Ein Tag bei der SZ, Erfahrungsbericht, Volontäre, Wie geht Journalismus

Zwei Monate im Wirtschaftsressort: Mehr als Industrie, Arbeitsmarkt und Finanzen

Warum Wirtschaft nicht nur Industrie, Arbeitsmarkt und Finanzen beinhaltet, sondern auch außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten, psychische Gesundheit und ein Besuch beim wichtigsten Luftfahrt-Drehkreuz von DHL in Leipzig.

Eins vorneweg: Ich habe mir das Wirtschaftsressort als Station nicht ausgesucht. Meine Volo-Betreuerin hatte in meinem Lebenslauf gesehen, dass ich bei einem Crowdfunding-Unternehmen als Werkstudentin angestellt war – allerdings im Bereich Content- und Social-Media-Marketing – und dachte, meine Expertise würde dort gut reinpassen. Schauen wir mal, was wird (was wird).

Ich gebe zu, ich bin etwas ahnungslos in das Ressort gestartet. Da ich mich zuvor nicht wirklich mit dem Wirtschaftsteil unserer Zeitung beschäftigt hatte, wusste ich nicht, welche Themen mich erwarten würden. Mir war zwar klar, dass Wirtschaft nicht mehr nur Zahlen, Finanzen und weiße Männer in Anzug und Krawatte beinhaltete, die Geld scheffeln und auf konservative Art und Weise ihre Unternehmen führen. In meiner Welt gab es auch starke Frauen in Führungspositionen, klimaneutrale Start-ups sowie Gründerinnen und Gründer, die mit ihrer mentalen Gesundheit zu kämpfen hatten. Die Frage lautet also: Was interessiert unsere Leser?

Wie Schülerfirmen den Berufseinstieg erleichtern

Einer meiner ersten Artikel handelt von jungen Unternehmern in der Gastrobranche – und wenn ich jung sage, meine ich achte, neunte Klasse. Die Idee war, ein Unternehmen an einer sächsischen Schule vorzustellen, das vom Kultusministerium finanziell unterstützt wird. Meine Wahl fiel auf Funfood, eine fünfköpfige Schülerfirma an der Oberschule Weißig. Funfood wurde 2017 von Schülern gegründet und hat sich auf Catering-Aufträge und die schulinterne Pausenversorgung spezialisiert. Mit der Zubereitung von Sandwiches, Waffeln und Co. verdienen sich die Schüler zwar nichts dazu, sammeln dafür aber schon früh Erfahrung in der Unternehmensführung.

Für den Artikel habe ich mit zwei Mädels von Funfood gesprochen und war beeindruckt von deren außerschulischem Engagement. Die Schülerfirma habe den beiden schon jetzt gezeigt, dass sie auch nach der Schule selbst etwas auf die Beine stellen und kreieren wollen. Das nenne ich wirklich mal Vorbereitung aufs Leben.

Eine Nacht in einer stillgelegten Antonov in der Sächsischen Schweiz

Weil ich selbst sehr gerne unterwegs bin, habe ich mich für das nächste Thema auf die Suche nach einer außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeit begeben – ist ja schließlich auch ein Business. Bei meiner Recherche bin ich auf ein stillgelegtes Flugzeug in der Sächsischen Schweiz gestoßen, das zu einer kleinen Wohnung ausgebaut wurde – inklusive Flugsimulator. Also habe ich Erik Herbert, den Kopf hinter allem, und seinen einmotorigen Doppeldecker in der Sächsischen Schweiz besucht.

Nach einer Tour durch die Maschine – mit angrenzender Sauna und Grillplatz – habe ich mich mit Erik unterhalten: zum Ursprung seiner Idee, zum Ausbau des Innenraums, wie oft das Angebot genutzt wird und weiteren Visionen des Hobbytüftlers. Er selbst verbringt aber kaum noch Zeit in seinem Flieger (der Preis für eine Nacht startet hier bei 300 Euro). Doch für außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten ist sich Erik nicht zu schade. Sein Traum? Eine Nacht im All.

Depression im Business: und dann?

