Kamenz, Schüler & Zeitung

Handysucht – gibt es sie wirklich?!

Handys sind immer wichtiger, aber werden sie auch wichtiger als Freunde? Foto: Annemarie RichterVermutlich hatte schon jeder von uns ein Smartphone in der Hand oder besitzt selber eins. Längst sind sie zu zu einem Statussymbol geworden. Sie sind ja auch wirklich praktisch: man ist immer auf dem Laufenden, immer mit seinen Freunden verbunden und kann auf zahlreiche Apps zugreifen.

Egal, ob sie nun zur Unterhaltung dienen oder den Alltag erleichtern. Man benutzt sein Smartphone täglich und vermehrt auch den gesamten Tag über. Da ist doch die Frage berechtigt, ob es nun doch eine Handysucht gibt. In diesem Gebiet ist noch nicht allzu weit geforscht worden, jedoch hat sie schon längst einen eigenen Namen bekommen: Nomophobie.

Durch die starke Nutzung der Smartphones oder auch Handys allgemein, kann es schon zu sogenannten Phantomanrufen kommen, d.h. man bildet sich ein, dass das Handy klingelt obwohl niemand anruft. Dieses Phänomen kann dadurch hervorgerufen werden, dass man Angst hat einen wichtigen Anruf oder Nachricht zu verpassen. Durch diese Angst ist man viel angespannter, was der Gesundheit natürlich nicht besonders gut tut. Man sieht heut zu Tage immer jüngere Kinder mit teuren Handys herumlaufen – gan so,  als wäre es das normalste der Welt. Anstatt sich zu treffen und miteinander zu reden, schreiben die meisten Jugendlichen fast ausschließlich SMS oder chatten auf Social Networks wie etwa Facebook. So geht der soziale Kontakt von Angesicht zu Angesicht natürlich stark zurück.

Ob man sich in ein paar Jahren überhaupt noch einmal so treffen wird, um sich unterhalten, oder ob die Kommunikation nur noch digital von statten gehen wird, steht noch in den Sternen. Was fest steht ist, dass unser heutiges Leben stark von Handys, Smartphones und Co. geprägt ist. Handys werden täglich und zu fast jeder Zeit genutzt, sowohl in der Schule als auch in der Freizeit. Im Unterricht stören Handys jedoch erheblich, meint Gabriela Michala, Lehrerin am Lessinggymnasium Kamenz. Die meisten Schüler sehen es natürlich nicht so.

G.-E.-Lessing-Gymnasium Kamenz
Emilia Mauer, Annemarie Richter, Anne Lorenz
Klasse 8A

Kamenz, Schüler & Zeitung

Unser surfendes Klassenzimmer

Ein Raum voller Elektronik, sieht so das Klassenzimmer der Zukunft aus? Man schreibt auf einem Tablet-PC anstatt in einem Schulheft, man sucht im Internet anstatt im Schulbuch. Vorteil oder Nachteil für Schüler?

Tablets, Smartphones und andere Geräte bringen eine Gewisse Ablenkungsgefahr mit sich, aber dennoch wäre es fortschrittlich für deutsche Schulen. Für eine digitale Schulstunde würde der Unterricht in Echtzeit sprechen. Haben die Kinder mal eine Frage, so können die Antworten gleich recherchiert werden und bleiben nicht unbeantwortet. Außerdem wäre es für die Schüler besser, leichte Tablets anstatt schwerer Schulbücher mit sich herum zu tragen. Die digitalen Medien würden außerdem den Umgang mit der Technik fördern und das selbstständige Arbeiten. „Medienpädagogische Kompetenzen bei Schülern müssen gefördert werden!“, sagte Andreas B. im Interview. Karolin K. sagte, dass „der Unterricht mehr mit der Digitalität verbunden werden sollte“. Auf die die Frage: „Was würdest du an unserer Schule, in Bezug auf die technische Ausrüstung ändern?“, kam oft die Antwort: „Neue Computer an- und Fernseher abschaffen“, „die Fernseher machen immer diese hellen Fiebgeräusche, könnte man nicht lieber Beamer benutzen?“ Aber was, wenn die Technik mal versagt? Wenn beim Beamer plötzlich die Lampe kaputt oder bei einem Tablet-PC plötzlich die Batterie leer ist? Das kann bei einer altmodischen Kreidetafel nicht passieren. Und was ist, wenn die Schüler mehr wissen als die Lehrer? „Lehrer müssen im Umgang mit Technik viel gefördert werden, es gibt nur wenige, die davon Ahnung haben, und unsere Ausstattung auch benutzen“ sagte Andreas. „Würdest du die Initiative ergreifen, wenn sich Lehrer, Schule und Schüler dazu bereiterklären würden, den ersten Schritt in Richtung digitalen Unterricht zu machen?“ „Ja! Ich würde mir noch ein bis zwei andere Schüler mit ins Boot holen, denn alleine wäre das nicht zu bewältigen, aber ich würde mich auf jeden Fall dafür einsetzen!“, sagte der Stellvertretende Schülersprecher. In einer 7. Klasse wurde geäußert, dass der Unterricht dann mehr Spaß machen würde, und das man dadurch besser lernen könnte“. Doch davon gibt es auch eine Kehrseite, zum Beispiel die Ablenkungsgefahr, die Tablet-PCs bieten. Mit sogenannten „Applikationen“ kurz „Apps“ kann viel bei einem solchen PC verändert werden, das Betriebssystem so manipulieren, das selbst geschulte Lehrer keine Macht mehr darüber haben. Und was ist, wenn ein Schüler einen Lehrer mit seinem Smartphone fotografiert? Wo bleibt der Datenschutz, wenn die Kinder das Foto anschließend ins Netz stellen? Das alles sind Nachteile einer Digitalen Welt. Aber will eine Schule auf dem neuesten Stand bleiben, wird sie um die Veränderung des Unterrichts nicht drum herum kommen.

