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Als Reporter bei Prostituierten

Volontäre stellen sich vor: Thomas Christmann (25) hat schon im Studium viel ausprobiert – und übernimmt auch unangenehme Aufgaben. 

Klick gemacht hat es…

als ich für die regionale Online-Plattform Snapscouts gearbeitet habe. Auf Partys unterwegs sein, Fotos machen, Berichte schreiben, Kontakte knüpfen – dort liegen die Anfänge. Es folgte ein Praktikum bei der Lokalredaktion der Sächsischen Zeitung in Zittau, eine freie Mitarbeit und ein Medienmanagement-Studium an der Hochschule Mittweida. Dort durfte ich in praxisnahen Projekten unter anderem als Redaktionsleiter beim Nachrichtenportal medienMITTWEIDA und Pressesprecher für das Campusfestival arbeiten, zum Medienforum mit  Ex-RTL-Chef Helmut Thoma ein Videointerview führen sowie im Fernsehstudio vor vollen Zuschauerrängen Sachsens Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich über die Grenzkriminalität und  die ehemalige Kultusministerin Eva-Maria Stange zum Hochschulgesetz befragen. Eine neue, aufregende und erlebnisreiche Zeit.

Vor dem Volo hätte ich nicht gedacht…

dass ich in der Zeit mit eigenen Projekten vertraut werde wie „Schüler und Zeitung“, Mittelschulbeilage, Hochzeitsseite, der Serie „Handel im Wandel“ und am Nachwuchskonzept in Form dieser Seite mitarbeiten kann. Sie bedeuten Verantwortung, aber auch Vertrauen.

Mein Leben ohne Journalismus hätte so ausgesehen…

dass ich irgendwas mit Medien mache. Dort ließ das Studium auch alle Möglichkeiten offen. Nur stand das bislang nicht zur Diskussion.

Ich bin Spezialist für…

unangenehme Aufgaben, die kein anderer übernehmen will oder zusätzlich anfallen. Das steht zumindest in einigen Bewertungsbögen. Zudem habe ich mich in meiner Abschlussarbeit mit der Bedeutung von Social Media für Journalisten beschäftigt, nutze seither Facebook und Twitter für die Themensuche oder weitere Recherche. Glücklicherweise nimmt  die Zahl der digitalwilligen Kollegen zu.

An die Geschichte erinnere ich mich oft…

als ich zum ersten Mal ein Bordell besuchte, rein beruflich natürlich. Eine Kollegin bat mich, sie für einen Bericht über Prostitution nach Tschechien zu begleiten. Eine Frau, nachts, allein, im Puff – nein, das ging nicht. Aber keiner der anderen Kollegen konnte (oder wollte) mit. Schon kurz hinter die deutschen Grenze, am Ortseingang von Rumburk, leuchtete ein rotes Herz: Ein Nachtclub. Auf einem benachbarten Supermarkt-Parkplatz hielten wir. Zwei dubiose männliche Gestalten standen dort, sprachen uns in Landessprache an, doch bald wieder zu verschwinden. Lange wollten wir auch nicht bleiben. Meine Kollegin schloss sich im Auto ein. Ich begab mich allein zum Haus. Die Suche nach der Klingel blieb erfolglos. Stattdessen öffneten mir zwei Damen in Unterwäsche die Tür, brachten mich in den Raum, wo zwei ältere, noch leichter bekleidete Damen, an der Bar standen. Diskokugel, Tanzstange, Rotlicht – und kein Sex. Trotz Erstaunen der Damen darüber kam ich gleich zur Sache: In gebrochenem Deutsch kamen die Antworten über Preise, Kunden und die Probleme der Branche. Dank einer Überwachungskamera über der Bar konnte ich das Geschehen auf dem Parkplatz beobachten. Die Männer näherten sich unserem Auto, griffen zum Telefon. Die Damen befummelten mich bereits, gingen sogar mit dem Preis runter, wollten meine Handynummer. Ich zeigte ihnen mein leeres Portemonaie, auf die Kamera, riss mich los und lief zur Tür. Als wir losfuhren, kam die Polizei…

Dass ich bei der SZ richtig bin, habe ich gemerkt…

als ich die Chance für das Volontariat bekommen habe. Schließlich bewarben sich noch mehr um die Stelle. So konnte ich nicht nur Kollegen und Arbeitsweise in den verschiedenen Ressorts wie Lokales, Online, Kultur, Politik und Wirtschaft der Sächsischen Zeitung kennenlernen, sondern auch einen vierwöchigen Kurs an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg belegen, das Korrespondentenbüro in Berlin besuchen, monatlich an Weiterbildungen teilnehmen und auf eigenen Wunsch bei der Dresdner Morgenpost arbeiten. Und wer sich anstrengt, dem bietet sich auch eine Perspektive im Unternehmen.