Wir alle wissen, dass sich Stress, eine hohe Belastung und Druck von allen Seiten negativ auf die psychische Gesundheit auswirken kann – bei vielen schon in der Schule. Wie hoch dann der Mental Load bei einem Unternehmer erst sein muss, wage ich mir gar nicht vorzustellen. Trotzdem habe ich für Wirtschaft in Sachsen (die Wirtschaftszeitung der SZ) einen gefragt: Lorenz Weil ist Co-Geschäftsführer vom Impuct Hub, welches er trotz – oder besser gesagt mit – seiner Depression leitet. Seit seiner Jugend leidet Lorenz unter der psychischen Erkrankung. Viele Dinge fallen ihm dadurch schwerer, etwa Rechnungen erstellen oder ans Telefon gehen.

Ein Psychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden hat mir erklärt, warum vor allem Gründer schneller an einer psychischen Störung erkranken und wie diese für bestimmte Branchen sogar hilfreich sein kann. Er sagte mir auch, dass Betroffene unter gewissen Umständen sogar die besseren Unternehmer sein können. Warum, wieso, weshalb – lest selbst!

Hinter den Kulissen des Zolls in Leipzig: Gefahren beim Schnäppchen-Kauf im Ausland

Das letzte Thema, welches ich euch vorstellen möchte, wurde mir von der Ressortleiterin höchstpersönlich zugewiesen und verschaffte mir einen Besuch beim wichtigsten Luftfahrt-Drehkreuz von DHL in Leipzig. Hinzu kam eine kostenlose Verpflegung und ein Kennenlernen mit Wirtschaftsminister Martin Dulig. Schwerpunkt dieses Tagesausflugs beim Zollamt in Leipzig war die Zollabfertigung von vermeintlich günstigen Waren aus Nicht-EU-Ländern. Warum? Diese Waren verbergen häufig Weichmacher, Gift und gefährliche Kleinteile, die immer wieder zu ernsten Verletzungen bis hin zum Tod führen.

Mein Fazit zum Wirtschaftsressort: Die Themen und Texte haben mir eigentlich echt Spaß gemacht, das Team war super entspannt und ich konnte mich in verschiedenen Formaten ein bisschen ausprobieren. Meine Themenvorschläge wurden gerne angenommen und das Feedback war meist positiv, aber immer konstruktiv.

Und merken: Wirtschaft ist mehr als nur Industrie, Arbeitsmarkt und Finanzen.😉

Podcast, Wie geht Journalismus

Journalisten im Fadenkreuz von Hate Speech

Bei ihrer Arbeit sind Journalisten häufig Anfeindungen in sozialen Medien ausgesetzt. Welche Folgen haben Hasskommentare und wie schützt man sich davor? Fragen an Resilienztrainerin Ute Korinth im Podcast „Journalismus machen“.

Hasskommentare, Bedrohungen und persönliche Angriffe gehören für viele Journalisten mittlerweile zum Alltag – eine Entwicklung, die sich auf Arbeitsbedingungen auswirkt und vor allem die mentale Gesundheit erheblich belastet. Insbesondere in sozialen Medien und unter Online-Artikeln prallen Hassbotschaften ungefiltert auf jene ein, die sich kritisch oder investigativ mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen.

Doch welche Auswirkungen hat diese dauerhafte Konfrontation mit Hate Speech auf die Psyche der Betroffenen? Und wie können sie sich effektiv schützen, ohne ihre wichtige Arbeit aufzugeben?

In der sechsten Folge des Podcast „Journalismus machen“ wurden genau diese Fragen diskutiert. Dabei spricht SZ-Redakteurin Elisa Schulz mit Ute Korinth, Journalistin, Resilienztrainerin und Autorin.

Gemeinsam beleuchten sie die Mechanismen hinter Hate Speech und deren psychologischen Folgen. Korinth erzählt von ihrem eigenen Weg und warum sie Resilienztrainerin wurde.

Doch sie spricht nicht nur über die individuelle Ebene, sondern auch die Verantwortung von Redaktionen, die Unterstützung und Schutz ihrer Mitarbeitenden sicherzustellen. Und es geht um Strategien, die dabei helfen, mit Anfeindungen umzugehen und sich nicht von Hassbotschaften entmutigen zu lassen. Dabei wird klar, wie wichtig im Journalistenberuf mentale Stärke ist.

Außerdem spricht die Trainerin über praktische Übungen zur Stressbewältigung, den Aufbau eines unterstützenden Netzwerks bis hin zu klaren Abgrenzungen im Umgang mit Hassnachrichten.

