Kamenz

Gefährliche Invasionen: Welche Folgen Tierschmuggel hat

Wenn man das Wort Invasion hört, dann denkt man sofort an diverse Filme, in denen Außerirdische auf der Erde einfallen und die Menschheit versklaven – oder aber an militärische Truppen, die in ein feindliches Land einfallen.

Doch es gibt auch noch sogenannte biologische Invasionen, bei denen Tiere oder Pflanzen in ein Gebiet gelangen, in dem sie normalerweise nicht vorkommen, und sich dort fortpflanzen. Diese Art der Invasion ist zwar nicht so gefährlich wie ein Angriff durch Außerirdische, doch sie kann ziemlich weitreichende Folgen mit sich bringen. Normalerweise wird die Ausbreitung einer bestimmten Tierart über ihren normalen Lebensraum hinaus durch Ausbreitungsbarrieren, wie beispielsweise Gewässer, Berge oder auch das Klima verhindert.

Manchmal kommt es trotzdem dazu, dass einer Tierart das Übersiedeln in einen neuen Lebensraum ermöglicht wird. Das kann zum Beispiel ein Treibholz sein, das die Überquerung eines Gewässers ermöglicht. Diese Art der Invasion ist natürlich und auch völlig ungefährlich, da sich dadurch die Tiere, die in diesem neuen Lebensraum leben, auf die bald existierende neue Art vorbereiten können.

Eine gefährliche Art der biologischen Invasion entsteht jedoch, wenn der Mensch mehrere Exemplare einer Art in ein fremdes Gebiet einführt. Dies passiert meist zufällig, etwa wenn Tierschmuggler die Beweise für ihr Verbrechen beseitigen wollen oder wenn ein „Sammler“ keine Lust mehr hat, sich um das Tier zu kümmern, das er sich illegal beschafft hat. Wenn solch eine Art nun fähig ist, in dem neuen Lebensraum zu überleben und dort sogar Nahrung im Überschuss vorfindet, dann kann diese Art Probleme verursachen. So können Arten, die in diesem Lebensraum heimisch sind, ausgerottet werden.

Natürlich können diese Tiere auch dem Menschen Probleme bereiten. So kann der Biss einer Giftschlange, die eigentlich in einer anderen Gegend heimisch ist, ziemlich gefährlich werden, wenn man nicht gleich das richtige Gegengift parat hat – eben weil man nicht mit solch einem Tier rechnet. Das macht solche Invasionen enorm gefährlich.

Es sind aber nicht nur Schmuggler daran schuld, wenn solche Tiere in einen neuen Lebensraum gelangen. Der Hauptgrund, der solche Invasionen auslöst, ist die Globalisierung. So bieten die Schifffahrt und der Flugverkehr gute Möglichkeiten, um in einen neuen Lebensraum zu gelangen. Es müssen nur ein paar Tiere einer Art als blinde Passagiere mit an Bord sein und den Transport überleben. Wenn die Neuankömmlinge nun in ihrem neuen Lebensraum genügend Nahrung vorfinden und das Klima auch in Ordnung ist, dann können sich diese Tiere wunderbar vermehren – und schon gibt es beispielsweise in Australien ein massives Vorkommen an Aga-Kröten. Doch solche Einschleppungen lassen sich kaum vermeiden, im Gegensatz zu denen durch Tierschmuggler.

Eric Mark, BSZ Kamenz, Klasse IW 11

Kamenz

Komm, wir spielen Krieg

Ob Syrien-Krieg, die US-Präsidentschaftswahl (Obama gegen Romney), Kinder, die riesige Mengen Baumwolle ernten müssen oder Pferdefleisch im Essen: Diese Themen und noch viele weitere, die aktuell in den Nachrichten sind, greift die Internetseite Gamethenews.net auf. „GameTheNews“ (GTN) ist ein Projekt des Spieleentwicklers „Auroch Digital“. Das Projekt befindet sich momentan noch in der Testphase. Die Entwickler versuchen, aktuelle Neuigkeiten mit Videospielen bestmöglich zu verbinden – und wollen somit dafür sorgen, dass sich die Menschen intensiver über das Geschehen in der Welt informieren, sich damit befassen und ihre eigene Meinung darüber bilden können.

