VG Wort ist wie ein geflügeltes Wort. Jeder kennt es irgendwie, aber keiner weiß so ganz, was eigentlich dahinter steckt. Fragt man in der Redaktion herum, ob es jemand erklären kann, dann wird öfter mit dem Kopf geschüttelt als genickt. Also klären wir hier mal auf: Was ist das? Woher kommt das Geld? Und wie funktioniert es eigentlich?
Was ist die VG Wort?
Die VG Wort (kurz für: Verwertungsgesellschaft Wort) ist eine Organisation, die die Rechte und Vergütungsansprüche von Autor*innen, Journalist*innen und anderen Urheber*innen von Texten vertritt – und damit auch von uns. Sie wurde 1958 gegründet und ist nach der GEMA und GVL die drittgrößte Verwertungsgesellschaft in Deutschland.
Warum ist die VG Wort für uns so wichtig?
- Zusätzliches Einkommen: Das wichtigste zuerst! Mit VG Wort erhalten Journalist*innen eine zusätzliche Vergütung für die Nutzung ihrer Texte, die sie sonst nicht bekommen würden. Wie das funktioniert, siehst du weiter unten.
- Schutz der Urheberrechte: Die VG Wort setzt sich für die Rechte der Urheber ein und sorgt für eine faire Vergütung.
- Kollektive Vertretung: Als einzelne*r Journalist*in wäre es schwierig, alle Nutzungen der eigenen Texte zu verfolgen und Vergütungen einzufordern. Die VG Wort übernimmt diese Aufgabe kollektiv.
Wie funktioniert VG Wort für Journalisten?
Zunächst muss man sich erstmal bei VG Wort anmelden. Dafür musst du einen Wahrnehmungsvertrag ausfüllen. Das klingt irgendwie kompliziert, ist es aber nicht – also wenn du es schaffst deinen Namen und das Datum einzutragen und es abzuschicken. Außerdem musst du angeben, welcher Berufsgruppe du zugehörst. Wenn du das hier liest, weil du irgendwie irgendwas mit Journalismus machst, dann gehörst du zur Berufsgruppe 2.
Damit es noch leichter wird: Den Wahrnehmungsvertrag findest du hinter dem Link.
Den Vertrag bekommst du irgendwann zurückgeschickt – aber das war es leider noch nicht, jetzt fängt es erst richtig an.
Grundsätzlich muss man sich im Online-Portal T. O. M. (steht für Texte Online Melden) registrieren, damit man überhaupt die eben erwähnten Arbeiten erledigen kann. Ggf. erhältst du sogar schon mit dem Wahrnehmungsvertrag Hinweise dazu. Du kannst aber auch einfach das Portal aufrufen: https://tom.vgwort.de/portal/index
Dort findest du links den Reiter „Presse“ unter dem du deine Autorenzeile und dein Kürzel bearbeiten kannst. Zudem hast du im Wahrnehmungsvertrag eine Nummer zugeschickt bekommen. Die wird bei deinem Autorenprofil bei deinem Unternehmen hinterlegt. Dadurch werden deine Artikel automatisch an VG Wort gemeldet und du musst das nicht mehr machen.
Irgendwo in diesem ganzen Spaß findest du die Abfrage, ob du ein Inkassoauftrag fürs Ausland abschließen möchtest. Die Antwort ist hier klar: JAAAA. Denn damit stellst du sicher, dass du über die VG Wort auch Gelder aus den Verwertungen deiner Nutzungsrechte im deutschsprachigen Ausland erhältst.
Zweimal im Jahr bekommst du dann eine E-Mail von VG Wort, um deine Ausschüttung vorzubereiten (Warum denke ich jetzt an Mr. Krabs? „Geld Geld Geld Geld“). Folge einfach den Anweisungen in der Mail. Dann sollte nichts mehr schiefgehen.
Woher kommt das Geld?
Das Geld der VG Wort stammt aus verschiedenen Quellen:
- Kopier- und Druckergebühren
- Vergütungen für die Nutzung von Texten in Pressespiegeln
- Bibliothekstantiemen
- Vergütungen für die Zweitverwertung von Texten
Die Verwertungsgesellschaft sammelt diese Gelder von Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und anderen Institutionen, die theoretisch geistiges Eigentum der VG-Wort-Mitglieder verbreiten oder zu dessen Verbreitung beitragen.
Ganz ehrlich: Wir wissen auch nicht sooo ganz genau wie es funktioniert, aber vielleicht war das schon mal eine Hilfe, um die ersten großen Fragezeichen aus deinem Kopf streichen zu können. Hier noch was Lustiges zum Abschluss:
Ein Text von Olivia Daume und Elisa Schulz