Die Arbeit im Boulevard- und Qualitätsjournalismus ist ein krasser Gegensatz? Nein, nicht wirklich – zumindest bei den Stadtredaktionen.
Ich bin Chris, Online-Volontär beim überregionalen Newsportal TAG24 – Boulevardpresse. Innerhalb sich meines dem Ende neigenden Volos wollte ich noch einmal beim grünen „Geschwisterteil“ im Nachbargebäude vorbeischauen und die „Qualitätsluft“ schnuppern. Vier Wochen Außenpraktikum in der Stadtredaktion Dresden der Sächsischen Zeitung haben mir erneut ins Gedächtnis gerufen: Wir sind gar nicht so verschieden. Die Themen, an die ich mich „hing“, waren vergleichbar mit denen aus meiner Zeit bei der Stadtredaktion unseres Print-Pendants, der Morgenpost. Kolleg*innen bin ich immer wieder zu Presseterminen begegnet – dieses Mal nur aus „grüner Perspektive“. Für die Arbeit galt in Sachen Umgang mit Informationen die gleichen hohen Qualitätsstandards.
Die Unterschiede bemerkte ich erst beim Schreiben der Beiträge im bei der Sächsischen Zeitung neu eingeführten Redaktionssystem Arc Publishing (Fazit dazu: muss man sich dran gewöhnen). Auf kreative Wortzusammensetzungen, etwa bei Schlagzeilen, und eine allzu umgangssprachliche Ausdrucksweise habe ich lieber verzichtet. Auch die Taste für das Ausrufezeichen musste ich unangetastet lassen. Zudem hatten meine Satzkreationen deutlich mehr Raum, sich zu entfalten. Die so wesentlich längeren Beiträge habe ich selbstverständlich mit allerlei mehr Infos gepickt.
Am Ende bleibt mir nur zu sagen: Danke, dass ich mal vorbeischauen durfte! Vielen Dank an das Team der SZ-Stadtredaktion Dresden, vor allem in Sachen Hilfsbereitschaft und zwischenmenschlicher „Qualitäten“.
Ein Text von Chris Pechmann