In dem Spiel  „Endgame: Syria“ („Endspiel: Syrien“) zum Beispiel geht es um den Krieg zwischen den Rebellen und dem Assad-Regime. Man schlüpft in die Rolle der Rebellen und muss sowohl politische als auch militärische Entscheidungen treffen, jedoch bringt jeder Entschluss Konsequenzen mit sich. Es ist jedem selbst überlassen, wie er vorgeht – ob diplomatisch oder lieber militärisch. Es gibt allerdings keine „richtigen“ Szenen des Syrien-Krieges, das Geschehen wird vielmehr wie eine Mischung aus einem Quartett- und einem Strategiespiel präsentiert. Je nachdem, welche Entscheidungen man getroffen hat, verändern sich die Nachrichten über die weiteren Geschehnisse in Syrien am Ende des Spiels.

Ein weiteres sozialkritisches Spiel der Seite ist „My Cotton Picking Life“ („Mein Leben als Baumwollpflücker“). Auch hier werden aktuelle Geschehnisse anhand eines Spiels veranschaulicht. Das Spiel bezieht sich darauf, dass Kinder in Usbekistan zu einem geringen Lohn Baumwolle pflücken müssen. Um dem User zu verdeutlichen, wie anstrengend die Arbeit für diese Kinder in der Realität ist, muss er hier 50 Kilogramm Baumwolle „pflücken“, wobei mit jedem Mausklick nur etwa ein Gramm „geerntet“ wird. Ob das die wahre Not der Kinder widerspiegelt, ist jedoch äußerst fraglich. Denn was ist ein Mausklick gegen die tagtäglichen Anstrengungen dieser Kinder?

Man kann die Seite Gamethenews.net positiv oder negativ bewerten. Positiv ist, dass vor allem Jugendliche, die bekanntlich nicht viel mit Zeitunglesen und Nachrichtenschauen am Hut haben, sich mit aktuellen Themen der Welt befassen und vielleicht nach dem Spielen doch einmal die realen Hintergründe recherchieren. Dazu ist zu jedem Spiel ein Link mit der jeweiligen Berichterstattung vorhanden. Somit wird zumindest versucht, dass sich die User damit befassen und sich eine Meinung bilden bzw. sich selbst weiter über die aktuellen Vorgänge informieren.

Als negativ kann erachtet werden, dass zum Beispiel bei dem Spiel „Endgame: Syria“ nicht der reale Verlauf der Geschehnisse widergespiegelt wird, sondern manche Spieler lediglich darauf aus sind, möglichst viele Einheiten des Gegners zu „vernichten“ – ohne Rücksicht auf Verluste. Dies kommt wohl eher einem sogenannten „Ego-Shooter“ nahe. Das wahre Ereignis gerät hier für den Nutzer wieder in den Hintergrund. Ebenfalls ist es fraglich, ob durch diese Spiele die gewollte Intention der Nachrichtenübermittlung erfüllt wird.

Auch wenn die Seite noch relativ unbekannt ist und wahrscheinlich nur von wenigen Nutzern verwendet wird, ist es zudem fraglich, ob sie wirklich etwas an dem momentanen Desinteresse vieler Menschen am Weltgeschehen verändern kann und sich somit als neue Form der Berichterstattung durchsetzen wird. Weil ich selbst ein „Gamer“ bin, also viel am Computer spiele, habe ich mich einmal ausführlicher mit diesem Thema auseinandergesetzt und bin selbst zu dem Schluss gekommen, dass diese Art der Nachrichtenübermittlung nicht die geeignetste ist.

Ein Spiel ist ein Spiel, es kann die wahren Ereignisse und das Leben nicht widerspiegeln, zumindest nicht in dem Grad, wie es zum Beispiel eine Zeitung oder eine Nachrichtensendung macht. Es ist zwar interessant, wie die Macher versuchen, vor allem junge Menschen für das Nachrichtenwesen zu interessieren. Ich persönlich ziehe jedoch die konservative Form des Zeitungslesens und des Nachrichtenschauens vor. Denn ich bin der Meinung, dass es nur so möglich ist, das aktuelle Weltgeschehen real zu verfolgen, gegebenenfalls merh dazu zu recherchieren und es zu beurteilen.

Benjamin Klahn, BSZ Kamenz, Klasse IW 11

Kamenz

Einsam und ausgeschlossen – meine Woche ohne Facebook

Oh Gott, auf was habe ich mich da bloß eingelassen? Allein schon ein Tag ohne Facebook ist für mich völlig undenkbar. So dachte ich. Und jetzt stand ich vor der fast übermenschlichen Herausforderung, eine ganze Woche ohne Facebook zu überstehen. Hier mein Tagebuch aus dieser Zeit:

Tag 1: Der Anfang vom Ende, denke ich. Wo ich doch jeden Tag, jede Stunde, ja fast jede Sekunde auf Facebook war. In der Schule mit dem Smartphone und zu Hause am Laptop. Wie soll ich das schaffen? Schon nach zehn Minuten merke ich, dass etwas fehlt – und ich mich beherrschen muss. Mein Blick wandert ständig auf mein Handy.

