Einstieg übers Praktikum: Wie kann ich mich bewerben? Was erwartet mich? Wie kann es danach weitergehen? Antworten gibt’s am Beispiel der Döbelner Lokalredaktion.
Wie ein Praktikum in einer Lokalredaktion der SZ ablaufen kann, erklären die Redaktionsleiterin des Döbelner Anzeigers, Elke Görlitz und Praktikantin Michelle Hillebrand. Die 15-Jährige vom Johann-Mathesius-Gymnasium hat in der neunten Klasse in der Redaktion gearbeitet.
Wen wir für ein Praktikum suchen:
Schüler oder Studenten, die nicht nur ihre Zeit absitzen, sondern wirklich etwas über unser Handwerk lernen wollen.
Welche Eigenschaften ich als Praktikantin mitbringe:
Ich schreibe gern und interessiere mich dafür, wie ein Tag in einer Zeitungsredaktion abläuft. Da erfährt man schließlich als Erster, was gerade los ist.
Wie du zu einem Praktikum bei uns kommst:
Terminlich sind wir sehr flexibel, Voraussetzung ist eigentlich nur, dass ein Arbeitsplatz frei ist – und das ist meistens so. Die Praktika dauern meist 14 Tage. Melde dich am besten persönlich. Denn manche schicken auch die Eltern vor, das macht allerdings nicht den besten Eindruck. Also anrufen oder mailen oder eine schriftliche Bewerbung schicken und um einen Termin für ein Vorstellungsgespräch bitten.
Wie ich beim Döbelner Anzeiger beworben habe:
Für mich war relativ schnell klar, dass ich mein Praktikum in der 9. Klasse bei einer Zeitung mache, weil ich später Journalistin werden möchte. Deshalb habe ich mir einfach die Telefonnummern einiger Zeitungen in der Nähe besorgt. Zuerst habe ich in der Redaktion nachgefragt, ob ein Praktikum prinzipiell möglich wäre. Dann habe ich Frau Görlitz meinen Lebenslauf und meine Bewerbung geschickt. Ein paar Tage später hat sie mich dann zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Davor war ich ziemlich aufgeregt. Aber ich hätte mir gar keine Sorgen machen müssen. Frau Görlitz war total nett. Im Großen und Ganzen ging es nur darum, warum ich mich für ein Praktikum bei der Zeitung interessiere und was ich mir so darunter vorstelle.
Was die Praktikanten bei uns lernen können:
Erst einmal, dass Zeitungmachen wirklich harte Arbeit ist. Man braucht einen klugen Kopf, muss neugierig und hartnäckig sein, auf die Menschen zugehen können und sich nicht einschüchtern lassen. Denn erst wer genug interessante Informationen gesammelt hat, kann sie auch spannend aufschreiben. Und auch das lernen die Praktikanten bei uns.
Wie mein Praktikum gelaufen ist:
Ich durfte gleich am ersten Tag zu einem Termin bei der Schuldenberatung in Döbeln mitgehen und dann einfach „drauf-los-schreiben“. An den nächsten Tagen war ich dann einige Male bei Verhandlungen im Amtsgericht. Der erste Artikel von mir, der veröffentlicht wurde, war ein Gerichtsbericht. Ich habe nicht nur gelernt, wie man einen Artikel von der Überschrift bis hin zum letzten Satz gleichzeitig informativ und spannend schreibt. Mir fällt es auch leichter, einfach mal auf wildfremde Leute zuzugehen. Denn darum kommt man einfach nicht herum, wenn man für die Zeitung unterwegs ist, auch wenn man – wie ich – eigentlich eher schüchtern ist.
Wie wir unseren Praktikanten helfen:
Indem wir sie zunächst mitnehmen, das heißt, die Praktikanten begleiten einen oder mehrere Redakteure bei Terminen und Recherchen. Dann geht es mit kleinen Aufgaben weiter und wer wirklich Interesse und Talent hat, darf auch mal eine Reportage probieren.
Wie mir die Redaktion geholfen hat:
Alle in der Redaktion waren total nett und haben mir geholfen, wenn ich Fragen hatte. Am Anfang war es nämlich nicht ganz einfach, mit dem PC-Programm klarzukommen. Manchmal wusste ich auch einfach beim Textaufbau nicht weiter oder was ich am besten in die Überschrift schreiben sollte und wie ich einen interessanten Einstieg hinbekomme. Auch Frau Görlitz hat sich immer wieder interessante Aufgaben für mich überlegt.
Wie es für dich nach dem Praktikum bei uns weitergehen kann:
Bestenfalls bleiben die Praktikanten dabei und schreiben weiter für unsere Zeitung, zum Beispiel in den Ferien oder an Wochenenden. Die größten Talente erhalten von uns eine individuelle Förderung entsprechend ihrer jeweiligen Voraussetzungen.
Wie ich mit dem Döbelner Anzeiger in Kontakt geblieben bin:
Gegen Ende des Praktikums hat Frau Görlitz mir dann gesagt, dass ich auch gern in den Ferien mal wieder ein paar Tage für den Döbelner Anzeiger arbeiten kann. Seitdem bin ich vor allem in den Ferien fleißig am Schreiben. Zum Beispiel habe ich einen Tag lang den historischen Besiedlungszug begleitet und habe später in einem Artikel meine Eindrücke geschildert.
Von Dagny Rößler
Mehr über die Ausbildungswege bei der Sächsischen Zeitung erfährst du hier.