André Lange, 8. Klasse, Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium, Kamenz

Kamenz

Sind soziale Netzwerke eine Gefahr?

Sie begleiten einen Großteil der Bevölkerung und für viele sind sie schon so selbstverständlich, dass sie nicht einmal eine Woche auf sie verzichten könnten. Die Rede ist von Facebook, Twitter und Co., den  sogenannten sozialen Netzwerken, deren Vor- und Nachteile ich im folgenden etwas genauer beleuchten will. 

Ein wirklich bedeutender Vorteil ist, wie ich finde, dass soziale Netzwerke die Kommunikation um einiges erleichtern.  So ist es zum Beispiel möglich, den Kontakt zu alten Schulkameraden zu halten – auch wenn diese, bedingt durch ihre Berufswahl, sehr weit weg ziehen mussten. Dies ist gerade dann sehr nützlich, wenn man ein kleines Klassentreffen vorbereiten will. Weiterhin wären bedeutende geschichtliche Ereignisse wie der arabische Frühling nie zustande gekommen, wenn man sich nicht über Facebook hätte absprechen können.

Ein weiterer Vorteil ist wohl, dass es soziale Netzwerke wesentlich einfacher machen, neue Menschen mit den gleichen Interessen kennen zu lernen. So ist es im Falle von Facebook zum Beispiel möglich, an fast alles die sogenannten Likes zu verteilen, um seinen Mitmenschen zu zeigen, was einem gefällt. Dadurch fällt es zunehmend leichter, mit Menschen in Kontakt zu treten, die die gleichen Musiker mögen oder gern die selbe Sendung sehen.

Peinliche Partybilder

Allerdings bieten  soziale Netzwerke auch erhebliche Nachteile. Einer von ihnen ist wohl, dass allein schon ein Name ausreicht, um sehr viele, vielleicht sogar vertrauliche Informationen über einen Menschen in Erfahrung zu bringen. So ist es zum Beispiel möglich, nahezu alles in seinem Profil zu veröffentlichen – peinliche Partybilder genauso wie die Handynummer. Dies ist besonders dann problematisch, wenn zum Beispiel der  Arbeitgeber einmal die Seiten seiner Angestellten anschaut. Wenn dieser dann einmal die Bilder von der letzten Party sieht, kann es schon einmal vorkommen, dass man zu einer Aussprache geladen wird. Besonders wenn man in seinem Profil die Arbeitsstelle angegeben hat, ist es für den Arbeitgeber von Interesse, was seine Mitarbeiter in den genannten Netzwerken so verbreiten.

Ebenso ist die Gefahr einer Kontrolle durch die sozialen Netzwerke nicht zu unterschätzen. So braucht man sich nur einmal in eine Bar setzen und die Menschen um sich herum beobachten. Man wird schnell merken, dass die meisten Personen ständig nach dem Handy greifen. Außerdem nehmen sie riesige Kosten in Kauf, um immer erreichbar zu sein und nichts zu verpassen. Ein gutes Beispiel ist wohl der rasende Anstieg der Verkaufszahlen von Mobiltelefonen mit Internetflatrate.

Zum Schluss bleibt nur festzuhalten, dass soziale Netzwerke sehr viele Vorteile bieten, aber auch gleichzeitig eine Gefahr sind – und man sich gründlich überlegen sollte, welche Informationen man wo preisgibt und was man besser für sich behält.

Pascal Scholz, BSZ Kamenz, Klasse IW11

Kamenz

Landwirte werden zu Unrecht kritisiert

Immer öfter ist in der aktuellen Tagespresse zu lesen, dass den deutschen Bauern das Wohl der Umwelt und ihrer Tiere egal sei. Dies trifft jedoch nur auf die wenigsten Landwirte zu. In den Medien wird häufig ein falsches Bild vom Antibiotikaeinsatz und der Massentierhaltung gezeichnet. Ich denke: Echte Landwirte stehen mit großem Engagement hinter ihrer Arbeit stehen und gehen verantwortungsvoll mit ihren Tieren um. Sie werden oft zu Unrecht in die immer häufigeren Lebensmittelskandale hineingezogen. Um herauszufinden, ob das wirklich so ist, habe ich zwei Landwirte interviewt: Robert Gierth vom Landwirtschaftsbetrieb Gierth in Schmorkau und Erik Thijssen von der Thijssen Tierzucht GmbH in Grüngräbchen.

Robert Gierth half schon als Kind mit. Er interessierte sich schon früh für Pflanzen und Tiere. Deshalb stand für ihn von Anfang an fest, dass er später sein Geld als Landwirt verdienen würde. Heute züchtet er Rinder. Auch Erik Thijssen konnte sich schon damals seine Zukunft in der Schweinehaltung vorstellen. Die Dynamik im Schweinebereich faszinierte den niederländischen Schweinezüchter schon immer.

Als einzelne Unternehmer fühlen sich Gierth und Thijssen von der Bevölkerung akzeptiert, doch die gesamte Branche bekomme immer weniger Sympathien, sagen die beiden. Landwirte sollen hochwertige Lebensmittel zu günstigsten Preisen produzieren, bei gleichzeitig stetig weiter steigenden Kosten. Dies ist immer schwieriger realisierbar.