Ute Korinth arbeitet seit über 20 Jahren als stellvertretende Leitung einer Online-Redaktion. Außerdem ist sie als Trainerin und Coach tätig und gibt Workshops zu Mental Health und Resilienz. Seit November 2023 ist sie im Vorstand des Deutschen Journalisten Verband (DJV) und kümmere mich um Themen wie Mental Health, KI und die Kommission Europa. Zuvor war sie im DJV viele Jahre Bundesvorsitzende des Fachausschusses Online.

Über diesen Podcast: „Journalismus machen“ ist der Volontärs-Podcast von Sächsische. Junge Reporterinnen und Reporter besprechen darin Fragen und Themen, die ihnen insbesondere in der journalistischen Ausbildung begegnen.

-> Alle Folgen gibt es hier.

Erfahrungsbericht, Volontäre, Wie geht Journalismus

Qual der Wahl: Was schenkt man einem Journalisten zu Weihnachten?

Der Schnee fällt leise vor deinem Fenster, im Kamin knistert das warme Feuer und in deiner Küche riecht es nach Weihnachtsbäckerei. Dass das nur eine Traumvorstellung ist, wissen wir alle – zumindest für uns arme Volos ist ein Kamin eher weiter weg. Plätzchen backen, meinetwegen. Was so eine friedliche Vorstellung von Weihnachten aber noch zum Platzen bringt, ist die lange Liste an Personen, für die du noch ein Geschenk besorgen musst. Darum wollen wir dir hier ein paar Dinge nennen, über die wir uns freuen würden – vielleicht hilft es ja.

Notizblock und ein hochwertiger Stift: Egal wo wir sind, wir machen uns immer Notizen – ob auf einem Termin, während eines Austauschs mit Kollegen oder wenn uns unterwegs ein Thema einfällt, welches für zukünftig bearbeiten wollen. Da wäre es doch passend, wenn wir in ein in Leder gebundenes Notizbuch schreiben würden, wo unser Name draufsteht – mit einem Füller oder Kugelschreiber, der genauso hochwertig verarbeitet ist wie das Buch.

Kaffeemaschine, Kaffeebohnen, Barista-Kurs: egal, Hauptsache Kaffee. Auch wenn die wenigsten von uns Volos Kaffee trinken, ist an dem Vorurteil doch etwas dran – zumindest, wenn man sich mal in der Redaktion umschaut. Aber wie treffend wäre es da, wenn man einem Journalisten eine hochwertige Kaffeemaschine, außergewöhnliche Bohnen oder einen Barista-Kurs zu Weihnachten schenkt. Und wenn jemand – wie wir – eher Tee bevorzugt, dann greift zu einer schönen Teekanne, besonderem Tee oder einer innovativen Kapsel-Teemaschine.

Tasse, To-Go-Becher, Thermosflasche: Wer viel trinkt, braucht auch ein hübsches Gefäß zum Einfüllen. Für den Büroalltag tut es eine große Tasse, damit der Beschenkte nicht so oft zur Kaffeemaschine laufen muss. Für unterwegs hingegen wäre ein To-Go-Becher oder eine Thermosflasche genau das Richtige. Letzteres hält den Inhalt im Winter warm und im Sommer schön kalt: Win-Win.

Kamera, Stativ, Video-Equipment: Ab und an kommt es vor, dass Journalisten für ihre Texte eigene Fotos und Videos produzieren – weil sich das Thema gut für Social Media eignet, weil kein Fotograf zur Verfügung steht oder weil sie einfach Spaß daran haben. Letzteres wäre natürlich der Idealfall. Warum nicht mal in eine neue Kamera, ein Stativ oder anderes Video-Equipment investieren. Mit neuen Geräten macht das Produzieren doch gleich viel mehr Spaß.

Powerbank: Bleiben wir beim Thema Content-Produktion. Fotografieren und Videos drehen kann ziemlich viel Akku ziehen. Eine gute Powerbank ist im Alltag eines Journalisten daher nahezu unverzichtbar. Für die kalten Tage gibt es sogar welche, die als Handwärmer umfunktioniert werden können.