Tag 2: Ich muss mich wirklich zusammenreißen! Schon am Morgen fast der erste Rückschlag: Aus Gewohnheit will ich gleich auf Facebook schauen, was es Neues gibt und wer mir geschrieben hat. Fast wäre mein Experiment schief gegangen. Aber so ist das mit Gewohnheiten – man handelt einfach, ohne vorher nachzudenken.

Tag 3: Verdammt, mir ist langweilig! Es ist verrückt. Es kann doch nicht wahr sein, ich weiß mit meiner Zeit einfach nichts mehr anzufangen. Ohne Facebook fühle ich mich irgendwie amputiert. Selbst auf der Toilette komme ich nicht um Facebook herum. Etwas ängstlich frage ich mich: Bin ich etwa schon süchtig? Aber mal ehrlich – will ich mir diese Frage wirklich beantworten? Deshalb schiebe ich das Problem erst einmal weit von mir.

Tag 4: Ihr werdet es nicht glauben, aber es gibt auch positive Aspekte, wenn man nicht ständig auf Facebook ist. Mir ist es heute tatsächlich passiert, dass ich meine Aufgaben, die ich zu erledigen hatte, völlig störungsfrei abarbeiten konnte. Man kann sich gar nicht vorstellen, in welch kurzer Zeit man das alles schaffen kann. Wow – das war doch mal was Tolles, oder?

Tag 5: Was soll ich sagen? Ich habe einen wunderbaren Tag gehabt. Und das ohne Facebook. Ich habe noch nicht mal daran gedacht. Wenn man mit den richtigen Leuten zusammen ist, dann wird Facebook und alles, was damit zusammenhängt, zur unwichtigsten Sache. Dann wird einem auch nicht langweilig.

Tag 6: Ich dachte schon, ich hätte es geschafft, Facebook aus meinem Kopf zu streichen. Pustekuchen! Wir sitzen in der Schule vor den Computern: Ich öffne wie immer den Internet Explorer, gehe ohne nachzudenken auf die Facebook-Seite – und schwupps, habe ich im Anmeldefenster auch schon meine E-Mail-Adresse und mein Passwort eingetippt. Erst kurz vor dem Einloggen fällt mir mein Experiment wieder ein. Das war knapp. Zum Ausgleich will ich meine E-Mails checken. Es ist eine von Facebook dabei: „Sie haben lange nicht mehr bei Facebook vorbei geschaut. Sie haben mittlerweile 3 Freundschaftsanfragen, 10 Nachrichten und 18 Benachrichtigungen.“ Meine Finger kribbeln. Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem ich mich frage: Gebe ich auf und schaue nach – oder halte ich durch und bin stark? Ich halte durch, aber es fällt mir schwer.

Tag 7, vorletzter Tag: Morgen habe ich es endlich geschafft. Ein großartiger Gedanke. Es fällt mir immer noch sehr schwer auf Facebook zu verzichten, aber mit dem Gedanken, dass es bald vorbei ist, kann ich es leichter auszuhalten.

Tag 8, letzter Tag: Endlich, geschafft. Ich muss nur noch bis Schulschluss warten und dann habe ich mein geliebtes Facebook wieder. Was mache ich als erstes, als ich zu Hause ankomme? Ich melde mich auf Facebook an. 

Fazit: Es ist möglich, auf Facebook zu verzichten. Für mich persönlich war es sehr schwer, denn ich habe bis dato Facebook regelmäßig benutzt. Auch noch Tage danach bin ich stolz darauf, den vielen und verlockenden Möglichkeiten widerstanden zu haben. Und jetzt, wo ich es wieder benutzen darf, sage ich: Ich will es wirklich nicht missen. Denn heutzutage wird fast alles über Facebook geregelt – die Schule, Treffen mit Freunden und vieles andere. Ohne Facebook fühlt man sich einsam und ausgeschlossen.

Trotzdem bin ich stolz darauf dass ich ihn geschafft habe: meinen ersten und letzten Selbstversuch in Sachen Facebook-Entzug.

 Annika Wilke, BSZ Kamenz, Klasse IW 11

Kamenz

Ein Jahr Vorbereitung für den großen Auftritt

Alles begann mit „nur mal schauen, wie es mir gefällt“, doch diese Worte waren der Beginn meiner großen Leidenschaft: Tanzen. Vor sieben Jahren bin ich in den Laußnitzer Karnevalsclub (LKC) eingetreten.