Antibiotika niemals prophylaktisch

Nur wenige Medikamente, die Gierth und Thijssen verwenden, enthalten Antibiotika. Antibiotika, so sagten sie mir im Interview, sei ein Mittel, um ein krankes Tier wieder gesund zu machen. Nicht mehr und nicht weniger. Früher habe man noch gar nicht bedacht, dass es durch den Einsatz von Antibiotika Probleme in der Humanmedizin durch Resistenzen geben könnte. Deshalb bekamen die Viehhalter die Aufgabe, den Einsatz zu reduzieren. Bis jetzt wurden große Fortschritte gemacht, erklärt Erik Thijssen: durch Qualitätsprogramme, die die Dokumentation über die Anwendung der Medikamente kontrollieren. Prophylaktisch würde Robert Gierth Antibiotika nie geben.

Beide Tierhalter suchen lieber nach anderen Möglichkeiten. Antibiotika verwenden sie nur, wenn es gar nicht anders geht. Dank besserer Haltungsbedingungen, vorbeugender Impfungen und täglicher Gesundheitskontrollen müssen sie Antibiotika nur noch sehr selten benutzen. Die Gesellschaft denkt über dieses Thema jedoch etwas anders. In den letzten Jahren haben vor allem die Gegner der Massentierhaltung immer wieder gesagt, dass Antibiotika massenhaft und oft ohne Grund verabreicht würden. Damit ist eine Sensibilität in Bezug auf dieses Thema entstanden, weswegen viele Leute denken, dass ihre Lebensmittel damit verseucht wären. Das sei falsch, sagt Erik Thijssen, denn jedes Medikament habe seine Karenzzeit, die eingehalten werden müsse. Landwirtschaftliche Betriebe würden strengstens kontrolliert, damit in ihren Produkten keine Medikamentenrückstände verbleiben.

Die Kritik vieler Menschen an der Massentierhaltung finden Gierth und Thijssen nicht berechtigt. Die Tierhaltung habe sich so entwickelt aufgrund der Bedürfnisse der Konsumenten. Außerdem komme es nicht auf die Anzahl der Tiere im Betrieb an, sondern auf die Haltungsbedingungen, meint Robert Gierth. Produzenten müssten immer mehr Tiere versorgen, um ihr Einkommen zu verdienen. „Das wird sich auch nicht ändern“, sagt Erik Thijssen. Der Niederländer bemängelt, dass diese Diskussion von Emotionen bestimmt sei, nicht von Fakten.

Sauen in Zukunft in Gruppen

Was haben die beiden in Ihren Betrieben zum Wohl der Tiere schon verändert? Robert Gierth baute vor zwei Jahren eine neue Kälberaufzuchtanlage, die nach den neuesten tiergesundheitsfördernden Erkenntnissen geplant wurde. Er sagt: „Die Technik wird immer mehr den Tieren angepasst, und nicht umgekehrt.“ Die Anlage ist auch so konstruiert, dass die täglichen Abläufe so arbeitseffizient wie möglich machbar sind. Das führte auch zu besseren Arbeitsbedingungen für Gierths Mitarbeiter. Und Erik Thijssen sagt, er prüfe vor jedem Umbau, ob es Verbesserungen gibt, die noch umgesetzt werden können. Obwohl auch hier die Meinungen über Tierhaltung auseinander laufen, probiert er, immer bessere Voraussetzungen zu realisieren. Aber am meisten tun die beiden für das Tierwohl, indem sie ihre Tiere täglich gut versorgen. 

Die Thijssen Tierzucht GmbH hat gerade den Umbau zur Gruppenhaltung der Sauen abgeschlossen. Der Landwirtschaftsbetrieb Gierth möchte einen neuen Rinderstall bauen, um eine zukunftsfähige, nachhaltige Milchproduktion zu gewährleisten. Dieser Stall soll mit modernster Technik ausgestattet sein, um den Milchkühen so viel Komfort wie nur möglich zu bieten.

Lisa Gierth, BSZ Kamenz, Klasse IW11

Kamenz

Mein Leben mit Hörgeräten

Mittlerweile gibt es in Deutschland immer mehr Menschen, die eigentlich auf ein Hörgerät angewiesen wären. Und noch immer scheuen sich die meisten davor, einen Hörtest zu machen, obwohl bereits eine Hörschädigung bemerkbar ist. Oft verursacht durch zu laute Musik. Doch wenn die Betroffenen dann solch eine Hörhilfe bekommen, bereuen sie das nicht.

Ich werde bald 17, und für mich und meine Zwillingsschwester ist es mittlerweile Alltag, ein Hörgerät zu tragen. Mit etwa vier Jahren bekam ich mein erstes. Meine Hörschädigung wurde bemerkt, als ich zum Logopäden gehen sollte, da ich viele Wörter falsch aussprach. Dabei ist es üblich, vorher einen Hörtest zu machen. Meine Eltern waren erst einmal geschockt, denn obwohl mein älterer Bruder Hörgeräte trägt, besaßen bis dahin weder meine ältere Schwester noch andere Verwandte eine Hörhilfe.

Für mich und meine Zwillingsschwester war dies eine große Umstellung. Ich kann mich noch erinnern, dass ich die Geräte im Kindergarten in der ersten Zeit oft ablegen wollte. Auch haben die Hörgeräte damals unabsichtlich Tauchgänge in der Badewanne mitgemacht, die sie aber erstaunlicherweise unbeschadet überstanden. Im Kindergarten gab es wegen meiner Behinderung keine großen Probleme.