Zeitungs-Abo, Bücher, Hörbücher: Da man am besten schreiben lernt, indem man Geschriebenes von anderen liest (oder hört), ist ein Zeitungs-Abo ein gutes Geschenk für Journalisten. Wer nach dem eigenen Arbeitstag keine Lust mehr auf News hat, für den sind Bücher vermutlich besser geeignet. Natürlich muss hier der Geschmack des Beschenkten getroffen werden – anderenfalls könnte das geschenkte Buch als Staubfänger enden. Natürlich haben viele von uns nach der Arbeit nicht mehr die Lust oder Zeit weitere Texte zu lesen. Für diejenigen wäre vielleicht ein Abo von einem Hörbuch-Anbieter die bessere Wahl.

Personalisierter Würfel: Ein Würfel aus Holz mit praktischen Tipps, hilfreichen Eselsbrücken oder motivierenden Zitaten passt wirklich auf jeden Schreibtisch. Hier ein bisschen Inspiration zum Beschriften:

  • Be first but be right!
  • Was ist der Küchenzuruf?
  • Show, don´t tell.
  • Kann ich das Thema weiterdrehen?
  • Aktiv statt Passiv.
  • Wie lautet das User Need?

Nachhilfehefte für Grammatik, Rechtschreibung und Interpunktion: Irgendwas ist das Gefühl einfach da, oder? Trotzdem schleicht sich gern noch der Fehlerteufel ein. Da helfen solche Nachhilfehefte immer gut. (Vor allem bei Kollegen, die einen starken Dialekt haben. Seggsisch is doch eenfach scheeen.)

Geschenkkorb: Ihr wollt lieber einen kleinen Geschenkkorb zusammenstellen? Hier wäre eine Auswahl, was dort so reinkommen könnte:

  • Taschentücher. Weil wir den Leuten immer alles aus der Nase ziehen müssen.
  • Jahreskarte für die Mensa
  • Baldriantropfen. Falls bei der Redaktionskonferenz mal wieder alle ausflippen.
  • Snacks. ICH KANN OHNE SCHOKOLADE NICHT KLAR DENKEN, OKAY!!!

Eine persönliche Sekretär*in: Die hunderttausend Emails beantwortet. Und Reisekostenabrechnung macht. Gerne auch stundenweise. Bewerbungen können ab sofort eingereicht werden!

Viel Freude beim Verschenken!

Ein Beitrag von Olivia Daume und Annemarie Banek

Erfahrungsbericht, Wie geht Journalismus

Mäuse, Zaster, Knete? Egal, Hauptsache mehr Geld mit VG Wort

VG Wort ist wie ein geflügeltes Wort. Jeder kennt es irgendwie, aber keiner weiß so ganz, was eigentlich dahinter steckt. Fragt man in der Redaktion herum, ob es jemand erklären kann, dann wird öfter mit dem Kopf geschüttelt als genickt. Also klären wir hier mal auf: Was ist das? Woher kommt das Geld? Und wie funktioniert es eigentlich?

Was ist die VG Wort?

Die VG Wort (kurz für: Verwertungsgesellschaft Wort) ist eine Organisation, die die Rechte und Vergütungsansprüche von Autor*innen, Journalist*innen und anderen Urheber*innen von Texten vertritt – und damit auch von uns. Sie wurde 1958 gegründet und ist nach der GEMA und GVL die drittgrößte Verwertungsgesellschaft in Deutschland.

Warum ist die VG Wort für uns so wichtig?

  1. Zusätzliches Einkommen: Das wichtigste zuerst! Mit VG Wort erhalten Journalist*innen eine zusätzliche Vergütung für die Nutzung ihrer Texte, die sie sonst nicht bekommen würden. Wie das funktioniert, siehst du weiter unten.
  2. Schutz der Urheberrechte: Die VG Wort setzt sich für die Rechte der Urheber ein und sorgt für eine faire Vergütung.
  3. Kollektive Vertretung: Als einzelne*r Journalist*in wäre es schwierig, alle Nutzungen der eigenen Texte zu verfolgen und Vergütungen einzufordern. Die VG Wort übernimmt diese Aufgabe kollektiv.

Wie funktioniert VG Wort für Journalisten?