Der Club wurde 1955 gegründet und zählt etwa 150 Mitglieder, damit ist er der größte Faschingsclub in unserer Gegend. Seit 1982 nimmt der Laußnitzer Karnevalsclub am Faschingsumzug in Königsbrück teil und seit 1984 in Radeburg. In der Saison 2009/2010 wurde außerdem zum ersten Mal unsere Miss LKC gewählt. Seitdem gibt es immer wieder viele Bewerberinnen um diesen Titel.

Seit ich im LKC tanze, ist mir nie mehr langweilig, vor allem in der Faschingszeit. Dann gibt es jedes Wochenende mindestens einen Auftritt, und für diese Momente trainieren wir schon Wochen vorher. Um genau zu sein: eigentlich das ganze Jahr. Dies zahlt sich auch aus, denn wir treten nicht nur bei unseren zehn Faschingsveranstaltungen pro Saison auf, sondern haben auch schon mehrere Male die Sächsischen Meisterschaften im karnevalistischen Tanz gewonnen.

Wir trainieren jeden Freitag von 18.30 bis 20 Uhr. Manchmal ist das ganz schön anstrengend, vor allem wenn wir neue Tänze unter einem neuen Motto einstudieren. Letzte Saison hatten wir das Motto „Hüttengaudi wie noch nie, Laußnitz feiert Aprés-Ski“.

Insgesamt sind wir in unserer Gruppe etwa 20 Tänzerinnen, die alle ihr Bestes geben, um die Freunde des Laußnitzer Karnevalsclubs zu unterhalten. Dies gelingt uns meistens auch. Aber nicht nur unsere zwei Tänze begeistern das Publikum, sondern auch die Programmpunkte der anderen Mitglieder des LKCs. Beispielsweise gibt es noch den Elferrat, die Saalpolizei, das Lady-Team, unsere Garde und auch noch Tanzmariechen, sie alle wirken ebenfalls am Programm mit.

Zudem haben wir auch noch unsere ganz Kleinen, die ihre tänzerischen Leistungen unter Beweis stellen wollen: die Spatzen. In dieser Gruppe tanzen Kinder im Vorschulalter. Als nächstes kommt die sogenannte Jugend mit Kindern zwischen sechs und neun Jahren. Dann gibt es noch die Junioren, hier tanzen Mädchen zwischen zehn und 14. Und schließlich sind da wir, die Aktiven. Bei uns trainieren Mädels ab 15, und das geht immer sehr lustig zu.

Zurzeit haben wir noch ein wenig Pause. Aber nicht mehr lange, denn bereits in den nächsten Tagen starten wir mit unseren Vorbereitungen in die nächste Saison, damit wir pünktlich am 11. 11. 2013 um 11.11 Uhr in die neue Faschingssaison starten können.

Michelle Sümmchen, BSZ Kamenz, IW11

Dresden

Mit Leib und Seele Köchin

Die Küchenfrauen am Gymnasium Bürgerwiese machen weitaus mehr als Essen auftauen, aufwärmen und ausgeben: Sie kochen selbst. Um sieben Uhr morgens beginnt ihr Job mit der Küchenvorbereitung. Sie bereiten belegte Brötchen und Obstsalate zu und backen den bei den Schülern beliebten Kuchen. Spätestens ab neun Uhr kochen sie das warme Essen. Wegen ihrer freundlichen Art nennen die Kinder sie liebevoll „Küchenfeen“.

Eine von ihnen ist Ina Liebert. 1975 wurde sie in Görlitz geboren und bekam sehr schnell Lust aufs Kochen. Sie wuchs in einer großen Familie auf und half oft ihrer Mutter beim Kochen. Sie selbst isst sehr gerne Fisch, denn ihr Vater hatte damals Fische, die oft in der Bratpfanne landeten. Ina hatte auch viele andere Hobbys, so wollte sie eigentlich etwas mit ihren Lieblingstieren Pferden machen oder Pflanzen pflegen und hegen. Das Kochen war damals nur der Zweitwunsch, es sollte ein Hobby bleiben.

Sie hat sich dann doch fürs Kochen entschieden und den Beruf Köchin erlernt. Im Laufe der Zeit hat sie schon sehr viel erlebt: Sie hat in Hotels und kleinen Gaststätten gekocht, in einem Krankenhaus und sogar schon auf Schiffen. Dabei hat sie schon die unterschiedlichsten Küchen gesehen. Einmal, so erzählt sie, ging in einem Restaurant das Essen aus, weil so viel unerwartete Gäste kamen.