Eigentlich hätten wir auf eine Schule für Hörgeschädigte gehen müssen, doch durch die Weiterentwicklung der Hörgeräte und durch die Genehmigung des Schulamtes konnten wir zum Glück auf eine „normale“ Grundschule gehen. Am Anfang war es nicht ganz leicht in der Schule alles mitzuhören, aber dann bekamen wir eine Smartlink-Anlage, eine Art Mikrofon für den Lehrer, die mit unseren Hörgeräten gekoppelt ist. Nun fiel uns auch der Unterricht leichter. Die Grundschule schafften wir mühelos, was auch an den Lehrern lag, die mit großem Engagement unterrichteten. Am Ende der 4. Klasse bekamen wir die Bildungsempfehlung für das Gymnasium.

Unbegründete Ängste

Jedoch entschieden wir uns lieber für die Mittelschule in Königsbrück. Zum einen liegt sie näher an unserem Wohnort, zum anderen ist sie eine kleine gemütliche Schule, wo jeder jeden kennt. Somit fiel uns der Unterricht trotz dieser Behinderung leicht. Außerdem stellte ich mir die Frage, ob das Gymnasium nicht doch zu schwer für mich werden könnte. In meiner Wunschschule wurde extra ein Raum mit Teppichboden hergerichtet, um die Nebengeräusche auszublenden, desweiteren wurde die Klasse klein gehalten und andere Utensilien wurden angeschafft, um für uns optimale Lernbedingungen zu ermöglichen. Auch durch die hilfsbereiten und motivierten Lehrer schafften wir beide einen wirklich guten Realschulabschluss.

Nun gehen wir auf das berufliche Gymnasium. Es ist eine große Umstellung, zumal die Klasse auch größer ist und höhere Erwartungen gestellt werden. Zurzeit bin ich in manchen Fächern mit der Zensur nicht ganz zufrieden, aber ich denke und hoffe, dass wir das Abitur schaffen werden. Dabei erhalten wir von den Lehrern ihre volle Unterstützung.

Im Alltag komme ich mit den Hörgeräten ganz gut zurecht, aber manchmal traue ich mich nicht Personen anzusprechen bzw. etwas zu fragen oder zu telefonieren, da ich Angst habe, sie nicht zu verstehen. Außerdem traue ich mich ab und zu nicht noch einmal nachzuhaken, wenn ich eine Frage nicht verstehe, sondern bejahe lieber alles. Das hat schon manchmal zu Missverständnissen geführt. Ich weiß, dass diese Ängste unbegründet sind,  jedoch muss ich mich oft dazu überwinden. Manchmal kamen schon blöde Sprüche über meine Hörbehinderung, aber das ist selten und die stecke ich gut weg. Meine Freunde akzeptieren mich so wie ich bin und das freut mich sehr.

Ohne Hörgeräte könnte ich mir meinen Alltag nicht mehr vorstellen, da ich sonst nur sehr wenig hören würde und ich habe viel mehr positive als schlechte Erfahrungen damit gemacht. Es stimmt natürlich, dass sie nicht die hundertprozentige Hörleistung wiederherstellen können und auch trotzdem noch Nebengeräusche verstärkt werden. Aber damit muss ich zu recht kommen, und es ist allemal besser so zu hören, als gar nicht. Ich appelliere an alle, die das Gefühl haben schlecht zu hören: Macht einen Hörtest! Er bringt euch die Gewissheit und durch ein Hörgerät kann sich eure Lebensqualität wieder steigern.  

Laura Gierth, BSZ Kamenz, Klasse IW11

Kamenz

„Schick mal Link!“

Schon mal was von Real Life gehört?! – Nö, schick mal Link! Der kurze Wortwechsel beschreibt prägnant, worum es in diesem Artikel gehen soll: Jugendliche und das Internet.

Es gibt wohl kaum ein Thema, das für so viel Interesse und Proteste sorgt. Vor Kurzem kam in unserer Klasse die Frage auf: „Wie lange seid ihr im Schnitt täglich im Internet?“ Die Antworten waren nicht sonderlich überraschend. Ein Großteil der Schüler surft zwischen drei und vier Stunden am Tag. Bleibt da überhaupt noch Zeit für Hausaufgaben und andere Freizeitaktivitäten? Der Tag hat doch nur 24 Stunden! Aber meistens merkt man gar nicht, wie schnell die Zeit am PC vergeht und ganz nebenbei auch die Kosten in die Höhe schnellen. Und das ist nicht die einzige Gefahr, die das Internet mit sich bringt.

Was sollen wir also tun? Stecker ziehen oder noch einen drauf setzen? Internet: Wer hat’s erfunden? Keine Ahnung, ist mir auch egal! Hauptsache es funktioniert und steht rund um die Uhr zur Verfügung. Da ist leider etwas Wahres dran. Denn nichts ist in den letzten Jahren so wichtig geworden wie das Internet. Kaum vorstellbar wäre ein Leben ohne das World Wide Web. Und manche behaupten sogar, dass es ohne gar nicht ginge.