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Jeden Tag ein anderer Fall

Alexander Schneider berichtet für die Sächsische Zeitung aus dem Gerichtssaal. Langweilig wird es dort nicht.

Immer wenn in Dresden jemand gegen die Gesetze verstößt oder es brennt, ist Alexander Schneider gefragt. Er ist seit dem Jahr 2000 Justiz- und Polizeireporter der Sächsischen Zeitung. Den Vormittag verbringt der 45-Jährige im Amts- oder Landesgericht, sitzt stundenlang in Verhandlungen, spricht in Pausen mit Zeugen und Anwälten. Wieder in der Redaktion ruft er bei der Polizei an, um zu fragen, wo die Beamten den Tag über im Einsatz waren.

Jeden Tag läuft er die gleichen Wege ab, mitunter hat er es sogar mit ähnlichen Fällen zu tun und doch wird es für ihn nie langweilig. Gleich mehrere Prozesse gegen die mutmaßlichen Blockierer der Nazidemo am 19. Februar 2011 schaut er sich an. „Keine Verhandlung läuft gleich ab“, sagt er. Vorn steht immer ein anderer Richter, der seinen eigenen Befragungsstil pflegt; Angeklagte mit unterschiedlichen Beweggründen; Anwälte, die verschiedene strafmildernde Argumente finden; Zeugen mit einem anderen Blick auf die Tat. Jeder hat seine Rolle.

Fast wie im Theater

Im Prinzip ist eine Gerichtsverhandlung wie ein kleines Theaterstück. Eine spannende Geschichte – die Tat – steht im Mittelpunkt. Die Protagonisten sitzen im Zeugenstand und auf der Anklagebank. Das Stück selbst steht in groben Zügen in den Akten. Doch auch wenn jeder seine Rolle zigmal einstudiert hat, weiß man nie, welches Urteil am Ende gefällt wird.

Der Reporter kann im Zuschauerbereich alles verfolgen. Vor Gericht stellen andere die Fragen, versuchen herauszufinden, was warum passiert ist. Zu tun hat Alexander trotzdem genug. Er schreibt viele Details mit. Dabei geht es ihm weniger um Paragrafen, sondern darum, den Fall plastisch zu schildern. Wie lief die Tat ab, wie ist es dazu gekommen, was passiert überraschend im Gerichtssaal. Dem Reporter ist es wichtig, auch den Angeklagten zu Wort kommen lassen. „Es geht auch immer um die Frage, was einen Menschen zu so einer Tat bewogen hat“, sagt Alexander Schneider.

Strafmaß nicht ausschlaggebend

Die meisten Zuschauerplätze bleiben leer. Das erste Mal ging er als Volontär der Fränkischen Landeszeitung aus Neugier ins Amtsgericht, das gleich gegenüber war. „Verhandlungen kannte ich vorher nur aus Filmen“, erzählt er. Bei der Auswahl der Fälle ist für ihn nicht die Höhe der Strafe ausschlagend, oft sind die kleineren Delikte die interessanteren: „Der alltägliche Wahnsinn ist oft spannender.“ Die Staatsanwaltschaft fordert für die mutmaßlichen Blockierer einer Nazi-Demo Geldstrafen von wenigen Hundert Euro.

Um den Platz für Gerichtsberichte und Polizeimeldungen musste der Redakteur vor einigen Jahren noch kämpfen. „Vielen Zeitungen war Kriminalität zu schmutzig“, sagt er. Alexander Schneider ist es wichtig, dass die Dresdner wissen, was in ihrer Stadt los ist. Schließlich könnten sie vom Polizeigeschehen betroffen sein. „Die Leute wollen informiert werden, wenn in ihrer Straße eingebrochen wurde“, sagt er. Doch seit ein paar Jahren schätzen die Redaktionen die kurzen Geschichten aus dem Gerichtssaal. Am besten kommen beim Leser Fortsetzungen an. Wenn schon eine Polizeimeldung in der Zeitung stand und jetzt der Fall vor Gericht verhandelt wird. „Die Leute wollen immer wissen, wie es ausgeht.“

Von Dagny Rößler

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Der SZ-Schulnavigator: Eltern raten Eltern

Eltern raten Eltern – besser geht es gar nicht. Noch dazu, wenn es um eine so wichtige Entscheidung geht wie die der richtigen Schulwahl.