Trotz solcher Erlebnisse macht ihr der Job sehr viel Spaß und sie hat auch schon viel Schönes erleben dürfen. „Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, wenn die Leute kommen und sagen, wie toll es geschmeckt hat. So merkt man, dass unsere Arbeit anerkannt wird.“

Seit fast vier Jahren ist sie als Köchin im Gymnasium Bürgerwiese bei der Firma WOJO Gastronomieunternehmen angestellt. Für die zweifache Mutter sind die Arbeitszeiten optimal, da sie zur selben Zeit aus dem Haus ist wie ihre Kinder. So kann sie ihre Freizeit mit der Familie verbringen, den Garten pflegen und sich um den Haushalt kümmern. Das war ihr wichtig, als sie diese Arbeit begonnen hat. Auf die neue Küche im Neubau der Schule ist sie sehr gespannt, und sie würde sich riesig darüber freuen, auch dort für die Kinder lecker und gesund zu kochen.

Ina Liebert und auch die anderen Küchenfrauen machen einen tollen Job, der von allen Kindern an der Essensausgabe mit einem freundlichen Lächeln und einem Dankeschön gewürdigt werden sollte.

Max Herrmann, Gymnasium Bürgerwiese

Liebert

Die Köchin Ina Liebert (38) hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Foto: Paul Ehrhardt

 

Radeberg

Die Schildkröten vom Pulsnitztal

Noch schlafen sie. Aber sobald die Schneemassen des Winters verschwunden sind, kriechen die Schildkröten von Lothar Weise aus ihren Winterquartieren. Er züchtet die exotischen Tiere bereits seit zehn Jahren und hat schon viele Erfolge gehabt. Nachzuchten gelangen ihm bereits bei griechischen Landschildkröten, Breitrandschildkröten, Vierzehen-Steppenschildkröten und sogar bei Spornschildkröten (Riesenschildkröten).

Im geräumigen Gehege mit Sonnen- und Schattenplätzen fühlen sich die Tiere sichtlich wohl. Schwieriger sei die Unterbringung im Winter, berichtet der Züchter. Bei den extrem kalten Temperaturen habe er schon so manche Schildkröte verloren – trotz Wärmedämmung.

Sobald die ersten Sonnenstrahlen sie aus dem Winterschlaf aufwecken, beginnen die Schildkröten mit der Paarung. Nicht lange danach graben die trächtigen Weibchen Löcher, um ihre Eier darin abzulegen. Am erfolgreichsten ist die Zucht der „Griechen“, wie der Besitzer sie nennt. In einem Jahr können bei ihnen bis zu zehn Jungtiere schlüpfen. Neben den genannten Arten gibt es in Oberlichtenau auch Wasserschildkröten. Ein paar Europäische Bachschildkröten und Sumpfschildkröten gibt es ebenfalls zu sehen, außerdem eine Schmuckschildkröte. Meist sonnen sie sich am Rand des Teiches im Garten. Ihre Nachzucht gestaltet sich allerdings schwierig, da die Tiere ihre Eier oft ins Wasser legen, wodurch die Embryos absterben.

Lothar Weise hat seine gepanzerten Lieblinge auch der Öffentlichkeit vorgestellt. Bis vor Kurzem war er oft Aussteller auf der Rassetierschau im Lindengasthof zu Oberlichtenau. Allerdings waren zur Schauzeit viele Tiere bereits im Winterschlaf, und so beschloss er, nicht mehr auszustellen. Schade für die Besucher, aber verständlich: Das Wohl der Tiere steht nun mal an erster Stelle.

Markus Weise, Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasium Großröhrsdorf, Klasse 9b

Kamenz

Martin erfüllt sich seinen Traum

Mein Wellensittich kann nicht mehr fliegen! Mein Hund frisst nichts mehr! Sätze, die kein Kinderherz kalt lassen. Aus diesem Grund haben viele Kinder einen Traum: „Ich werde Tierarzt!“ Doch wie sieht die Realität aus? Maria Kurz hat dazu Martin Wackernagel interviewt. Er ist 24 und studiert im 8. Semester Tiermedizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.  

Martin, wie bist Du auf die Idee gekommen, Tierarzt zu werden?

Schon in einem Steckbrief in der zweiten Klasse gab ich als Traumberuf Tierarzt an. Später absolvierte ich mehrere Praktika bei meiner Tante, die schon Tierärztin war. Bei ihr lernte ich, Tieren zu helfen und sie zu heilen. Gerade weil Tiere nicht sprechen können, ist dabei viel Feingefühl gefragt. Das sind die Gründe dafür, dass ich mir später meinen Kindheitstraum erfüllt habe.

Wie verlief Dein schulischer Werdegang, der Deinen Traum zur Erfüllung brachte?