Doch da kann ich widersprechen: Fünf Monate ohne Internet sind zwar die Hölle, aber machbar. Doch zurück zum Thema. Auch wenn das heutige digitale Zeitalter bei den „Alten“ oftmals verpönt scheint, vergessen die meisten, dass es auch eine große Bereicherung für den Alltag darstellt. Ein unbegrenzter Schatz an Wissen steht einem zur Verfügung. Und das hilft nicht nur bei den Hausaufgaben, sondern vermittelt den angehenden Erwachsenen auch ein direktes Bild von der großen Welt da draußen. Ob nun der neueste Klatsch und Tratsch aus der Welt der Stars und Sternchen oder News über die Wahl des neuen Papstes: Über das Internet wird den Jugendlichen das notwendige Wissen in hübsch verpackter Form übermittelt, was leider die Zeitung oft nicht kann – Interesse wecken durch aufregende Designs und mehr.

Im Netz ein anderer Mensch werden

Doch viel wichtiger sind die sozialen Netzwerke, wie Facebook und Co., die eine ganz neue Welt erschaffen und noch mehr Möglichkeiten bieten. Man kann endlich am Leben der anderen teilnehmen. Durch Status-Updates, Bilder von der letzten Geburtstagsfeier und vieles mehr. Und das ist auch sehr wichtig, wenn man bedenkt, dass viele Freundschaften beispielsweise durch Umzüge auseinandergerissen werden.

Aber auch so bringt das Internet in vielerlei Hinsicht allerhand Vorteile mit sich. Hier kann man der Mensch sein, der man sich im echten Leben nicht zu sein traut. Auf Facebook machen zum Beispiel schüchterne Typen plötzlich einen auf Macho und klopfen unentwegt Sprüche. Man traut sich einfach mehr. Beispielsweise den heimlichen Schwarm anzuschreiben und um ein Date zu bitten. Schließlich kann der nicht sehen, wie man vor dem Bildschirm knallrot wird. Man hat also mehr Mut als im echten Leben.

Bleibt die Frage: Bis wohin darf man gehen, ohne die Schwelle zu überschreiten? Schließlich lauern im Internet überall Gefahren – und der hübsche Typ auf Facebook kann in Wirklichkeit ein 40-jähriger Pädophiler sein. Deswegen ist es wichtig, dass die Eltern auch ein Wörtchen mitreden. Selbst wenn man als Teen eher eigene Entscheidungen treffen will und nicht möchte, dass sich die Eltern immer und überall einmischen. Doch vielleicht ist das sicherer.

Denn was vielen nicht klar ist: Das Internet hat viele Schattenseiten, die man nicht unter den Tisch fallen lassen darf. Der erste und wahrscheinlich gefährlichste Aspekt ist, dass man oft unbewusst ganz persönliche Informationen über sich preisgibt und so Hackern und anderen Kriminellen eine ideale Angriffsfläche bietet. Der Spruch „Zeig mir was du likest, und ich sage dir, wer du bist“ ist hier sehr zutreffend. Zu diesem Punkt gab es schon sehr viele Untersuchungen, die vor Augen führten, wie viel ein Fremder via Facebook etc. über Sie und Ihre Familie erfahren kann. Und auch bei Status-Updates sollte man sich überlegen, ob es unbedingt notwendig ist, allen zu verkünden, dass man sturmfrei hat. Denn das interessiert nicht nur Freunde und Partygäste, sondern auch potenzielle Einbrecher.

Bei vielem stellt sich auch die Frage: Wen interessiert’s? Meistens sind Kommentare wie „Ich esse gerade Mittag“ oder „Jetzt noch lernen…“ einfach nur überflüssig und nervig. Nicht zu vergessen die Beziehungsstatus-Angaben, die sich im Sekundentakt ändern. Im echten Leben würde es niemanden scheren, ob man gerade in einer Krise steckt oder nicht. Doch auf Facebook bekommt man direkt die volle Portion geheucheltes Mitleid.

Sind wir schon süchtig?

Was mich zum nächsten Argument führt: Der Unterschied zwischen virtuellem und realem Leben ist gewaltig! Und den meisten fällt es schwer, beides voneinander zu trennen. Man kann schon fast behaupten, dass wir mittlerweile süchtig nach sozialen Netzwerken und Internet geworden sind. Das sieht man leider allzu oft in der Schule. In der Pause, aber auch während des Unterrichts starren die Schüler fast unentwegt auf ihr Handy und durchforsten ihre Accounts. Vom Unterrichtsstoff bleibt da recht wenig hängen. Eine mögliche Folge davon: Verblödung. So krass das auch klingen mag.

Allein die Art, wie die Jugendlichen miteinander kommunizieren lässt einen die Augen rollen. Von „ey alter“ bis zu „wa smahcsr du huet abnd?“ ist alles drin. Revolutionierung der Sprache – Rechtschreibung ade! Kein Wunder, dass das Niveau in der Schule sinkt und die Lehrer endlich einen Grund bekommen, sich über unseren Ausdruck zu beschweren und uns noch zusätzliche Hausaufgaben aufzudrücken.

Doch die Abgrenzung vom realen Leben ist meiner Meinung nach die größte Gefahr, in die Jugendliche durch das Internet hineinschlittern. Sie sitzen den ganzen Tag vor dem Bildschirm und vergessen alles um sich herum. Sie haben keine Hobbys, gehen nie nach draußen an die frische Luft und kümmern sich nicht um ihre Freunde (zumindest nicht im realen Leben). Ein Verhaltensmuster, was ich selbst bestätigen kann. Eine Zeitlang war es bei mir wirklich so. Ich kam nach Hause und die erste Handlung war stets: Laptop an – Facebook checken. Für Hausaufgaben war ja später noch Zeit.

Doch dadurch entwickeln wir uns allmählich zu einer Generation, in der sich alles nur noch über das Internet abspielt und der allmählich die wichtigen sozialen Fähigkeiten verloren gehen. Denn das Leben spielt sich da draußen ab! Man findet keinen Job über das Internet und einen Partner (im Normalfall) auch nicht.