Deshalb befragen Schulforscher der TU Dresden nun schon zum dritten Mal Eltern in Sachsen für den SZ-Schulnavigator, einen mittlerweile bewährten wie anerkannten Tipp-Geber. Der Vorsitzende des Landeselternrates, Andreas Hellner, nennt ihn „eine hervorragende Gelegenheit für Eltern, ihre Sicht auf verschiedene Aspekte von Schule darzustellen“. Es würden auch Fragen erörtert, die nicht Bestandteil anderer wissenschaftlicher Erhebungen sind.

64 Gymnasien haben bislang signalisiert, mitmachen zu wollen. Erstmals werden nicht nur die Mütter und Väter ausgewählter Klassen- und Jahrgangsstufen gebeten, sich zu beteiligen, sondern alle Eltern des jeweiligen Gymnasiums. Das sind rund 25.500 – damit ist diese Umfrage die größte.

Und auch das ist neu: Die Eltern bekommen keinen Fragebogen mehr ausgehändigt. Sie werden gebeten, online zu gehen und Klicks zu machen. Sie erhalten dafür ihre Zugangscodes und Passwörter. Weil die lediglich Rückschluss auf die jeweilige Schule zulassen – was für die wissenschaftliche Auswertung unerlässlich ist –, ist die Anonymität gewährleistet. Und weil die Codes nur einmal einen Zugang zum Fragebogen gestatten, wird Missbrauch ausgeschlossen. (SZ)

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Rock ’n’ Roll aus der Redaktion

Gitarren- statt Wortgewitter – die SZ macht jetzt Musik. Bei „The Deadlines“ geben vier Redakteure den Ton an.

Die Filmkritik ist fertig getippt, die Kolumne für das Magazin eingetroffen, der Lokal-Aufmacher über den Stau im Elbepark korrigiert. Feierabend im Haus der Presse. Der Fahrstuhl saust ins Erdgeschoss – und für manchen Mitarbeiter noch eine Etage tiefer. Bei der Sächsischen Zeitung gibt es einen neuen Redaktionsschluss: die Hausband „The Deadlines“, vier Redakteure, die sich vor knapp einem Jahr im Keller eingerichtet haben, um einen neuen Ton zu finden.

Gitarren-Solo statt Pressekonferenz, Surf-Sound statt Wortgewitter. Schon lange gab es die Idee vom Musizieren nach dem Tagesgeschäft, doch plötzlich fügten sich ungeahnte Talente wie Puzzlestücke zusammen. Iris Hellmann ist nicht nur Expertin für lokale Aufreger, sondern kann außerdem Gitarre spielen. Nicht minder gewandt als ihr Kollege Tom Vörös, der hauptamtlich das Ausgehmagazin „Augusto“ bespaßt. Marcus Krämer, verantwortlich für das Wochenend-Magazin, hatte keine Lust mehr, immer nur allein Schlagzeug zu spielen. Und Kino-Kritiker Oliver Reinhard träumte schon ewig davon, endlich mal wieder seinen Bass in die Hand zu nehmen.

Monatelang rumpelte und röhrte es im SZ-Keller, dann endlich stand die Band das erste Mal auf der Bühne – bei einer Feuerprobe vor Kollegen. Man staunte nicht schlecht und klatschte noch mehr, denn „The Deadlines“ klingen wie aus der Pistole geschossen. Nach Elvis Presley und Fats Domino, nach Spaghetti-Western und Schwarzwaldklinik. Das Beste von Gestern und Schönste von Heute, musikalisch getrimmt und zu feinstem Rock ’n’ Roll verarbeitet. Alles leere Worte? Man soll nicht alles glauben, was in der Zeitung steht? Dann hilft nur ein musikalisches Probe-Abo. Gelegenheit gibt es am 19. August beim Dresdner Stadtfest, ab 19.15 Uhr spielen „The Deadlines“ auf dem Altmarkt. (SZ)

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„So wollen wir leben“ – Schüler gestalten eine SZ

Am vergangenen Samstag erschien eine Ausgabe der Sächsischen Zeitung, die den Rahmen des Gewohnten sprengte. Die meisten Beiträge, Fotos und Zeichnungen trugen an diesem Tag nicht die Handschrift der gestandenen Redakteure, sondern die von Schülern im Alter zwischen 14 und 18 Jahren.