Nach meinem Realschulabschluss 2005 absolvierte ich 2008 in Dresden am Beruflichen Schulzentrum für Agrarwirtschaft und Ernährung „Justus von Liebig“ mein Abitur in der Fachrichtung Biotechnologie. Dadurch erhöhten sich meine Chancen auf einen Studienplatz an der „Justus-Liebig-Universität“ in Gießen, den ich aufgrund der neunmonatigen Wehrpflicht um ein Jahr verschieben musste. In den Ferien arbeitete ich oft bei meiner Tante mit, wobei ich mein Ziel niemals aus den Augen verloren habe.

Gab es neben den freiwilligen Praktika bei Deiner Tante auch Pflichtpraktika?

Ja, es gab nach dem dritten Semester ein landwirtschaftliches Praktikum auf einem Bauernhof in Gießen. Außerdem absolvierte ich noch weitere Praktika in einer Kleintierpraxis in der Oberpfalz (Bayern) und in einer Rinderpraxis in Bautzen. Im sogenannten Rotationsjahr stehen mir mehrere Pflichtpraktika bevor: unter anderem auf dem Schlachthof, im Bereich der Hygienekontrolle, im öffentlichen Veterinärwesen, in der Klinik in Gießen und in Namibia. Dazu kommt noch ein dreimonatiges frei wählbares Praktikum.

Wie verläuft Dein Studium anschließend weiter? Und welche Pläne hast Du für danach?

Nach dem praktischen Jahr werde ich noch sechs Monate Prüfungen haben und meine Approbation bekommen. Anschließend möchte ich drei Jahre in einer Kleintierklinik arbeiten und eine Doktorarbeit schreiben. Wenn ich mich in meinen Behandlungen sicher fühle, werde ich in die Heimat zurückkehren und meine Tante tatkräftig unterstützen. Mein Ziel ist es, ihre Praxis später einmal zu übernehmen. 

Wirst Du in der Heimat auf der Straße angesprochen, wann Du endlich Tierarzt bist? Und musst Du heute schon Dein Wissen weitergeben?

Diese Anfragen bekomme ich sehr oft. Ob beim Fußballspiel, auf dem Weihnachtsmarkt oder einfach im Supermarkt. Jeder möchte wissen, wann ich zurückkehre. Das gibt mir ein sehr schönes Gefühl der Akzeptanz und Wertschätzung. Ich gebe schon heute sehr gern Ratschläge und Tipps, um den Tieren von Freunden zu helfen. Um mein Image aufzubauen, führe ich auch Futterberatungen durch oder untersuche Katzen auf ihr Geschlecht.

Hat Dir das Studium so gut gefallen, dass Du es noch einmal wiederholen würdest?

Die Vorklinik war mit den Fächern Physik und Botanik sehr trocken. Nach dem Physikum jedoch kamen die klinikrelevanten Bereiche, die mich mehr und mehr interessierten. Auch das weniger ausgeprägte Studentenleben des Tiermediziners verzauberte Gießen zu einer wunderschönen Stadt mit viel Charme. Das Studium finde ich sehr reizend und abwechslungsreich. Ich empfehle es jedem, aber wiederholen wollen würde ich es nicht.

Das Gespräch führte Maria Kurz, BSZ Kamenz, IW 11

 Tierarzt

Martin Wackernagel, 24, studiert Tiermedizin in Gießen. Foto: Christoph Deck

Kamenz

Was bringt der Führerschein mit 17?

Sachsen startete 2006 den Modellversuch „Führen von Fahrzeugen in Begleitung“. Das Ziel: die Unfallhäufigkeit der jungen Fahranfänger erheblich zu senken. Seit dem 1. Januar 2011 ist das „begleitete Fahren“ Teil des Dauerrechts in Deutschland.

Nach diesem Modell, das sich an den erfolgreichen Konzepten aus Österreich und den USA orientiert, ist es einem 17-jährigen Jugendlichen möglich, ein Fahrzeug der Klasse B zu fahren – zusammen mit einer Begleitperson. Der Fahrschüler nimmt an den normalen Theorie- und Praxisstunden teil, darf die praktische Prüfung aber erst einen Monat vor dem 17. Geburtstag ablegen. Nach bestandener Prüfung erhält er eine Bescheinigung, die jedoch nicht dem allgemein gültigen Führerschein entspricht.