Fazit: Ohne Internet geht es nicht mehr. Es bietet uns viele Features und Möglichkeiten, unser Leben bunter zu gestalten. Doch wir sollten uns letztendlich eingestehen, dass wir es mit der Nutzung ein wenig übertreiben – und dann anfangen, den Konsum ein wenig einzuschränken. Stattdessen könnten wir mal wieder mit Freunden auf eine Party gehen. Wo wir allerdings schon beim nächsten Streitpunkt wären…

Katja Kiedrowski, BSZ Kamenz, Klasse IW11

Kamenz

175 Jahre Berufliches Schulzentrum Kamenz

In diesem Schuljahr feiert das Berufliche Schulzentrum Kamenz sein 175-jähriges Bestehen. Lehrer und Schüler blicken stolz auf die Geschichte ihrer Schule zurück. Zu diesem Anlass habe ich mich mit der langen und interessanten Geschichte des Schulzentrums beschäftigt.

Die Schule wurde als Sonntags- und Gewerbeschule für Jungen am 17. April 1838 feierlich eröffnet. Die Freude über die Schule hielt damals aber nicht lange an, denn schon bald wurde sie durch einen großen Stadtbrand neben vielen anderen Gebäuden zerstört. Doch dank vieler tatkräftiger Helfer konnte bereits 1843 der Unterricht wieder aufgenommen werden.

1878 wurde die Schule zu einer gewerblichen Zeichen- und Fortbildungsschule umgestaltet. In den darauffolgenden Jahren wurde das Schul- und Ausbildungsangebot noch mehrmals verändert. Seit dem Jahre 1936 gehören zu der Kamenzer Berufsschule ein Sportplatz, eine Turnhalle und verschiedene Werkstätten. Das Bildungsangebot wurde im Jahr 1991 durch das Berufliche Gymnasium erweitert. Seit September 1992 trägt die Schule den Namen Berufliches Schulzentrum Kamenz.

In den folgenden Jahren wurde das Lernangebot noch ausgebaut. Dadurch gab es bereits 1998 fünf verschiedene Ausbildungszweige. Ein Jahr später wurde ein zusätzliches Schulgebäude auf der Jahnstraße in Kamenz eröffnet. Gleichzeitig begangen die Umbauarbeiten an dem Hauptgebäude auf der Hohen Straße, die bereits 2003 abgeschlossen werden konnten. Die vollständige Modernisierung der Schule erfolgte schließlich durch die Renovierung der Turnhalle.

Das bis zum 31. Juni 2006 eigenständige BSZ Pulsnitz wurde zur neuen Außenstelle des Kamenzer Schulzentrums. Doch nach nur vier Jahren wurde die Außenstelle wieder geschlossen, und man verlagerte die dort eingerichteten Lernbereiche nach Kamenz. Seit dem vorletzten Jahr gibt es die neue Fachschule Gesundheit und Pflege.

Diese bisher bekannten historischen Aufzeichnungen der Schule lassen deutlich werden, welche enorme Bedeutung die Schule für die Stadt Kamenz und die umliegenden Städte hat. Zum Anlass der 175-Jahr-Feier organisiert der Förderverein des BSZ Kamenz am 12. Juli 2013 einen Sommerball in der Gaststätte zum Hutberg. Dazu sind alle ehemaligen und derzeitigen Schüler, Auszubildende und Lehrer sowie Freunde des BSZ Kamenz ganz herzlich eingeladen.

Im Laufe ihrer Geschichte hat die Schule die Lessingstadt Kamenz als Bildungszentrum der Region geprägt. Mit Spannung wird erwartet, wie die Geschichte der Schule weiterverläuft und was bis zu ihrem 200-jährigen Bestehen im Jahr 2038 noch alles passieren wird. 

Jacqueline Knobe, BSZ Kamenz, Klasse IW 11

Kamenz

Ein Ausflug in die Salzgrotte

Als meine Familie Gutscheine für einen Besuch in der Salzgrotte Radeberg zur Tiefenentspannung mit Hypnose geschenkt bekam, fragte ich mich, was das wohl sei. Ich hatte noch nie etwas von einer Salzgrotte gehört. Und von Hypnose hatte ich nur eine vage Vorstellung. Also begann ich im Internet zu recherchieren.

Dort erfuhr ich, dass die besondere Heilwirkung des Salzes schon seit Jahrtausenden bekannt ist. Im Laufe der Zeit wurde Salz als Heilmittel daher bei vielen Erkrankungen eingesetzt. Die ebenfalls bekannte Heilung durch Trance-Zustände und Hypnose unterstütze die positiven Effekte des Salzes.

Als ich mit meiner Familie am 8. März in der Salzgrotte ankam, erfuhren wir durch den Besitzer noch mehr:

In der Salzgrotte wurden die wirksamen Komponenten von Steinsalz und Meeressalz miteinander verbunden. In der Salzgrotte wurden nur drei Materialien verbaut: Holz, Gips, Meeres- und Himalajasalz. Letzteres kommt nicht direkt aus dem Himalaja, sondern aus Pakistan, wird aber wegen seiner Nähe zum Himalaja unter diesem Namen vermarktet.