Zunächst muss man sich erstmal bei VG Wort anmelden. Dafür musst du einen Wahrnehmungsvertrag ausfüllen. Das klingt irgendwie kompliziert, ist es aber nicht – also wenn du es schaffst deinen Namen und das Datum einzutragen und es abzuschicken. Außerdem musst du angeben, welcher Berufsgruppe du zugehörst. Wenn du das hier liest, weil du irgendwie irgendwas mit Journalismus machst, dann gehörst du zur Berufsgruppe 2.

Damit es noch leichter wird: Den Wahrnehmungsvertrag findest du hinter dem Link.

Den Vertrag bekommst du irgendwann zurückgeschickt – aber das war es leider noch nicht, jetzt fängt es erst richtig an.

Grundsätzlich muss man sich im Online-Portal T. O. M. (steht für Texte Online Melden) registrieren, damit man überhaupt die eben erwähnten Arbeiten erledigen kann. Ggf. erhältst du sogar schon mit dem Wahrnehmungsvertrag Hinweise dazu. Du kannst aber auch einfach das Portal aufrufen: https://tom.vgwort.de/portal/index

Dort findest du links den Reiter „Presse“ unter dem du deine Autorenzeile und dein Kürzel bearbeiten kannst. Zudem hast du im Wahrnehmungsvertrag eine Nummer zugeschickt bekommen. Die wird bei deinem Autorenprofil bei deinem Unternehmen hinterlegt. Dadurch werden deine Artikel automatisch an VG Wort gemeldet und du musst das nicht mehr machen.

Irgendwo in diesem ganzen Spaß findest du die Abfrage, ob du ein Inkassoauftrag fürs Ausland abschließen möchtest. Die Antwort ist hier klar: JAAAA. Denn damit stellst du sicher, dass du über die VG Wort auch Gelder aus den Verwertungen deiner Nutzungsrechte im deutschsprachigen Ausland erhältst.

Zweimal im Jahr bekommst du dann eine E-Mail von VG Wort, um deine Ausschüttung vorzubereiten (Warum denke ich jetzt an Mr. Krabs? „Geld Geld Geld Geld“). Folge einfach den Anweisungen in der Mail. Dann sollte nichts mehr schiefgehen.

Woher kommt das Geld?

Das Geld der VG Wort stammt aus verschiedenen Quellen:

  1. Kopier- und Druckergebühren
  2. Vergütungen für die Nutzung von Texten in Pressespiegeln
  3. Bibliothekstantiemen
  4. Vergütungen für die Zweitverwertung von Texten

Die Verwertungsgesellschaft sammelt diese Gelder von Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und anderen Institutionen, die theoretisch geistiges Eigentum der VG-Wort-Mitglieder verbreiten oder zu dessen Verbreitung beitragen.

Ganz ehrlich: Wir wissen auch nicht sooo ganz genau wie es funktioniert, aber vielleicht war das schon mal eine Hilfe, um die ersten großen Fragezeichen aus deinem Kopf streichen zu können. Hier noch was Lustiges zum Abschluss:

Ein Text von Olivia Daume und Elisa Schulz

Podcast, Wie geht Journalismus

Können Journalisten auch Influencer sein?

Carlott Bru ist freie Journalistin – und so eine Art Medien-Influencerin. Im Podcast „Journalismus machen“ verrät sie, wieso für Reporterinnen und Reportern eine eigene Social-Media-Präsenz immer wichtiger wird.

Journalisten haben meist alle Hände voll zu tun: intensive Recherchen, zeitaufwendige Gespräche, die Suche nach passenden Worten und Bildmotiven und manchmal entstehen neben tollen Texten auch noch Videos, Podcast oder andere multimediale Formate. Da kann die Arbeit an einem Thema schon mal mehrere Tage bis Wochen dauern.

Wer dann noch sagt, man soll seinen Artikel mit einem „Behind-the-scences“ auf Instagram begleiten, bekommt verbunden mit dem Hinweis auf den ohnehin viel zu hohen Workload lieb gemeint den Vogel gezeigt. Doch wie so oft im Leben eines Journalisten: Man macht es dann eben doch.

Die Frage aber ist erlaubt: Bringt das überhaupt etwas? Und ist es sogar auch notwendig, sich als Journalistin oder Journalist selbst auf Social Media zu vermarkten? Darum geht es in dieser Folge „Journalismus machen”, dem Podcast der Volontärinnen und Volontäre der Sächsischen Zeitung.