In der Prüfungsbescheinigung steht, dass der Fahrschüler die Führerscheinprüfung erfolgreich absolviert hat und 17 Jahre alt ist. Außerdem werden der oder die Namen der Begleitpersonen aufgezählt. Der Begleiter soll dem Fahranfänger Sicherheit und wertvolle Erfahrungen hinter dem Steuer übermitteln. Wer sich als Begleitperson eintragen lassen will, muss mindestens 30 Jahre alt sein, darf nicht mehr als drei Punkte in Flensburg haben und muss die Fahrerlaubnis selbst seit mindestens fünf Jahren besitzen.

Mit 18 Jahren kann man sich dann seinen „richtigen Führerschein“ abholen und darf allein fahren. Michelle Sümmchen (17) und Sebastian Blatzky (17) haben sich beide dafür entschieden, die Möglichkeit des „begleiteten Fahrens“ wahrzunehmen. „Ich mache meinen Führerschein mit 17, damit ich dann mit 18 Jahren mehr Übung im Straßenverkehr habe und mich hinterm Steuer sicherer fühle. Ich bin als Fahranfänger auch nicht gleich ganz auf mich allein gestellt“, sagt Michelle. Sie hat am 2. Februar 2013 mit den Fahrstunden begonnen – und sich zunächst dafür entschieden, die Theorie in einem Ferienintensivkurs zu absolvieren. „In den Ferien habe ich mehr Zeit, mich nur auf den theoretischen Unterricht zu konzentrieren. So muss ich mich nicht nach einem anstrengenden Schultag auch noch um Vorfahrtsregeln und die Technik des Autos kümmern.“

Der Kurs dauerte neun Tage, täglich viereinhalb Stunden. Nach erfolgreich abgeschlossener Theorieprüfung ist Michelle jetzt mitten in den Vorbereitungen auf die praktische Prüfung. „Natürlich werde ich davor sehr aufgeregt sein. In den Fahrstunden, die ich bis jetzt gemacht habe, konnte ich noch kleine Schusselfehler machen. Ich will ja lernen. In der Prüfung dürfen mir solche Fehler aber nicht passieren.“

Sebastian hingegen hat seinen Führerschein schon und fährt seit seinem 17. Geburtstag. Sein Beweggrund war auch, dass er sich Tipps von seinen Begleitern, also von seinen Eltern, holen wollte. „Meine Eltern sind mir anfangs schon eine Hilfe gewesen, hin und wieder sind sie aber auch etwas nervig. Manchmal gibt es auch Unterschiede zwischen der Fahrschule und ihnen. Zum Beispiel konnte der Fahrlehrer notfalls in Situationen eingreifen. Meine Eltern können das nicht direkt, deshalb sind sie etwas vorsichtiger und in Sorge um mich und das Auto“, sagt Sebastian. „Das brauchen sie aber nicht.“

In brenzlige Situationen ist er bis jetzt nicht geraten. Drei bis vier Mal in der Woche fährt er jetzt die Strecke von Königsbrück nach Kamenz, und es macht ihm viel Spaß. Bei seinen Eltern achtet er nun auch mehr auf Fahr-Fehler. 

Ob man den Führerschein mit 17 Jahren macht, ist jeden Jugendlichen selbst überlassen, es bringt einem jedoch Sicherheit und man sammelt wertvolle Erfahrungen im Straßenverkehr.

Luisa König, BSZ Kamenz, Klasse IW 11

Kamenz

Alle Neune!

„Golfst Du noch oder kegelst Du schon?“ Dies ist nur einer von mehreren Sprüchen des Kegelvereins (KV) Bautzen. Der Verein wurde im Jahr 1951 gegründet und verfügt momentan über 70 Spielerinnen und Spieler in den Bereichen Männer, Frauen und Jugend.

Den Keglern und Keglerinnen macht die Zusammenarbeit mit den Trainern, am meisten aber natürlich das Kegeln eine Menge Spaß. „Es ist gut, dass es hier mehrere Trainer gibt, die einem alles sehr präzise und genau erklären, aber dabei auch immer ruhig bleiben, egal ob ihre Tipps für uns hilfreich sind oder nicht“, sagt Sarah Kokel. Sie kegelt bereits seit sieben Jahren. Neben dem KV Bautzen war sie auch in anderen Vereinen tätig, doch es zog die Keglerin immer wieder in diesen Verein zurück. „Ich habe einen kürzeren Weg zum Training, und die Trainer sind hier einfach viel sympathischer als in den vorherigen Vereinen, in denen ich gekegelt habe“, erklärt Sarah.

Nicht nur die Kegler haben gute Argumente, in dem Verein zu kegeln, auch die Trainer haben Gründe dafür, dass sie ausgerechnet beim KV Bautzen 1951 e.V. Kinder und Jugendliche trainieren. „Am meisten gefällt mir das Klima untereinander. Das Flair in der Halle stimmt einfach, und die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen ist auch super, denn sie nehmen einen als Trainer wahr und respektieren einen“, sagt Stephan Jutte. Er kegelt bereits seit 18 Jahren aktiv beim KV Bautzen und strebt momentan seinen Trainerschein an.