Konzeptausgabe „SchülerSZ“ hieß das Projekt, bei dem sich die Redaktion der Sächsischen Zeitung auf Neuland wagte. Sie öffneten eine Ausgabe für potentielle Nachwuchsjournalisten. So konnten sich die Schüler für eine ganze Ausgabe unter dem Motto „So wollen wir leben“ als Reporter ausprobieren und für diese besondere Ausgabe recherchieren, fotografieren, zeichnen, Interviews führen und schließlich Artikel schreiben. Begleitet wurden sie dabei seit April von den Redakteuren des Dresdner Haupthauses und allen 19 Lokalredaktionen.

Viele der rund 200 Schüler, die am Projekt beteiligt waren, kamen am Produktionstag in die Redaktionen, um zu erleben, wie aus ihren Beiträgen eine Ausgabe wurde. Entsprechend lebendig ging es in den Redaktionszimmern und bei den Sitzungen zu. Bei der erweiterten Redaktionssitzung 12 Uhr hielten die Schüler auch mit kritischen Einschätzungen der „normalen“ SZ-Ausgaben nicht zurück. Sie wünschten sich mehr Themen, die mit ihrem Leben zu tun haben, frische, freche Überschriften, die neugierig machen und weniger Unglücksmeldungen. Die meisten gaben an, zwischen 15 und 30 Minuten fürs tägliche Zeitungslesen übrig zu haben. Und eine Schülerin bekannte, dass es die Karikatur und der Beitrag „Auch das gibt`s“ auf der Titelseite seien, die darüber entschieden, ob sie die Zeitung an diesem Tag weiterliest. Für einige rundete sich der Produktionstag schließlich mit einem Besuch der SZ-Druckerei ab. Dort sahen sie staunend zu, wie aus den vielen Seiten Zeitungen wurden.

Fazit der Schüler nach dem Projekt: Redakteur sein bietet abwechslungsreiche Arbeit, bringt Kontakte mit interessanten Menschen, aber auch sehr lange Arbeitstage. Trotzdem könnten sich einige vorstellen, später Journalist zu werden.

Fotos: Schüler übernehmen die SZ

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Den richtigen Studienplatz finden

Studieren? Ja! – Aber wo und was? Das richtige Studium herauszufinden, ist für junge Leute nicht gerade einfach. Studienort, Studienbedingungen, Fach, Lebenshaltung, Karriereaussichten – viele Dinge wollen bedacht sein. Der Studienführer Sachsen 2012 der Sächsischen Zeitung kann hier helfen. Die SZ hat gemeinsam mit ihrem wissenschaftlichen Partner, dem Sächsischen Kompetenzzentrum für Bildungs- und Hochschulplanung (KfBH) der TU Dresden, die vier Fächergruppen Ingenieurwissenschaften, Mathematik/Naturwissenschaften/Medizin, Recht/Wirtschaft/Soziales und Sprache/Kultur der sächsischen Hochschulen ausführlich unter die Lupe genommen und Empfehlungen abgeleitet. Die SZ stellt diese vier Fächergruppen mit je einer Doppelseite in ihren Ausgaben vom 19. Juni, 21. Juni, 26. Juni und 28. Juni 2012 vor. An jedem dieser Tage stehen Fachexperten und Studienberater der jeweiligen Fächer den Lesern bei einem Telefonforum von 14 bis 16 Uhr für Fragen zur Verfügung.

»Wir wollen mit diesem Studienführer unseren Lesern, den Abiturienten und deren Eltern bei einer fast unmöglichen Entscheidung helfen«, sagt Stephan Schön, Ressortleiter Wissenschaft der SZ und Projektverantwortlicher des Studienführers. »Das ist kein Ranking im herkömmlichen Sinne, sondern ein Wegweiser, ein Kompass im Studiendschungel.« Es gebe zwar eine Menge Berichte, Studien, Daten und Fakten zu diesem Thema, aber nirgends allgemeinverständliche, konzentrierte Angaben im Überblick, so Schön. Diese Lücke will die Sächsische Zeitung mit ihrem Studienführer Sachsen 2012 nun schließen. Der Studienführer macht akademisches Wissen der Bildungsforschung für den »Normalbürger« nutzbar und stellt es verständlich in Sprache und Zahlen dar. »Wir bereiteten dafür Daten des Statistischen Landesamtes Sachsen und der ersten Sächsischen Absolventenstudie für die Fragestellungen der Sächsischen Zeitung auf«, erklärt Professor Karl Lenz, Leiter des KfBH und Professor für Mikrosoziologie an der TU Dresden. »Mit den Daten der ebenfalls von uns erstellten ersten Sächsischen Absolventenstudie können wir qualitative und quantitative Angaben darüber machen, ob die erste berufliche Tätigkeit der Absolventen dem absolvierten Studium entspricht.« Auch das Einkommen und die berufliche Zufriedenheit der Absolventen wurden untersucht.