Zu Gast ist Carlott Bru, die als freie Journalistin und Moderatorin arbeitet und auch ihren eigenen Podcast namens Brabble Tea hostet. Sie klärt darüber auf, wie viel Zeit sie täglich in ihre Selbstvermarktung auf Social Media steckt, welche Rolle Networking dabei spielt und wie sie das Gleichgewicht zwischen persönlicher Authentizität und professioneller Darstellung in ihren Posts behält.

Mehr Möglichkeiten dank Social Media

Außerdem verrät sie, welche sozialen Medien sie am häufigsten nutzt, um sich selbst zu vermarkten, und welche Inhalte sie konkret zu ihrem Journalistinnen-Dasein teilt. Schließlich sagt sie: „Ich habe das Gefühl, dass ich durch Social Media mehr Leute erreiche und dadurch auch mehr Möglichkeiten bekomme. Das gibt mir – vor allem als freie Journalistin – eine gewisse Sicherheit.“

Aber das Ganze hat auch seine Schattenseiten. Leider ist das Internet auch ein sehr anonymer Ort voller Trolle. Auch Carlott Bru ist während ihrer beruflichen Laufbahn schon einigen von ihnen begegnet. Welche Erfahrungen sie als Journalistin auf Social Media gemacht hat und wie sie damit umgegangen ist, gibt es ausführlich zu hören in dieser Folge.

Zur Person: Carlott Bru schreibt unter anderem für den Spiegel und die Süddeutsche Zeitung. Die junge Journalistin wurde 2024 vom Medium Magazin unter die „Top 30 bis 30″ gewählt. Sie ist unter anderem aktiv auf Instagram und TikTok, wo sie zusammen mehr als 35.000 Follower mit ihrem meist journalistischem Content versorgt.

-> Alle Folgen gibt es hier.

Podcast, Wie geht Journalismus

Was ist eigentlich ein Volontariat? Unser Podcast gibt Antworten

Junge Journalisten absolvieren in der Regel ein Volontariat. Klingt nach einem Freiwilligendienst, ist aber keiner. Die Ausbildungsleiterin der Madsack-Mediengruppe klärt auf im Podcast „Journalismus machen“.

Anika Schock ist bei der Madsack-Mediengruppe für die Ausbildung von Nachwuchs-Journalisten verantwortlich.

Das Volontariat ist immer noch der klassische Einstieg in den Journalismus. Außerhalb der Medienbranche ist die redaktionelle Ausbildung aber den wenigsten ein Begriff. Deshalb haben wir die Ausbildungsleiterin der Madsack Mediengruppe in unseren Podcast „Journalismus machen“ eingeladen.

Anika Schock klärt auf, warum ein Volontariat keinesfalls so unbezahlt ist, wie der Name vermuten lässt, und wie die Ausbildung konkret abläuft. Nur so viel vorab: Langweilig wird es nicht!

Außerdem verrät sie, was Interessierte heute mitbringen sollten. Auch diejenigen, die bisher keine Medienerfahrungen haben, sollten dranbleiben. Denn die Anforderungen an den Beruf haben sich geändert, die Chancen auf einen Platz und eine spätere Übernahme stehen nicht schlecht.

„Ich kann ganz klar sagen, dass es nicht mehr so ist, dass man diesen klassischen ‚Ich wollte schon immer Journalist:in werden‘- Werdegang vorweisen muss“, sagt Schock.

Wer sogar die Qual der Wahl hat, bekommt Tipps von Anika Schock, auf was man bei der Auswahl eines Volontariats achten sollte. Die Volontärsbeauftragte weiß, wovon sie spricht, da sie erst vor drei Jahren selbst ein Volontariat bei den Lübecker Nachrichten begonnen hat.

Mittlerweile kümmert sie sich von Hannover aus um etwa 60 Volontäre und Volontärinnen, die bei den Medien der Madsack-Gruppe den Einstieg in den Journalismus gewagt haben.

-> Alle Folgen gibt es hier.

Podcast

Auslandsreporterin im Podcast: „Nicht an alles mit europäischem Blick rangehen“

Im Podcast „Journalismus machen“ erzählt die langjährige Korrespondentin Christina Schott von ihren Erfahrungen als Journalistin am anderen Ende der Welt.