Über Ideen und Pläne für die Zukunft spricht der angehende Trainer ebenfalls. So ist für dieses Jahr zum Beispiel ein Trainingslager in Rabenberg geplant. Dort sollen die Jugendlichen sich in Leichtathletik und anderen Disziplinen versuchen und somit auch ihre keglerischen Leistungen verbessern.

Toll an dem Verein ist auch der Wettkampfbetrieb. Egal ob Punktspiele zwischen verschiedenen Mannschaften oder Pokalspiele, die bis hin zur deutschen Meisterschaft führen, unterstützt der Verein mit vollem Einsatz seine Schützlinge. Das Training findet im Keglerheim Bautzen auf der Thomas-Mann-Straße 7 statt. Die Jugendlichen des Vereins trainieren freitags von 14-17 Uhr. Der KV Bautzen ist immer offen für neue Mitglieder und Vereinswechselnde und bietet auch kostenlose Probetrainings an.

Lisa Petzold, BSZ Kamenz, Klasse IW11

Pirna

Deutschlands Kinder sind zu dick

Jedes fünfte Kind in Deutschland ist übergewichtig – Tendenz steigend. Das ist erschreckend, denn die Anzahl der übergewichtigen Kinder hat sich innerhalb weniger Jahre mehr als verdoppelt. So waren 2001 noch 5,5 Prozent der 15-jährigen Mädchen übergewichtig, 2006 bereits 11 Prozent. Bei den Jungen stieg der Anteil von 13,7 auf 16 Prozent. Es ist bewiesen, dass Kinder aus sozial schwachen Familien mit relativ geringem Einkommen öfter von Übergewicht betroffen sind als Kinder wohlhabender Eltern.

Ursachen gibt es viele. Statt sich zu bewegen und mit Freunden zu treffen, ziehen viele Kinder es vor, vor dem Fernseher oder Computer zu sitzen – schließlich ist das viel bequemer. Und wer isst nicht gerne einen Hamburger für einen Euro statt einer Möhre? Viele Jugendliche leben ausschließlich von Fertiggerichten oder sogenannten „Kindernahrungsmitteln“, die zu viel Zucker und Fett enthalten und damit das Übergewicht fördern. Auch genetische Veranlagungen und Fressattacken können ausschlaggebend für Übergewicht sein. Wer tröstet sich nicht gerne mit Schokolade oder Chips über eine schlechte Note hinweg? Das kennt doch fast jeder, oder?

Viele Eltern wissen gar nicht, was sie ihren Kindern antun, wenn sie ihnen etwas zu naschen geben. Fettleibigkeit führt früher oder später zu Krankheiten. Das sagen Wissenschaftler des Herzzentrums der Universität Leipzig. Demnach weisen dicke Kinder häufig schon sehr zeitig  Blutgefäßschäden auf, die zu Arterienverkalkung führen können. Außerdem haben übergewichtige Kinder einen hohen Blutdruck und ein höheres Diabetes-Risiko. Weitere Folgen können Gallensteine, Schlaganfälle oder Herzinfarkte sein. Übergewichtige strapazieren ihre Hüft- und Kniegelenke mehr als normalgewichtige Menschen. Zusätzlich sondert das Fettgewebe verstärkt Hormone ab, die den Gelenkknorpel zerstören. Und mal ehrlich, ist es toll, schon als Kind krank zu sein?

Was können Eltern tun, damit ihre Kinder die überflüssigen Pfunde wieder loswerden? Kinder ab sechs Jahren sollten ihr Gewicht in Maßen halten, denn aus dicken Kindern werden meist dicke Erwachsene. Wenn Eltern und Kinder wirklich etwas ändern wollen, hilft oft eine Therapie. Die meisten Therapien sind eine Kombination aus Verhaltens-, Bewegungs- und Ernährungstherapie und werden von Ärzten und Therapeuten überwacht. Am Ende der Therapie ist der Energieverbrauch gestiegen und die Energiezufuhr gesenkt. So wird das Gewicht deutlich verringert.

Um gar nicht erst übergewichtig zu werden, helfen eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft. Am besten wäre natürlich eine sportliche Betätigung, an der man Spaß hat. Denn Sport hält nicht nur fit, sondern ist auch gesund.

Sabine Oeser und Lisa Cegan, Friedrich Schiller Gymnasium Pirna, Klasse 8