neuste Information. Oft ist es überhaupt nicht so einfach, den Kern einer Nachricht zu erkennen. Dann hilft oft der sogenannte Küchenzuruf. Der erste Satz ist besonders wichtig, da Leser schon nach wenigen Sekunden entscheiden, ob eine Meldung interessant ist.

Trotz seiner Kürze von höchstens 20 Wörtern beantwortet der Leadsatz mindestens die Frage nach dem „Was?“, in den meisten Fällen auch die Frage nach dem „Wer?“ ( José Mourinho). Ist zum Beispiel der Zeitpunkt eines Geschehens besonders wichtig, muss auch die Frage nach dem Wann? beantwortet werden.

Wichtig: Der Leadsatz sollte möglichst im Präsens geschrieben und aktiv (statt passiv) sein, so erhält er mehr Spannung und Tempo. Lässt sich die Vergangenheitsform nicht vermeiden, so muss der Lead im Perfekt stehen. Nicht im Imperfekt (ist gegangen, statt ging)!

Der zweite Satz, manchmal auch Detailabsatz genannt, erläutert den Leadsatz und führt ihn weiter. Spätestens hier folgt die Nennung der Quelle, also etwa die Polizei oder wie in unserem Beispiel Real-Präsident Florentino Pérez. Dafür nutzt man in der Regel das Imperfekt.

Es folgen einer oder mehrere Hintergrundsätze, die die Neuigkeiten in einen größeren Zusammenhang einordnen, damit der Leser alle wichtigen Zusammenhänge versteht. Sie beantworten so quasi die Frage nach dem Warum?.

Der letzte Satz gibt hingegen einen Ausblick auf die Zukunft oder auf die Frage „Wie geht es weiter“. Er wird deswegen auch Zukunftssatz genannt.

Fertig ist die klassische Agenturmeldung.

Von Marco Henkel

Bischofswerda, Schüler & Zeitung

Neues aus der Computerspielindustrie

Immer wieder sieht man neue Trailer von Computerspielen im Internet und im Fernsehen. Doch welche Games sind gerade „in“ und wie viel kosten diese Spiele?

Die meisten Gamer freuen sich auf „Grand Theft Auto V“. Dieses Action-Game soll voraussichtlich am 17. September erscheinen, man kann es schon für rund 60 Euro vorbestellen. Die zweitbeliebteste Neuerscheinung ist „Watch Dogs“. Für dieses Spiel von Ubisoft, in welchem man einen Gangster spielt und verschiedenste technische Geräte hacken kann, steht noch kein genaues Erscheinungsdatum fest, doch es soll noch 2013 erscheinen. „Tomb Raider“ ist das drittbeliebteste Game und kostet 43 Euro.

Die Computerfirmen Crytek und Electronic Arts brachten im Februar 2013 den Action-Shooter „Crysis 3“ heraus. Dieses Spiel ist für 49 Euro zu haben. Des Weiteren erschien am 26. März „Bioshock Infinite“. Diese Mischung aus Actionspiel und Shooter-Game kostet rund 40 Euro.

 Ich freue mich besonders auf die Spiele „Battlefield 4“, „Call of Duty: Modern Warfare 4“ und das schon genannte „Grand Theft Auto V“.

Wie man sieht, sind dieses Jahr schon viele neue Computerspiele erschienen. Es werden noch viele schöne Spiele folgen. Wegen diesen vielen, lang ersehnten Neuerscheinungen ist das Jahr 2013 meiner Meinung nach ein besonderes Jahr für Game-Fans.

Alexander Jäger,  9/2, Goethe-Gymnasium Bischofswerda

News

Hamburg, meine Perle

Hamburg. Tor zur Welt, zweitschönste Stadt an der Elbe – nach Dresden natürlich – und für einen Monat die Heimat von fünf Volontären und freien Mitarbeitern der Sächsischen Zeitung und der Morgenpost. Ein kurzer Bericht über vier anstrengende, spannende, aber auch lustige Wochen an der Henri-Nannen-Schule.

Wenn es so etwas wie eine Elite-Schule für junge Journalisten in Deutschland gibt, dann ist es die Henri-Nannen-Schule (HNS) in Hamburg. Aus tausenden Bewerbern siebt eine Jury, bestehend aus bekannten Journalisten, in einem harten Auswahlverfahren die 20 Besten heraus. Die lernen dann in 18 Monaten alles, was man als guter Journalist können muss. Und zwar unter dem Motto: „Qualität kommt von Qual“. Dieser Spruch, des ehemaligen Schulleiters Wolf Schneider, ist auf einem Schild im Seminarraum für alle gut sichtbar angebracht. Doch die Qualen lohnen sich. Absolventen der HNS landen nach Abschluss beispielweise bei Spiegel, Stern, Zeit oder Geo.

Es ist also schon fast eine Ehre, hier Lernen zu dürfen – auch wenn es nur für vier Wochen ist. Dass in diesem Monat kaum Langeweile aufkommen wird, war mir spätestens beim ersten Blick auf den prall gefüllten Stundenplan klar. Unterricht in Recherche, Meldungen, Reportagen und Interviews – all das und vieles mehr erwartete mich und meine Kollegen – ein wild zusammengewürfelter Haufen aus Volontären, Freien und Redakteuren von „SZ“, „Morgenpost“, „Spiegel Online“, „Impulse“, „Gala“, „11 Freunde“ und sechs Austauschschüler aus der Schweiz.

Tagsüber lernten wir, worauf es bei einer/einem guten Meldung/ Reportage/ Interview/ Rezension/ Überschrift ankommt, brüteten über eigenen Texten und diskutierten über die aktuellen Nachrichten. Wir lachten über unsere missglückten Schreibversuche und kritisierten oder lobten die unserer Mitschüler. Abends jubelten wir den deutschen Mannschaften in der Champions League zu, schauten gemeinsam Tatort oder erkundeten Hamburg. So wurde aus dem zusammengewürfelten Haufen, schnell eine eingespielte Truppe, die diesen Monat und das in dieser Zeit Gelernte bestimmt nicht so schnell vergessen wird.

von Marco Henkel