In der Salzgrotte herrscht ein ständig gleichbleibendes, ausgewogenes Raumklima. Neben reiner Erholung dient der Aufenthalt in der Salzgrotte vor allem der Verbesserung der Gesundheit. So wirkt die feuchte, salzhaltige Luft beruhigend und schleimlösend. Zudem erleichtert sie die Sauerstoffaufnahme und die CO2-Abgabe. Außerdem können Erkrankungen der Haut wie Schuppenflechte, Neurodermitis, Akne oder Hautentzündungen gelindert werden. Der Stoffwechsel wird angeregt und so das Immunsystem gestärkt. Auch die Symptome bei Erkrankungen des Herz- und Gefäßsystems und des Verdauungstraktes sowie rheumatische und viele andere Erkrankungen können gelindert werden.

Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen und warme Socken über die Füße gezogen hatten, führte der Besitzer uns direkt in die Salzgrotte. Ein schmaler Weg schlängelte sich durch einen mit Salz aufgefüllten Boden. Auch die Stützpfeiler der Grotte waren mit Salz verkleidet und funkelten. Im Hintergrund hörten wir leise und ruhige Musik. Für jeden von uns stand eine Liege bereit. Wir wurden in warme Decken gewickelt. 

Anschließend stellte sich uns die Hypnotherapeutin Sabine Karlsson vor. Sie erklärte uns, dass wir mit Hypnose zu einer tiefen geistigen und körperlichen Entspannung gelangen würden. Das Nervensystem würde zur Ruhe kommen und unnötige „Energieräuber“ könnten durch hypnotische Tiefenentspannung minimiert werden. So würde die immunstärkende und stressabbauende Wirkung der Salzgrotte intensiviert. Wir sollten uns und unserem Körper die Möglichkeit geben, wieder einmal aufzutanken. Dazu würde sie eine geführte Traum- und Phantasiereise durchführen. Danach würden wir mit einem Gefühl tiefster Entspannung in die Realität zurückkehren. Unser Nervenkostüm würde sich spürbar beruhigen und wir würden eine körperliche wie geistige Leichtigkeit und Klarheit verspüren.

Dann begann sie mit der der Traumreise. Wir schlossen die Augen, und jeder von uns erschuf sich durch die Anleitung der Therapeutin eine eigene Welt der Entspannung. Wer mochte, konnte seine Augen auflassen und die wunderbaren Lichteffekte der Grottendecke auf sich wirken lassen. Nach etwa einer Stunde war die Traumreise zu Ende und wir konnten noch eine halbe Stunde entspannen. Erstaunt stellten wir fest, dass unsere Sorgen und Spannungen wie weggeblasen waren und eine angenehme Leichtigkeit von uns Besitz ergriffen hatte. Beseelt fuhren wir nach Hause.

Felix Kuban, BSZ Kamenz, Klasse IW 11

Kamenz

Gefährliche Invasionen: Welche Folgen Tierschmuggel hat

Wenn man das Wort Invasion hört, dann denkt man sofort an diverse Filme, in denen Außerirdische auf der Erde einfallen und die Menschheit versklaven – oder aber an militärische Truppen, die in ein feindliches Land einfallen.

Doch es gibt auch noch sogenannte biologische Invasionen, bei denen Tiere oder Pflanzen in ein Gebiet gelangen, in dem sie normalerweise nicht vorkommen, und sich dort fortpflanzen. Diese Art der Invasion ist zwar nicht so gefährlich wie ein Angriff durch Außerirdische, doch sie kann ziemlich weitreichende Folgen mit sich bringen. Normalerweise wird die Ausbreitung einer bestimmten Tierart über ihren normalen Lebensraum hinaus durch Ausbreitungsbarrieren, wie beispielsweise Gewässer, Berge oder auch das Klima verhindert.

Manchmal kommt es trotzdem dazu, dass einer Tierart das Übersiedeln in einen neuen Lebensraum ermöglicht wird. Das kann zum Beispiel ein Treibholz sein, das die Überquerung eines Gewässers ermöglicht. Diese Art der Invasion ist natürlich und auch völlig ungefährlich, da sich dadurch die Tiere, die in diesem neuen Lebensraum leben, auf die bald existierende neue Art vorbereiten können.

Eine gefährliche Art der biologischen Invasion entsteht jedoch, wenn der Mensch mehrere Exemplare einer Art in ein fremdes Gebiet einführt. Dies passiert meist zufällig, etwa wenn Tierschmuggler die Beweise für ihr Verbrechen beseitigen wollen oder wenn ein „Sammler“ keine Lust mehr hat, sich um das Tier zu kümmern, das er sich illegal beschafft hat. Wenn solch eine Art nun fähig ist, in dem neuen Lebensraum zu überleben und dort sogar Nahrung im Überschuss vorfindet, dann kann diese Art Probleme verursachen. So können Arten, die in diesem Lebensraum heimisch sind, ausgerottet werden.

Natürlich können diese Tiere auch dem Menschen Probleme bereiten. So kann der Biss einer Giftschlange, die eigentlich in einer anderen Gegend heimisch ist, ziemlich gefährlich werden, wenn man nicht gleich das richtige Gegengift parat hat – eben weil man nicht mit solch einem Tier rechnet. Das macht solche Invasionen enorm gefährlich.

Es sind aber nicht nur Schmuggler daran schuld, wenn solche Tiere in einen neuen Lebensraum gelangen. Der Hauptgrund, der solche Invasionen auslöst, ist die Globalisierung. So bieten die Schifffahrt und der Flugverkehr gute Möglichkeiten, um in einen neuen Lebensraum zu gelangen. Es müssen nur ein paar Tiere einer Art als blinde Passagiere mit an Bord sein und den Transport überleben. Wenn die Neuankömmlinge nun in ihrem neuen Lebensraum genügend Nahrung vorfinden und das Klima auch in Ordnung ist, dann können sich diese Tiere wunderbar vermehren – und schon gibt es beispielsweise in Australien ein massives Vorkommen an Aga-Kröten. Doch solche Einschleppungen lassen sich kaum vermeiden, im Gegensatz zu denen durch Tierschmuggler.