www.sz-online.de/studienfuehrer

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Schon „verplant?!“

Ab sofort ist er da, druckfrisch und endlich greifbar – der „verplant?!“-Berufsschulkalender der Azubis des DD+V! Seit dieser Woche laufen an den Berufsschulen zahlreiche Aktionen, um den Planer für eine Schutzgebühr von zwei Euro zu verkaufen. Der Planer kann aber auch in einem der Dresdner Treffpunkte erworben werden oder über das Projektteam persönlich: azubiverlag@dd-v.de.

Das Projekt hat sogar eine eigene Facebook-Seite: http://www.facebook.com/pages/Verplant

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Schüler schreiben über 300 Beiträge

Im Projekt „Schüler und Zeitung“ haben die Teilnehmer journalistische Erfahrungen gesammelt. Die fleißigsten Schreiber kommen aus Görlitz.

Ob Interviews, Kommentare, Berichte, Reportagen oder Rezensionen – die Kinder und Jugendlichen haben in den vergangenen Wochen über 300 Beiträge verfasst und ab und zu auch kreative Ideen mit der Sächsischen Zeitung bildlich festgehalten. Von der Themensuche über die Recherche bis hin zum Schreiben und Fotografieren probierten sie sich erstmals im Beruf des Journalisten. Für viele der Höhepunkt im Frühjahrsdurchgang von „Schüler und Zeitung“. Die fertigen Artikel erschienen dann auf einer eigenen Seite im Internet. Die fleißigsten Schreiber kamen mit 91 Beiträgen diesmal aus Görlitz.

Von der Grundschule bis zur Oberstufe: Insgesamt beteiligten sich diesmal über 3.700 Schüler aus 171 Klassen in Ostsachsen. Im März hatten sie sich vier Wochen lang mit der Sächsischen Zeitung beschäftigt, die sie täglich in die Schule geliefert bekamen. Manche Klassen luden sich einen SZ-Journalisten in die Schule ein der über seinen Berufsalltag berichtete. Andere schauten in der Lokalredaktion oder gleich im „Haus der Presse“ in Dresden vorbei und erfuhren hautnah, wie eine Zeitung entsteht.

Während das Projekt „Schüler und Zeitung“ nun zu Ende ist, läuft ein anderes bereits. Bei „Schüler-SZ“ haben die talentiertesten Nachwuchsschreiber im Verbreitungsgebiet erstmals die Möglichkeit, eine Ausgabe der Sächsischen Zeitung mit zu gestalten. Unter dem Motto „So wollen wir leben!“ soll die Zeitung an diesem Tag Themen in den Mittelpunkt rücken, die junge Menschen interessiert. Ende April lief die Auftaktveranstaltung, wo sich Schüler und Redakteure kennenlernten und erste Ideen entwickelten. Anfang Juli wird die Ausgabe erscheinen und – wie das Original – die 20 verschiedenen Lokalteile beinhalten. Insgesamt beteiligen sich über 150 Schüler daran.

Die Beiträge der Schüler sind zu lesen unter www.sz-online.de/suz

Für alle Facebookfreunde: www.facebook.com/SchuelerundZeitung

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Im Lokaljournalismus angekommen

Dagny Rößler macht ein einjähriges Volontariat bei der Sächsischen Zeitung. Ihr erster Tag bot einige positive Überraschungen.

Schreibstuben habe ich schon einige von innen gesehen: vom kleinen Redaktionsbüro einer Nachrichtenagentur, chaotischen Hinterzimmern der Campuszeitung bis an Deck der „Gruner und Jahr“-Schaltzentrale in Hamburg. Doch irgendwie war ich vor Beginn meines Volontariats aufgeregt. Wahrscheinlich einfach nur, weil ich wusste, dass es jetzt richtig losging.