Christina Schott lebte und arbeitete 20 Jahre in Indonesien und Südostasien. Im Podcast „Journalismus machen“ erklärt sie, was zu beachten ist, um erfolgreich als Freier Journalist im Ausland zu arbeiten.

Dort arbeiten, wo sich die Palmen sanft im Wind wiegen und morgens das azurblaue Meer glitzert. Arbeiten im Ausland ist für viele ein Traum. Für den Berufszweig „Journalist“ ist dies kein Ding der Unmöglichkeit.

Über den ganzen Erdball verteilt arbeiten Korrespondenten für deutschsprachige Medien. Einige davon schreiben als freie Journalisten, verkaufen ihre Geschichten für ein bestimmtes Honorar an Zeitungen oder Online-Medien und verdienen sich so ihren Lebensunterhalt. Klingt traumhaft – oder gibt’s da etwa einen Haken?

In der dritten Folge des Podcasts „Journalismus machen“ spricht SZ-Redakteur Simon Lehnerer mit Christina Schott (hier geht es zu ihrem Profil) über ihr Leben und ihre Arbeit als Journalistin im Ausland.

Wie kam es dazu, dass sie viele Jahre in Indonesien lebte? Was muss man beachten, wenn man sich als freier Journalist am anderen Ende der Welt versuchen will? Welche Eigenschaften und Qualifikationen sollte man dafür mitbringen? Wie findet man Themen und gute Kontakte vor Ort? Die erfahrene Auslandsjournalistin liefert Antworten und Tipps für potentielle Nachwuchsjournalsiten. Ein Tipp vielleicht schon mal vorab. Sie sagt: „Man muss offen sein und verstehen, dass man nicht immer mit dem europäischen Blick an alles rangehen kann, sondern sich wirklich in die andere Seite versetzen können.“

Zur Person: Christina Schott hat 20 Jahre lang als freie Journalistin in Indonesien und Südostasien gelebt und gearbeitet. Seitdem sie 1998 den Umsturz des Suharto-Regimes in Jakarta miterlebte, haben sie die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Region nicht mehr losgelassen. Ihre Artikel erschienen unter anderem im Stern, in der Zeit, taz, FAZ und in der Jakarta Post. Außerdem führt sie seit 2021 die Geschäftsstelle des international agierenden Journalisten-Netzwerks „Weltreporter“.

Wer Interesse am Weltreporter-Netzwerk hat, kann sich kostenlos zur Infoveranstaltung (Was) interessiert uns die Welt? 20 Jahre Weltreporter am 13. Juli 2024 in Berlin anmelden.

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Podcast

Talentkrise: Warum junge Journalisten gefragter sind denn je

Der Podcast „Journalismus machen“ geht auf Ursachensuche für den Mangel an neuen Talenten in der Branche. Zu Gast ist Medienforscherin und Autorin Alexandra Borchardt.

Alexandra Borchardt ist Medienforscherin und Autorin beim Branchendienst Medieninsider. Im Podcast „Journalismus machen“ erzählt sie, wie junge Journalisten den Fachkräftemangel für sich nutzen können.

Eins gleich vorab: Junge Journalisten sind gefragter denn je! So gesehen ist die neue Folge „Journalismus machen“ die Podcast-Folge mit dem Push fürs Selbstvertrauen bei jungen Medienmachern.

Zu Gast ist diesmal: Alexandra Borchardt. Die Beraterin, Medienforscherin und Autorin (hier geht es zu ihrer Kolumne bei Medieninsider) spricht mit unserem Volontär Moritz Schloms über die Talentkrise im Journalismus. Sie war jahrelang Chefin vom Dienst bei der Süddeutschen Zeitung und erzählt von den Gründen, wieso es zu wenig Nachwuchs gibt – und warum dieser Mangel auch etwas Gutes für junge Journalisten sein kann.

Zu den jungen Journalisten sagt sie: „Was für euch erstmal gut ist: Es gehen haufenweise Leute in den Ruhestand in den nächsten Jahren. Da werden auch eine ganze Menge Jobs frei, auch viele interessante Jobs.“

Und weiter sagt sie: „Ich denke, wenn man etwas machen möchte, wenn man Energie hat, wenn man sich den Veränderungen stellt und auch sagt, ich möchte auch den Journalismus in die neue Zeit bringen, dann hat man gute Chancen in den Medienhäusern etwas zu werden.“

Schließlich führt das Gespräch zum Thema Gehaltsverhandlung und einen Vergleich, der etwas mit Busfahren zu tun hat. Aber hört am besten selbst …

-> Alle Folgen gibt es hier.