Eric Mark, BSZ Kamenz, Klasse IW 11

Kamenz

Komm, wir spielen Krieg

Ob Syrien-Krieg, die US-Präsidentschaftswahl (Obama gegen Romney), Kinder, die riesige Mengen Baumwolle ernten müssen oder Pferdefleisch im Essen: Diese Themen und noch viele weitere, die aktuell in den Nachrichten sind, greift die Internetseite Gamethenews.net auf. „GameTheNews“ (GTN) ist ein Projekt des Spieleentwicklers „Auroch Digital“. Das Projekt befindet sich momentan noch in der Testphase. Die Entwickler versuchen, aktuelle Neuigkeiten mit Videospielen bestmöglich zu verbinden – und wollen somit dafür sorgen, dass sich die Menschen intensiver über das Geschehen in der Welt informieren, sich damit befassen und ihre eigene Meinung darüber bilden können.

In dem Spiel  „Endgame: Syria“ („Endspiel: Syrien“) zum Beispiel geht es um den Krieg zwischen den Rebellen und dem Assad-Regime. Man schlüpft in die Rolle der Rebellen und muss sowohl politische als auch militärische Entscheidungen treffen, jedoch bringt jeder Entschluss Konsequenzen mit sich. Es ist jedem selbst überlassen, wie er vorgeht – ob diplomatisch oder lieber militärisch. Es gibt allerdings keine „richtigen“ Szenen des Syrien-Krieges, das Geschehen wird vielmehr wie eine Mischung aus einem Quartett- und einem Strategiespiel präsentiert. Je nachdem, welche Entscheidungen man getroffen hat, verändern sich die Nachrichten über die weiteren Geschehnisse in Syrien am Ende des Spiels.

Ein weiteres sozialkritisches Spiel der Seite ist „My Cotton Picking Life“ („Mein Leben als Baumwollpflücker“). Auch hier werden aktuelle Geschehnisse anhand eines Spiels veranschaulicht. Das Spiel bezieht sich darauf, dass Kinder in Usbekistan zu einem geringen Lohn Baumwolle pflücken müssen. Um dem User zu verdeutlichen, wie anstrengend die Arbeit für diese Kinder in der Realität ist, muss er hier 50 Kilogramm Baumwolle „pflücken“, wobei mit jedem Mausklick nur etwa ein Gramm „geerntet“ wird. Ob das die wahre Not der Kinder widerspiegelt, ist jedoch äußerst fraglich. Denn was ist ein Mausklick gegen die tagtäglichen Anstrengungen dieser Kinder?

Man kann die Seite Gamethenews.net positiv oder negativ bewerten. Positiv ist, dass vor allem Jugendliche, die bekanntlich nicht viel mit Zeitunglesen und Nachrichtenschauen am Hut haben, sich mit aktuellen Themen der Welt befassen und vielleicht nach dem Spielen doch einmal die realen Hintergründe recherchieren. Dazu ist zu jedem Spiel ein Link mit der jeweiligen Berichterstattung vorhanden. Somit wird zumindest versucht, dass sich die User damit befassen und sich eine Meinung bilden bzw. sich selbst weiter über die aktuellen Vorgänge informieren.

Als negativ kann erachtet werden, dass zum Beispiel bei dem Spiel „Endgame: Syria“ nicht der reale Verlauf der Geschehnisse widergespiegelt wird, sondern manche Spieler lediglich darauf aus sind, möglichst viele Einheiten des Gegners zu „vernichten“ – ohne Rücksicht auf Verluste. Dies kommt wohl eher einem sogenannten „Ego-Shooter“ nahe. Das wahre Ereignis gerät hier für den Nutzer wieder in den Hintergrund. Ebenfalls ist es fraglich, ob durch diese Spiele die gewollte Intention der Nachrichtenübermittlung erfüllt wird.

Auch wenn die Seite noch relativ unbekannt ist und wahrscheinlich nur von wenigen Nutzern verwendet wird, ist es zudem fraglich, ob sie wirklich etwas an dem momentanen Desinteresse vieler Menschen am Weltgeschehen verändern kann und sich somit als neue Form der Berichterstattung durchsetzen wird. Weil ich selbst ein „Gamer“ bin, also viel am Computer spiele, habe ich mich einmal ausführlicher mit diesem Thema auseinandergesetzt und bin selbst zu dem Schluss gekommen, dass diese Art der Nachrichtenübermittlung nicht die geeignetste ist.

Ein Spiel ist ein Spiel, es kann die wahren Ereignisse und das Leben nicht widerspiegeln, zumindest nicht in dem Grad, wie es zum Beispiel eine Zeitung oder eine Nachrichtensendung macht. Es ist zwar interessant, wie die Macher versuchen, vor allem junge Menschen für das Nachrichtenwesen zu interessieren. Ich persönlich ziehe jedoch die konservative Form des Zeitungslesens und des Nachrichtenschauens vor. Denn ich bin der Meinung, dass es nur so möglich ist, das aktuelle Weltgeschehen real zu verfolgen, gegebenenfalls merh dazu zu recherchieren und es zu beurteilen.

Benjamin Klahn, BSZ Kamenz, Klasse IW 11