Ich musste keine Seiten archivieren, keine Telefonnummern überprüfen, sondern gleich raus für den Döbelner Anzeiger, der Lokalausgabe der Sächsischen Zeitung für den Raum Döbeln. Die Termine dazu lagen schon auf meinem Tisch. Nur eines ändert sich wahrscheinlich nie: Die technische Einrichtung des Arbeitsplatzes. Alle Benutzerdaten waren da, dieses Mal sogar meine persönliche E-Mail-Adresse. Vorbei die Zeit, als meine Mailempfänger die Praktikant2-Adresse einfach als Spam markierten.

Schnell kam der erste Schock. Das erste, was mich beim Blick ins Intranet angrinste, war ich – von meinem Bewerbungsfoto. Daneben stand der Satz: Herzlich Willkommen. Als ich mich von dem Schreck wieder beruhigt hatte, stellte sich das wohlige Gefühl ein, tatsächlich länger als einige Wochen bei der Sächsischen Zeitung zu bleiben. Zehn Minuten später, rief dann auch mein Chef an, um mich zu begrüßen – wieder ein gutes Zeichen. Nicht wie bei meinem ersten Praktikum, als ich am ersten Tag einfach vergessen wurde. Na gut, im Rheinland kann das am Rosenmontag schon einmal vorkommen…

Und endlich bin ich im Lokaljournalismus angekommen. Das Schöne daran ist, dass ich nun meinen Schreibtisch verlassen muss, raus zu den Menschen. Fast nichts liegt zwischen mir und ihnen, keine lange Telefonleitung, keine Datenautobahn. Bei den Leuten vor Ort fühle ich mich sicherer. Dann bekomme ein besseres Gefühl für die Geschichten, die ich erzählen möchte.

Zum Beispiel die über den neuen Nachwuchstrompeter an der Musikschule. Der 14-Jährige hat es als erster Döbelner geschafft, ins Landesjugendblasorchester aufgenommen zu werden. Er erzählte mir, dass er mit seinem Vater zusammen Unterricht genommen hatte, eigentlich lieber Jazz spielt und zukünftig lieber in der Natur arbeiten will, als im Orchestergraben – das sind alles Informationen, die hinter der Nachricht stecken, dass wir ein neues Musiktalent in Döbeln haben. Draußen im Lokalen verstecken sich noch so einige Geschichten hinter den Nachrichten – ich muss nur lange genug nachhaken.

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Medienmacher auf Werbefeldzug

Die 8. Studentischen Medientage in Chemnitz ergründen an diesem Wochenende den Wandel der klassischen Werbung.

„Medien.Macht.Verfall“ – bei den 8. Studentischen Medientagen Chemnitz dreht sich alles rund um das Thema Werbung. Vom 27. bis 29. April 2012 sind alle Studierende, Schüler sowie Medieninteressierte eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen der Werbung zu werfen. Welche Ziele werden mit Werbung verfolgt? Wo endet Werbevielfalt und wird zur Einfalt? Warum fesselt uns die Werbung?

Am Freitag, den 27. April 2012, findet erstmalig eine Eröffnung mit Keynote Speakern statt, am Sonnabend um 10 Uhr beginnen die Fachvorträge: In den vier Themenblöcken „Die Werbestrategie“, „Die Schlacht“, „Die Nachwirkung“ und „Die Werbegesellschaft“ werden neue Strategien, Forschungsergebnisse und Denkanstöße vorgestellt.

Fester Programmpunkt ist wieder die alljährliche Podiumsdiskussion: Werbeschaffende aus Wissenschaft und Praxis diskutieren ab 16 Uhr das Thema “Die Zukunft der Werbung – wohin geht die digitale Reise?“. Dabei werden die aktuellen Anforderungen an Werbung hinterfragt und aktuelle Trends wie Transmediales Storytelling, QR-Codes oder Virales Marketing näher beleuchtet. Die Podiumsgäste wollen in Zusammenarbeit mit dem Publikum einen Ausblick auf die Zukunft der Werbung und den Kampf um Aufmerksamkeit wagen.

Am Sonntag stehen traditionell die Workshops auf dem Programm: In kleinen Arbeitsgruppen werden Konzepte für u.a. Social Media Marketing und Crowdfunding erarbeitet und vorgestellt. 

Alle Infos und Anmeldung zu den Workshops unter www.medientage-chemnitz.de