Podcast

Wie funktioniert investigativer Journalismus?

Stefanie Dodt ist Investigativjournalistin beim NDR. In der ersten Folge des SZ-Volontärspodcasts „Journalismus machen“ erklärt die Reporterin, wie ihr Handwerk funktioniert.

NDR-Reporterin Stefanie Dodt ist zu Gast im Volontärspodcast „Journalismus machen“ bei Sächsische.de.

Die Volontäre der Sächsischen Zeitung starten den Podcast „Journalismus machen“. In der erste Folge wird gefragt, wie man eigentlich richtig investigativ recherchiert. Zu Gast ist Stefanie Dodt, Investigativ-Reporterin beim NDR. Sie erzählt, wie sie von einem Volontariat bei einem kleinen Radiosender zum Investigativjournalismus kam – und warum das viel damit zu tun hat, dass sie nicht auf ihren Chef gehört hat.

„Wann ich das erste Mal investigativ recherchiert habe? Mit 18 habe ich ein Volontariat im Regionalradio gemacht. Wir haben damals immer versucht etwas mehr über Polizeimeldungen rauszukriegen, haben viel an Türen geklingelt. Aber ob das bewusst war? Ich glaube nicht im Geringsten“, sagt Dodt. Dabei gibt sie zu, dass sie ihre Arbeit „komplett unterm Radar“ gemacht habe. „Ich habe geschaut, ob es der Chef irgendwann merkt oder nicht.“

Außerdem erzählt sie von ihrer einjährigen VW-Recherche in Brasilien, für die sie für den Grimme-Preis nominiert wurde. „Das war eine klassische Nerdgeschichte“, sagt sie. Sie sei in Brasilien gewesen, als der erste Bericht der sogenannten Wahrheitskommission veröffentlicht wurde. „Das war eine Kommission, die sich in Brasilien zum ersten Mal so richtig ausführlich damit beschäftigt hat, was in Zeit der Militärdiktatur eigentlich passierte? Welche Menschenrechtsverletzungen wurden begangen? Wie viele Leute sind dem zum Opfer gefallen?“ Es sei spannend zu beobachten gewesen, was in der jungen brasilianischen Demokratie an Aufarbeitung stattgefunden habe.

Sie erzählt schließlich, wie sie in einem öffentlich einsehbarem Dokument auf etwas Fragwürdiges gestoßen ist. „Da war auf einer Seite erwähnt, dass es auch Dokumente in einem kürzlich geöffneten Archiv der Militärpolizei gibt, die darauf hindeuten, dass Volkswagen in die Machenschaften der Militärdiktatur verstrickt war.“ Anschließend nahm die Geschichte und die investigative Recherche ihren Lauf.

Und natürlich wollte Moritz Schloms, Host der ersten Folge „Journalismus machen“ auch wissen, welchen Tipp Stefanie Dodt jungen Journalisten geben kann. Den hat sie, aber diesen gibt es nur zu hören in der Folge …

-> Alle Folgen gibt es hier.

Das Haus der Presse in Dresden.
Wie geht Journalismus

Was ist ein Volontariat?

Ein Volontariat ist der Einstieg in die meisten Journalistenberufe, ob Hörfunk, Fernsehen, oder eben Zeitung. Da dieser Blog vom Berufseinstieg handelt und auch von den SZ-Volos betrieben wird, stellen wir hier in einem kurzen Video vor, wie das Volontariat bei der Sächsischen Zeitung abläuft.

Bei der SZ gibt es meist vier bis sechs Volontär*innen zeitgleich. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und man tingelt durch die meisten überregionalen Ressorts und einige Lokalredaktionen. Zwischendurch gibt es Schulungen, Workshops, Projekte und einen einmonatigen Aufenthalt an der Henri-Nannen-Schule. Der Name Volontariat kommt eigentlich von Freiwilligkeit und damit hat es wenig zu tun. Ehrliches Geld für ehrliche Arbeit gibt es, na wenn das nichts ist!

In diesem kurzen Video erklären euch die Volontäre Niels und Martin, wie das Volontariat bei der Sächsischen Zeitung abläuft.